Hoppecke. Während der Zwangspause haben Verein und Stadt in Energiespar-Maßnahmen investiert.
Die Umrüstung der Energieversorgung auf die beiden Blockheizkraftwerke hat sich längst ausgezahlt. In der vergangenen Woche hat der Förderverein des Hallenbads Hoppecke seine nächste Energiekostenspar-Anschaffung ans Laufen gebracht: die neue Lüftung.
Die hat der Verein „für’n Appel und ’n Ei“ bei Ebay geschossen. Sie stammt aus einer Konkursmasse und trägt ein mit Brilon verbundenes Logo. Es handelt sich um eine „Wolf“-Anlage und damit um Technik aus dem Hause Centrotec.
Gut fünf Monate war das Hallenbad geschlossen. Am Montag, 24. August, geht es wieder los. Die Corona-bedingte Pause hat der Förderverein für umfangreiche Sanierungsarbeiten genutzt. Für die Besucher sichtbar wird das an der neuen Alu-Decke. „Da war alles stockig“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins, Marion Feierabend.
Rund fünf Wochen dauerten die Arbeiten. Die gesamte Decke ist neu gedämmt und neu verlattet worden. Silbern glänzt es nun beim Blick nach oben, letzte Arbeiten stehen noch an, zum Beispiel müssen noch die Segel angebracht werden. Was auffällt: „Es hallt nicht mehr so“, sagt Fördervereins-Mitglied Hubertus Weber, Mitglied des Briloner Stadtrates.
Über 20.000 Badegäste jährlich
63.000 Euro hat die Stadt Brilon im Rahmen ihres Bäder-Sonderförderprogramms über den jährlichen Betriebskostenzuschuss von 40.000 Euro hinaus für das Bad in Hoppecke bereitgestellt. Davon haben die jetzt vorgenommenen Maßnahmen rund 50.000 Euro gekostet. Einige Restarbeiten, etwa an der Elektrik, stehen noch aus. Dabei werde der Förderverein von heimischen Handwerksbetrieben bestens unterstützt, so Hubertus Weber.
Weitere Entwicklung hängt von Testergebnissen ab
Das Bad wird am Montag, 24. August, trotz der jüngst im Kindergarten Hoppecke aufgetretenen Corona-Infektion für das Schulschwimmen eröffnet.
Wie es danach weitergeht, will der Förderverein vom Ergebnis der am Montag anstehenden Corona-Tests abhängig machen.
Wie Bürgermeister Dr. Bartsch im Hauptausschuss am Donnerstagabend sagte, bleibt der Kindergarten bis 1. September geschlossen.
Neben der infizierten Erzieherin befinden sich 52 Kinder und fünf Mitarbeiterinnen in Quarantäne.
Die Fa. Hoppecke hat alle bei ihr beschäftigten Eltern der Kindergartenkinder freigestellt, die Angehörigen der Löschgruppe sind ebenfalls vom Dienst befreit, Dorf-, Sport- und Musikverein hätten Veranstaltungen abgesagt.
Dr. Bartsch mit Blick auf die Tests: „Falls weitere Personen positiv sein sollten, ist eine neue Dynamik zu befürchten.“
Der Förderverein freut sich , damit die hohen Energieaufwendungen – allein für Gas gehen im Monat bis zu 4000 Euro drauf – senken zu können. Die Umstellung der Beleuchtung auf LED, so Geschäftsführer und Schwimmtrainer Andre Adametz, habe die Stromkosten bereits gut halbiert. Mit der neuen Lüftung und dem Wärmetauscher sollten weitere Einsparungen möglich sein.
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Zwischen 20.000 und 24.000 Badegäste kommen jährlich in das Bad. Vier Schulen halten in Hoppecke ihren Schwimmunterricht ab, die Caritas nutzt das Bad, Physiotherapeuten und die VHS bieten dort Kurse an und zudem kann das Bad auch für besondere Anlässe, etwa Kindergeburtstage, gemietet werden, wie Marion Feierabend sagt. Als Badeaufsicht steht ein Stamm von acht bis zehn Personen zur Verfügung, dabei handelt es sich teils um ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder oder um Mini-Jobber wie Schüler und Studenten.
Häufige Desinfektion
Die Wieder-Eröffnung erfolgt natürlich unter Corona-Bedingungen. Laut der in NRW-geltenden Richtlinie darf pro sieben Quadratmeter Wasserfläche ein Besucher ins Bad. Das wären in Hoppecke dann 30 Personen. Zum Umkleiden stehen zehn Einzelkabinen sowie fünf Plätze bei den Damen und sieben bei den Herren zur Verfügung. Besondere Regeln gelten auch für die Benutzung der sanitären Einrichtungen. Streng geachtet werden muss auf die regelmäßige Desinfektion aller Flächen, die von Händen berührt werden.
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Für den allgemeinen Badebetrieb ist das Bad mittwochs von 15.30 bis 20.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 9.15 Uhr, freitags von 16 bis 20 Uhr und sonntags 9 bis 12 Uhr geöffnet.
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Bereits seit rund 25 Jahren kümmert sich der Förderverein um das 1975 gebaute Hallenbad mit seinen drei 25-Meter-Bahnen. Derzeit gehören dem Verein 140 Mitglieder an. 13 Euro beträgt der Jahresbeitrag. Seit neun Jahren steht Marion Feierabend an der Spitze des Vereins. Am 28. August hört sie damit auf. In der Jahreshauptversammlung – sie beginnt um 19 Uhr in der Domschänke – gibt sie das Zepter ab. Als ihre Nachfolgerin wird sich Ina Sumkowski zur Wahl stellen.