Olsberg/Elleringhausen. Die alleinerziehende Mutter Britta Polte sucht für sich und ihre drei Kinder eine Wohnung im Raum Olsberg. Ihre Erlebnisse sind ernüchternd.
Britta Polte ist alleinerziehend. Drei Kinder. Zwei Mädchen, ein Junge. Zwei Katzen. Bald steht die Familie vielleicht auf der Straße. Als Alleinerziehende sucht sie seit Wochen in Olsberg und Umgebung eine Bleibe für ihre Kinder und sich selbst – und bekommt eine Absage nach der anderen.
Eigentlich lebt Britta Polte in einem kleinen Haus in Elleringhausen bei Olsberg im Hochsauerlandkreis. Mit Garten und drei Kinderzimmern. Nach der Trennung von ihrem Mann verkauft sie das Haus. Sie will einen Neuanfang. Nach dem Verkauf beginnt sie, nach einem neuen Zuhause für die Familie zu suchen. Vergeblich.
Auf sämtlichen Portalen Anfragen geschickt
„Ich habe auf sämtlichen Portalen gesucht und alles, was für uns potenziell infrage kommt angefragt“, sagt sie. Ebay, Immobilienscout und co. – jeder Vermieter sagt ihr ab, sobald die Sprache auf ihre Kinder kommt. Darauf, dass sie alleinerziehend ist. „Anscheinend hören die meisten das Stichwort Kinder und denken, wir legen die Wohnung in Schutt und Asche wenn wir dort leben“, vermutet Britta Polte. Sie lacht ungläubig.
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„Man zieht praktisch die Hosen runter“
Kein Vermieter lädt sie zu einem Gespräch ein. Mit kaum jemandem ergibt sich ein Telefongespräch. „Mittlerweile muss man tatsächlich wahnsinnig viele Unterlagen mitschicken. Gehaltsabrechnungen, Lebenslauf. Man zieht praktisch die Hosen runter, aber trotzdem bekommt man einfach eine schriftliche Absage. Man telefoniert noch nicht mal miteinander.“ Kein Vermieter oder Anbieter will sie persönlich kennenlernen – und doch fühlt sie sich, als würde jeder sie in eine gewisse Schublade stecken. „Als wäre ich als Alleinerziehende nicht zuverlässig und zahlungsfähig. Als wäre ich aoszial. Das ist traurig, wirklich traurig“, sagt sie.
Ihr Job als Tagesmutter hängt vom Platz ab
Ein weiteres Problem: Sie arbeitet als Tagesmutter, betreut tagsüber Kleinkinder. „Dafür brauche ich natürlich auch genug Platz.“ Alles, was infrage kommt, wird lieber an alleinstehende Pärchen vermietet. Oder ist schlicht zu teuer. „Für mich kommen noch die Nebenkosten dazu, das Auto und die Versorgung von drei Kindern.“
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Britta Polte ist bereit, zu verzichten. Es muss kein Garten sein. Und selbst drei Kinderzimmer wären entbehrlich. „Ich schaue auch nach Drei-Zimmer-Wohnungen. Nur dann könnte ich kaum mehr als Tagesmutter arbeiten, weil der Platz einfach fehlt.“
Die Zukunft bleibt ungewiss
Wenn sie keine Wohnung findet, sitzt sie auf der Straße. „Daran will ich noch gar nicht denken“, sagt sie und gibt die Hoffnung nicht auf. Sie sucht weiter. Schickt immer noch zahlreiche Anfragen los. „Hätte ich das gewusst, hätte ich das Haus nicht verkauft“, sagt sie. Bis November hat sie Zeit, dann zieht eine neue Familie in ihr Haus ein. Was dann kommt, weiß Britta Polte selbst nicht.
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