Hochsauerlandkreis. Es bleibt schwül-warm im Sauerland. Die Gefahr von Unwettern mit Gewittern und Starkregen steigt. Wetterexperte Julian Pape über die Aussichten.
Das Wochenende startet wie die Woche endet – gewittrig und schwül. Besonders an den Nachmittagen kann es dabei auch kräftige Niederschläge geben. Der Sonntag bringt eine langsame Wetterberuhigung und wieder mehr Sonne.
Winterberg und Kahler Asten – Das Wetter auf dem Berg
Zwischen 20 und 17 Grad am frühen Morgen, zwischen 25 und knapp 30 Grad am Nachmittag – das war die Temperaturspanne der vergangenen sieben Tage rund um Winterberg und den Kahlen Asten. Mit großem Abstand die wärmste Phase dieses Sommers. Auch in den kommenden Tagen kühlen sich die Werte nur sehr langsam ab, so sind es weiterhin zwischen rund 22 Grad in den höchsten Lagen und 25 Grad in den etwas tiefer gelegenen Orten des Winterberger Stadtgebietes.
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Da die Luft sehr feucht ist fühlen sich diese Temperaturen noch ein wenig wärmer und unangenehmer an. Das Resultat aus der Mischung von Wärme und Feuchte sind teils kräftige Gewitterniederschläge, die sich bis zum Samstagabend immer wieder ausbilden können. Die größte Wahrscheinlichkeit, auch für örtliche Unwetter, besteht dabei an den Nachmittagen. Zum Sonntag macht sich dann etwas weniger feuchte und damit schwüle Luft auf den Weg ins Sauerland. Die Wolken bekommen wieder ein paar Lücken mehr und Schauer sind deutlich seltener. Am Montag ändert sich an dieser Verteilung nur wenig. Sonnenschein und Quellwolken wechseln sich ab, einige Schauer fallen vor allem am Nachmittag.
Das Wetter für die Medebacher Bucht und Marsberg
Fünf Hitzetage mit mehr als 30 Grad hat es im August bis einschließlich zum Mittwoch an der Wetterstation in Marsberg-Westheim bereits gegeben, an der Station Medebach-Hasenkammer war es ein Tag weniger. An beiden Messpunkten war es in den beiden vorherigen Sommermonaten jeweils nur ein einziger Hitzetag.
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Auch wenn es in den kommenden Tagen weiterhin schwülwarm bleibt, die größte Hitze wird allmählich auch Mitteleuropa abgedrängt und so ist mit weiteren 30ern vorerst nicht zu rechnen. Um ordentlich ins Schwitzen zu geraten reichen aber 27 Grad und eine Luftfeuchte von 70 bis 80 % allemal. So ist die Luftmasse besonders heute und morgen noch sehr anfällig für die Bildung von teils kräftigen Schauern und Gewittern, besonders am Freitag Nachmittag und am Samstag ab den Mittagsstunden können diese zumindest örtlich auch wieder den Charakter von Unwetter mit Starkregen und Sturmböen bekommen. Ab Sonntag stabilisiert sich die Wetterlage zumindest ein wenig, die Sonne kann sich wieder länger durchsetzen und die Luft ist etwas angenehmer. Weiterhin liegen die höchsten Temperaturen aber absolut im sommerlichen Bereich zwischen etwa 24 Grad in Hallenberg-Hesborn und 27 Grad in Marsberg-Leitmar.
Brilon und Olsberg – Wetter für den Nordkreis
Schaut man sich die Gewitterstatistik für diesen Sommer an, so fällt auf, dass die aktuelle Phase nicht nur die wärmste sondern auch die blitzreichste Periode ist. Im Mai und im Juli hat es in unserer Region kein einziges Gewitter gegeben, im Juni stehen insgesamt vier Tage mit Blitz und Donner in den Aufzeichnungen. Diese Zahl haben wir nun auch im August bereits erreicht, heute und am morgigen Samstag sind weitere Gewitter sehr wahrscheinlich.
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Sie bilden sich in einer schwülwarmen Luft, welche sich sowohl am Tag als auch während der Nachtstunden hält. Durch die Einstrahlung und zusätzliche Energie der Sonne sind sie aber im Laufe der Nachmittags- und frühen Abendstunden am zahlreichsten und auch am kräftigsten. Da der Wind abseits der Gewitter weiterhin recht schwach ist, ziehen diese nur langsam und es kann örtlich hohe Niederschlagsmengen und sogar Überflutungen geben. Zum Sonntag und Montag schwächt sich das für dieses Unheil zuständige Tief „HEIKE“ ein wenig ab und die Gewittergefahr sinkt. Im Einklang damit wird die Luft etwas trockener und angenehmer. So sind auch sportliche Aktivitäten wieder leichter möglich und die Belastung für den Körper ist geringer als bisher.
Der Trend: Tiefdruckgebiete werden stärker und niederschlagsreiche Zeiten könnten anstehen. Nach einer Abkühlung zum Wochenstart wird es am Mittwoch kurz wieder wärmer. Anschließend weht der erste herbstliche Hauch durch die Region.