Winterberg/Hochsauerlandkreis. Kinder zwischen 5 und 13 Jahren haben besonders oft Kopfläuse. Apotheker Jürgen Schäfer aus Winterberg sagt, warum Auskämmen allein nicht reicht.
Läuse krabbeln von Haar zu Haar, von Kopf zu Kopf – so kommt es, dass meist Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren betroffen sind. Sie stecken beim Spielen und Lernen die Köpfe zusammen, kommen sich beim Toben oder Kuscheln nah. Oft bemerken die Eltern einen Befall erst, wenn sich die Kleinen ständig kratzen.
Auch interessant
„Kopflaus-Alarm gab es früher oft nach den Schulferien. Heute verteilt er sich gleichmäßig auf das ganze Jahr“, sagt Apotheker Jürgen Schäfer, Sprecher der Apothekerschaft im Altkreis Brilon. Die schlechte Nachricht: Mit dem Beginn des Regelbetriebs in Schulen und Kindergärten ist auch wieder vermehrt mit Kopfläusen zu rechnen, und sie verschwinden nicht von selbst wieder.
Bekämpfung auch ohne Insektengift möglich
Die gute Nachricht: Mit einer konsequenten Behandlung können sie wirksam bekämpft werden – auch ohne Insektengifte. Eltern, die vom Kindergarten oder der Schule informiert wurden, dass es Läuse in der Einrichtung gibt, sollten alle Familienmitglieder auf einen möglichen Befall kontrollieren. Dies geschieht am besten mit Hilfe eines Nissenkamms. Damit wird das feuchte Haar Strähne für Strähne auf Läuse und deren Eier, die Nissen, geprüft. Nach jeder Strähne kann der Kamm an einem Küchentuch abgestreift werden, um Läuse und Nissen besser erkennen zu können.
Auch interessant
Auskämmen allein genügt jedoch nicht, um Kopfläuse loszuwerden. Dies gelingt nur Läuseshampoos, die chemisch oder physikalisch wirken, erklärt Jürgen Schäfer: „Eltern können sich in der Apotheke beraten lassen, welches Mittel in Frage kommt.“
Shampoo mit Silikon-Öl wirkt
Wer auf Insektizide verzichten möchte, greift zum Beispiel zu einem Shampoo mit Silikon-Öl, so genanntem Dimeticon. Das Shampoo überzieht die Läuse und deren Eier mit einer Ölschicht, unter der die Plagegeister ersticken.
Auch interessant
Auch pflanzliche Produkte stehen in der Apotheke zur Auswahl. Es wird empfohlen, die Anwendung nach sieben bis zehn Tagen zu wiederholen – so werden auch die letzten Läuse erwischt. Kleidung und Bettwäsche sollten am besten bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen, Kämme und Bürsten für 20 Minuten in heißes Wasser gelegt werden. „Kuscheltiere schickt man für drei Tage im luftdichten Plastikbeutel in Quarantäne.“