Hochsauerlandkreis/Brilon. Die Zahl der im Hochsauerlandkreis zugelassenen Elektro-Autos steigt seit Juni steil an. Die Zahl der Neuzulassungen imponiert selbst Experten.

Das Hochsauerlandkreis erlebt derzeit einen regelrechten Boom bei Elektro-Autos. Fast jeder dritte der 884 im Juli zugelassenen Pkw war ein reines E-Auto oder ein Hybrid-Fahrzeug. Das teilte der HSK auf Anfrage der WP mit. Kreisweit wurden im vergangenen Monat 91 Elektro- sowie 171 Hybrid-Wagen angemeldet. Insgesamt waren zum Monatswechsel 543 E-Autos und 1830 Hybride angemeldet.

Ende Januar lag der Bestand noch bei 315 bzw. 1312 Fahrzeugen. Für Andreas Köchling, Vorstandsmitglied der Kfz-Marketing-Verbundes „Auto Brilon“, ist das kein Wunder. Durch die attraktive Förderung sind die E-Autos „im bezahlbaren Bereich“ angekommen. Bis zu 11.000 Euro können Autofahrer markenabhängig als Umweltbonus bei der Anschaffung eines neuen Wagens einstreichen. Dieser Bonus gilt für Pkw bis zu einem Kaufpreis von 40.000 Euro. Der Staat steuert einheitlich 6000 Euro bei, bei den meisten Marken kommen 3000 Euro drauf, die sich der Hersteller und der Händler teilen. Wie zum Beispiel bei Opel und Kia, den beiden Marken von Auto-Köchling. Für deren „Stromer“ - den Corsa von Opel sowie den Soul und den Niro von Kia – sind bei Ausschöpfung der Förderung von jeweils rund 20.000 Euro selbst aufzubringen.

Auch interessant

15 Prozent der Kunden interessieren sich für E-Antrieb

„Die Nachfrage ist gut“ sagt Andreas Köchling. Etwa 15 Prozent seiner Kunden interessierten sich für die umweltfreundliche Antriebs-Variante. Wobei es neben den Zuschüssen zur Anschaffung einen weiteren finanziellen Anreiz gibt: Wenn der Wagen als Firmenwagen zugelassen ist und privat genutzt werden kann. Denn der zu versteuernde Eigenanteil liegt mit 0,5 Prozent nur halb so hoch wie bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen.

Mit 28 Prozent liegt VW beim E-Auto-Bestand im Hochsauerlandkreis vorne. Mit 22 Prozent folgt Mercedes-Benz, jeder fünfte Wagen kommt von Renault. Der Tesla-Anteil liegt im HSK bei neun Prozent.

Insgesamt 167.234 Pkw im HSK zugelassen

Und so hat sich der E-Auto-Bestand in diesem Jahr kreisweit entwickelt: 31. Januar rollten 315 reine E-Autos mit HSK-Kennzeichen, Ende Februar waren es 332, im März kamen 45 weitere hinzu, im April – das war während des Corona-Lockdowns – wurden gerade einmal zehn neue E-Autos angemeldet. Im Mai waren es dann 25 und im Juni 40, ehe im Juli mit der neuen Förderung die Post abging.

E-Nummernschilder

Laut § 2 des Elektromobilitätsgesetz können Halter von E-Fahrzeugen, Plug-In-Hybriden und Brennstoffzellenautos ein E-Nummernschild beantragen.

Das befreit jedoch nicht von der Umweltplakette, um ausgewiesene Umweltzonen befahren zu können.

In manchen Städten dürfen mit dem E-Kennzeichen die Busspur benutzt oder bestimmte Durchfahrverbote ignoriert werden, außerdem gibt es speziell ausgewiesene kostenfreie oder günstigere Parkplätze

Für E-Autos über 40.000 Euro reduziert sich die staatliche Förderung auf 5000 Euro, und die Hersteller und Händler steuern 2500 Euro hinzu. Für Neuwagen im oberen Segment ab 65.000 Euro gibt es keine Förderung mehr.

Bei Plug in-Hybriden für bis zu 40.000 Euro winken insgesamt 6750 Euro Zuschuss, bei den teureren gibt es noch 3750 Euro vom Staat und 1875 Euro von der Marke.

Auch interessant

Kreisweit waren zum 31. Juli insgesamt 167.234 Pkw im Hochsauerlandkreis angemeldet.