Düdinghausen. Zumindest im Freien soll es in Düdinghausen bald wieder Museumsführungen mit bis zu 25 Personen geben – dank eines Förderprojekts.
Es ist nicht so, dass es in Düdinghausen nichts zu entdecken gäbe. Horst Frese braucht nicht lange, um ins Schwärmen zu geraten: Tierwelt der Heidelandschaft, Düdinghauser Goldbergwerk und Steinbrüche; Pfarrer, die sich gegenseitig mit Zaunlatten verdroschen, Drechselbänke aus mehreren Jahrhunderten, Keramikscherben aus einem untergangenen Dorf und unzählige andere Geschichten hat er auf Lager.
Als einer von drei örtlichen Natur-, Landschafts- und Geoparkführern ist es Frese ein großes Anliegen, möglichst vielen Menschen diese Geschichten zu erzählen. Das geschieht sowohl im liebevoll gestalteten Heimatmuseum als auch draußen im und um das Dorf. Beispiel Erdgeschichte: „Man glaubt, da tut sich nichts. Aber wir haben einfach ein zu kurzes Zeitverständnis mit den maximal hundert Jahren, die wir leben.“
Dabei thematisieren die Führungen längst nicht immer nur die Vergangenheit. „Am wichtigsten ist es immer, die Brücke in die Gegenwart zu schlagen“, findet Frese. Dann finden es die Zuhörer auch interessant.
Fördergelder für Kopfhörer
Führungen sind ein wichtiger Teil der Arbeit des Heimat- und Verkehrsvereins, dem Frese vorsitzt. Sie bringen nicht zuletzt dringend benötigtes Geld in die Kasse. „Allein die jährliche Prüfung des Aufzugs im Museum kostet ja mehrere hundert Euro“, sagt Frese.
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Das Interesse der Urlauber und anderer Gäste sei bereits wieder da, aber der Coronavirus macht es gerade nicht leicht, das Angebot aufrechtzuerhalten. Wenn die Abstände eingehalten und Masken getragen werden, verstehen die Zuhörer in den hinteren Reihen oft nichts. Deshalb müssen die Gruppen sehr klein bleiben.
Das soll sich aber bald ändern. Der Verein will für Gäste und Tourführung Knöpfe im Ohr bestellen – Mini-Kopfhörer, mit denen die Teilnehmer in 50 bis 60 Meter Umkreis problemlos verstehen können, was Frese und seine Mitstreiter ins Mikrofon sagen.
25 Sets sollen angeschafft werden, dazu ein Mikro. 4451 Euro soll das kosten, zumindest ist das der vorliegende Angebotspreis. Die gute Nachricht für den Verein: 75 Prozent der Anschaffungskosten schießt der Bund über sein Soforthilfeprogramm Heimatmuseen zu.
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Die Bewilligung liegt bereits vor, allerdings muss der Verein noch zwei weitere Angebote einholen, so wollen es die Vorschriften. „Zum Glück habe ich so einen Förderantrag nicht zum ersten Mal gestellt“, sagt Frese. „Sonst hätte mich der Papierkram sehr beeindruckt.“ Die fehlenden Angebote will er jetzt möglichst schnell einholen, damit schon im Herbst wieder Führungen mit bis zu 25 Personen stattfinden können. Zumindest draußen.
Mit den Geräten werde das viel einfacher. Neu ins Programm kommen soll ab Herbst zum Beispiel ein sogenannter Seelenort-Rundgang ums Dorf, bei dem unter anderem der Freistuhl erkundet wird.
Natur- und Nutzgarten
Auch direkt hinter dem Museum gibt es Neues zu sehen. Im vergangenen Jahr hat der Verein die Pflege des Gartens übernommen, der jetzt zu einem kombinierten Natur- und Nutzgarten werden soll. Der Verein will damit auch das Thema Natur – vor allem Insekten und Vögel – in seine Arbeit und in den Ort einbringen. Die Pflege des Naturgartens hat Bettina Gräf von der Biologischen Station des HSK ehrenamtlich übernommen.
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„Ich finde, es war ein großer Fehler, bei der Ausweisung des Vogelschutzgebietes Medebacher Bucht die Ortskerne aus der Planung herauszunehmen“, findet Frese. Das habe das Thema von den Menschen ferngehalten. Ihm wäre es lieber, wenn jeder direkt vor seiner Haustür sehen könnte, wie sich Natur entwickelt und wie man sie unterstützen kann.