Winterberg. Trotz Mehrkosten will Stadt das Hallenbad geöffnet halten. Auch für die Sportvereine gibt es wichtige Neuigkeiten.

Die Tagesordnung war lang in der Ratssitzung am Donnerstag (20.8.) – es war noch nicht die letzte in alter Besetzung, wie der scheidende Bürgermeister Werner Eickler zu Beginn klarstellte. Hier ein Teil der Entscheidungen, zu den übrigen folgt ein gesonderter Bericht.

Hallenbad und Badebucht

Das Hallenbad bleibt bis Ende des Jahres geöffnet. Dafür brauchte es einen neuen Beschluss, weil die bisherige Regelung Ende August ausläuft. Wegen der Corona-Pandemie hatte der Rat im Mai zunächst nur eine Probephase beschlossen, um zu sehen, ob ein Betrieb unter Einhaltung aller Hygieneregeln möglich ist. Das sei er weitestgehend, berichtete Winfried Borgmann von der WTW.

Inzwischen seien nur noch Sauna, Sprungturm und Rutsche gesperrt. Rund 6000 Gäste, davon 4700 zahlende, habe das Bad seit Anfang Juni gezählt. Auch Rehakurse, Vereins- und Schulschwimmen dürfen wieder stattfinden.

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Die schärferen Regeln bedeuten aber auch höheren Aufwand: Verglichen mit einem Normalbetrieb fielen in den vergangenen drei Monaten 20.000 Euro Mehrkosten an, davon knapp die Hälfte für Personal. Unter 10.000 Euro Mehrkosten pro Quartal sei der Betrieb nach heutigen Maßstäben auch nicht machbar, und selbst das sei ambitioniert, so Borgmann weiter.

Alle Fraktionen waren sich aber einig, dass das Bad als wichtiges Angebot den Aufwand rechtfertigt. Einstimmig wurde die Frist zunächst verlängert bis 31. Dezember – falls die Pandemie keinen ungünstigen Verlauf nimmt und eine erneute Schließung erfordert.

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Gesperrt bleibt die Badebucht am Hillebachsee. Ihren Antrag, sie zu öffnen, zog die CDU in der Sitzung wieder zurück. Der Antrag war im Juli eingereicht worden, seitdem hätten sich die Infektionszahlen aber deutlich erhöht. Deshalb sei das Risiko zu hoch.

Notizen aus der Sitzung

Eine Poststelle in Siedlinghausen soll im September in Utes Getränke-Star, Hochsauerlandstraße 78b, wieder eröffnen.

Die Mittagsverpflegung an den Schulen wird nicht mehr vom Krankenhaus, sondern von Möppis Hütte übernommen und künftig über ein Online-Bestellverfahren abgewickelt.

Die Erweiterung des Baugebiets am Dumel hat einen Dämpfer erhalten: Eine geplante Ausgleichsfläche am Hesborner Weg habe sich als ungeeignet erwiesen, berichtete Bauamtsleiter Martin Brieden. Aufgeben wolle die Stadt das Vorhaben am Dumel deshalb aber nicht.

Die finanzielle Situation der WTW übertrifft die Erwartungen: Am Monatswechsel Juni/Juli habe eine halbe Million Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung gestanden, berichtete Winfried Borgmann. Das sei mehr als im Vorjahr und mehr als zu Beginn der Pandemie für die Jahresmitte erwartet wurde.

Vereinssport

Vereine sollen demnächst wieder die städtischen Turnhallen nutzen dürfen. Das war wegen der Infektionsgefahr in den vergangenen Monaten verboten. Der Rat folgte allerdings den Vorschlägen der Verwaltung, die strenge Regeln vorsieht: Duschen, Umkleiden und Toiletten bleiben tabu.

Jeder Verein muss zudem ein Hygienekonzept nachweisen und eine Person benennen, die persönlich dafür verantwortlich ist, dass beim Sport die Regeln eingehalten werden. Über mögliche Sanktionen habe man noch nicht nachgedacht, sagte am Freitag auf Nachfrage Pressesprecherin Rabea Kappen. „Wir gehen davon aus, dass unsere Vereine die Regeln sorgfältig einhalten.“ Anfang kommender Woche will die Stadt die Vereine anschreiben.

Warenkorb

Der Caritas-Warenkorb, der Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt, muss umziehen. Die bisherigen Räume im Haus Nordhang seien zu klein und würden auch künftig für andere Angebote gebraucht, schreibt die Caritas an die Stadt. Für die Miete neuer Räume Am Hagenblech 3 bat sie den Rat um einen Zuschuss von monatlich 165 Euro für die Dauer von fünf Jahren, also insgesamt 9900 Euro.

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Eine solche Dauerverpflichtung wollten die Ratsmitglieder nicht eingehen und entschieden sich stattdessen für eine Einmalzahlung von 4000 Euro. Dieselbe Summe, kündigte der Bürgermeister an, werde er über Sponsoren aufzutreiben versuchen. Sollte das nicht klappen, werde erneut berichtet.