Medebach. Hallenbad und Turnhalle werden saniert. Außerdem beschäftigte sich der Rat u.a. mit den geplanten Neubaugebieten in der Kernstadt.

Auch der Rat in Medebach hatte in seiner jüngsten Sitzung eine umfangreiche Tagesordnung.

Weil die Ratssitzungen in Medebach und Winterberg gleichzeitig stattfanden, war die WP in der Hansestadt nicht zugegen. Die Informationen stammen aus den Vorlagen und einem am Folgetag geführten Telefonat mit Bürgermeister Thomas Grosche.

Hallenbad und Turnhalle

Bei der Sanierung von Hallenbad und Turnhalle waren verschiedene Aufträge zu vergeben, was einstimmig erledigt wurde. Zudem zeigte Grosche eine Präsentation zum Stand der Arbeiten. Die eigentlich geplanten Tage der offenen Baustelle, bei denen sich Bürger direkt hätten informieren können, werden aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. „Die Gänge und Räume sind teilweise zu eng, als dass eine Gruppe Abstand halten könnte.“

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Stattdessen gab es Fotos, auf denen die Baufortschritte zu sehen sind. So sind unter anderem bereits die asbesthaltigen Dachteile entsorgt, Turnhalle und Schwimmbad entkernt und die Fliesen im Becken und auf dem Umgang entfernt. Ziel sei es, Ende des Jahres mit der Turnhalle fertig zu sein.

Hinter der Fertigstellung des Bades im zweiten Quartal 2021 stehen hingegen noch Fragezeichen. Die neueste Kostenprognose des Ingenieurbüros geht von 4,82 Mio. Euro Gesamtkosten aus, vor drei Jahren lag die Prognose noch bei 4,42 Mio. Euro. Die Sanierungen werden zu 50 Prozent gefördert.

Ferienhof Hasenkammer

Der Ferienhof Hasenkammer möchte erweitern. Ursprünglich war geplant, bis zu 60 Ferienwohnungen und -zimmer plus die dafür nötige Infrastruktur anzulegen. Diese Pläne widersprachen aber den landesplanerischen Zielen und dem Regionalplan und wurden begraben. Mittlerweile geht es nur noch um eine Erweiterung des Campingplatzes um 2,5 Hektar Fläche für Wohnmobile und Campingwagen. Die Ratsmitglieder stimmten dem zu, wollten aber zu einigen Punkten wie Umweltverträglichkeit und Verkehrsbelastung noch genauere Informationen.

Zudem stellten sie klar, dass sie auch bei der nun angepeilten kleinen Lösung (ohne Ferienwohnungen) einen neuen, asphaltierten Fuß- und Radweg zum erweiterten Campingplatz sehen wollen. „Die Verwaltung hatte das zuvor so verstanden, dass ein solcher Weg nur für die große Lösung gebaut werden sollte“, so Grosche. Die Aufgabe sei nun, gemeinsam mit dem Investor zu überlegen, wo genau der Weg verlaufen könnte.

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Der ideale Verlauf parallel zum Zufahrtsweg könnte schwierig werden, weil dafür Grundstückskäufe nötig wären. Falls es damit nicht klappe, habe aber bereits der Center Parcs zugesagt, eine Fläche zur Verfügung zu stellen. „Dessen Gäste hätten ja auch was davon“, so Grosche. Das Angebot der Stadt, sich mit einem Drittel der Kosten am Wegebau zu beteiligen, bleibe bestehen.

Noch nichts Konkretes zum Feuerwehrhaus Deifeld

Zum Tagesordnungspunkt Feuerwehrhaus Deifeld „gab es nicht so viel zu berichten, wie ich gern berichtet hätte“, bedauert Grosche. Eigentlich habe er konkrete Pläne und eine Kostenschätzung vorlegen wollen. Das sei aber wegen der Erkrankung des Architekten nicht möglich gewesen. Der Rat erteilte trotzdem seine Zustimmung dazu, dass für die Baumaßnahme ein Förderantrag gestellt werden soll – denn das muss bis 30. September geschehen. Über die Details zum Bau hingegen wird erst nach der Kommunalwahl der neue Rat beraten können.

Neubaugebiete

In der Sitzung ging es auch noch einmal um die geplanten Neubaugebiete am Gelängeweg und Ringelfeldweg, die im vergangenen Herbst den Bürgern präsentiert worden waren. Diesmal ging der Rat mit dem Beschluss zur Offenlegung den nächsten Verfahrensschritt. Wie bei jedem solchen Vorhaben waren bereits zuvor die Träger öffentlicher Belange – unter anderem der Kreis und seine Behörden, Nachbarstädte, Energieversorger – zu ihrer Meinung befragt worden. Von ihrer Seite gibt es keine Einwände, die das Projekt verhindern würden.

Die größten Kritiker sind Anlieger, deren freie Sicht in die Landschaft durch die Neubaugebiete behindert würde. Einige waren auch in die Sitzung gekommen. Sie befürchten zudem eine erhöhte Verkehrsbelastung und Schäden für die Umwelt. Ein Verkehrsgutachten werde deshalb eingeplant, berichtet Grosche. Die Umweltbedenken teilt die Untere Naturschutzbehörde bisher nicht, fordert aber weitere Details.

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Generell verstehe er als Bürgermeister gut, dass die Anlieger kein Neubaugebiet in ihrer Nähe haben wollten. Doch da die Stadt ansonsten keine Baugrundstücke mehr anbieten könne und die Warteliste lang sei, seien die Planungen unbedingt notwendig.