Brilon. Müllproblem am Skatepark Brilon: Jugendliche werfen ihren Müll auf den Platz. Es gibt aber auch keine Mülleimer - obwohl dies zugesagt wurde.
Haufenweise Müll liegt manchmal auf dem Skatepark in Brilon. Bierverpackungen, Brötchen- und Chipstüten, Zigarettenschachteln. Die Bilder, die Marco Kraft an nur einem Nachmittag für die Westfalenpost schießt, zeigen das Ausmaß der Verschmutzung. Kurios: schon bei einer Spendenübergabe im März – vor dem Corona-Lockdown – wurde den ehrenamtlichen Betreibern des Skateparks eine Mülltonne zugesagt. Passiert ist bis jetzt noch nichts.
Sportplatz immer sauber
„Der Sportplatz sieht immer aus wie geleckt. Vielleicht, weil er von der Straße einzusehen ist“, sagt Marco Kraft vom Rollverein Brilon. Im Skatepark werde allerdings keine Rücksicht genommen. „Wir sind ständig dabei den Kids zu sagen, dass sie den Müll wegräumen sollen. Manchmal lassen wir ihn sogar extra liegen, damit die Kinder ihn wegräumen müssen und sehen, welche Arbeit dahinter steckt“, erzählt er. Nichts von diesen erzieherischen Maßnahmen sei erfolgreich gewesen.
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Woher der Müll kommt, weiß Marco Kraft genau.
Er wird liegengelassen von den Kindern und Erwachsenen, die nachmittags auf dem Skatepark sind. „Ich glaube nicht, dass hier abends viele Jugendliche sind, die ihren Müll liegen lassen. Der ist schon nachmittags da.“ Immer wieder müssen er und seine Kollegen mit dem Besen über die Rampen gehen. Zum einen um sie überhaupt befahrbar zu machen und kleine Steinchen zu beseitigen. Zum anderen aber auch wegen des Mülls. Ein Zeitfresser. „Ich weiß auch gar nicht mehr wohin damit – ich bekomme den Müll schlicht nicht komplett in mein Auto.“
Spendenübergabe mit Versprechen
Noch im März bei einer Spendenübergabe durch den Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, sei versichert worden, dass ein Mülleimer schon im Bauhof liege und nur noch aufgebaut werden müsse. Bisher ist dieser Mülleimer noch nicht im Skatepark angebracht worden. Und das Müllproblem nimmt kein Ende.
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Es sei schwierig, den Eltern der Kinder die Problematik zu erklären. Und nicht nur das: „Wir haben derzeit ohnehin das Problem, dass viele Kinder mit ihren Rädern über die Rampen fahren. Erst letztens ist ein Kind dabei gestürzt und hat sich verletzt“, sagt Marco Kraft (die WP berichtete). Die Rampen seien nicht für Fahrräder gemacht, die Verletzungsgefahr groß. „Das soll ein Platz für alle sein, aber es ist schwer den Eltern zu erklären, dass sie ihre Kinder hier nicht mit den Fahrrädern herfahren lassen dürfen.“ Marco Kraft wünscht sich, dass es einen Bikepark für die Kinder gebe. Irgendetwas vergleichbares. Die üblichen Strecken würden ja schnell langweilig.
Bikepark wäre eine Option
„Es ist enttäuschend, wenn den Kids erst was passieren muss, bevor man tätig wird“, sagt Marco Kraft. Der Skatepark ist eine Herzensangelegenheit. Etwas, was das Selbstbewusstsein der Kinder fördern, Soziale Kompetenzen beibringen soll. „Es gibt eine große Szene für Fahrradfahrer hier. Es wäre schön, wenn da was passieren würde. Wir haben die Kids schon oft angesprochen und haben gesagt, sie können uns für neue Projektkonzepte gerne ansprechen. Aber die können sich einfach noch nicht so organisieren, um diese Projekte wirklich anzuschubsen.“
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Marco Kraft will kein böses Blut, sieht auch die Stadt – was den Bikepark angeht – nicht in der Bringschuld. Er will nur auf Potenzial aufmerksam machen, das hier schlummert. „Wir haben gute Fahrradfahrer hier.“ Worauf er allerdings pocht, das ist der Mülleimer für den Skatepark. „Wir stecken unser ganzes Herzblut in dieses Projekt, werden aber nicht unterstützt. Das läuft für Leistungssportarten wie Volleyball wieder anders.“
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