Marsberg. Das Gebäude am Strandbad Helminghausen am Diemelsee wird erneuert. Es soll ein Schritt sein, um den Tourismus anzukurbeln. Das sind die Pläne.

Sommer – Sonne – Ferien – Diemelsee. In diesen Corona-Zeiten boomt es in den Ferien-Regionen vor Ort. Radfahrer und Wanderer haben die Wander- und Radfahrwege für sich entdeckt. „Ja“, sagt Josef Siebers, besser bekannt als Fritten-Jupp, „Tagestouristen sind in der Tat mehr als in den Jahren zuvor hier unterwegs“. Was fehlt sind die Übernachtungsgäste. Neben seinem Imbiss-Betrieb am Diemelsee betreibt Siebers auch eine Pension in Helminghausen bei Marsberg. „Anfragen kommen für ein oder zwei Übernachtungen“, sagt er. Aber das lohne sich eigentlich kaum.

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Damit die Infrastruktur am Diemelsee weiter in Fahrt kommt will der Naturpark Diemelsee das Strandbad bei Helminghausen aufwerten mit einem neuen Gebäude. Sobald die Baugenehmigung vorliegt soll mit dem Bau nach der Badesaison begonnen werden. Thomas Schröder, Vorsitzender des Zweckverbandes Naturpark Diemelsee und Bürgermeisterkandidat der CDU für die Stadt Marsberg und Geschäftsführer Dieter Pollack stellten die Pläne jetzt Armin Schwarz, CDU-Landtagsabgeordneter aus dem benachbarten hessischem Bad Arolsen vor. Dabei waren auch Bernd Hunold, Ortsbürgermeister von Helminghausen, sowie die derzeitigen und potenziellen neuen Ratskandidaten für den Bereich.

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Diemelsee verbindet

Dieter Pollack (Li.) und Thomas Schröder mit den Planentwürfen: Das Holzgebäude wird eine Terrasse zur Seeseite hin erhalten.
Dieter Pollack (Li.) und Thomas Schröder mit den Planentwürfen: Das Holzgebäude wird eine Terrasse zur Seeseite hin erhalten. © Annette Dülme

Das besondere: Der Diemelsee liegt genau auf der hessisch-nordrhein-westfälischen Landesgrenze. So wird die grenzübergreifende Zusammenarbeit auf beiden Seiten großgeschrieben. Dieter Pollack bringt es auf den Punkt: „Dem Touristen ist es egal, ob der Diemelsee in Hessen oder Nordrhein Westfalen liegt.“

Ein gelungenes Beispiel für die länderübergreifende Zusammenarbeit sieht Thomas Schröder in der DLRG-Station in Nachbarschaft des Strandbades Helminghausen. Seit gut einem Jahr arbeiten die Freiwillige Feuerwehr Diemelsee, die DLRG-Ortsgruppe Marsberg, mit den befreundeten DLRG-Ortsgruppen aus dem Bezirk Hochstift Paderborn und der Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Kurhessen als Kooperation zusammen. „Es funktioniert gut“, bestätigen Pascal Plempe, Bootsführer und Sanitäter der DLRG Marsberg und sein Kollege Tristan Schneider. Immer an den Wochenenden sind die Rettungsschwimmer im Einsatz.

Dringend gesucht

Am Strandbad Helminghausen ist das Gebäude wegen Corona im Moment .

Der Naturpark sucht dringend jemanden, der sich um die kümmern könnte.

Wer Interesse hat, kann sich bei Dieter Pollack, Naturpark Diemelsee, Geschäftsstelle Willingen, melden. Tel. 05632 4011 24, E-Mail: info@naturpark-diemelsee.de

Am Strandbad tummeln sich viele Familien mit Kindern. Der sonst schwimmende Badesteg wurde allerdings aus dem Wasser gezogen und liegt am Ufer. Zur Wahrung der Verkehrssicherheitspflicht. Grund: Das Teichunglück im hessischen Neukirchen bei Kassel. Drei Kinder verunglückten tödlich. Der Bürgermeister wurde verurteilt, weil die Sicherheitspflicht nicht gegeben war.

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Das Strandbad Helminghausen gilt als Badestelle. Deshalb gibt es keine tägliche Aufsicht. Anders als bei einem umzäumten Naturbad. MdL Schwarz versprach, sich um eine Lösung zu bemühen „damit die Sicherheit so gut wie möglich gewährleistet ist und gleichzeitig gute Bademöglichkeiten angeboten werden können.“

Gebäude aus Holz

Das Gebäude am Strandbad stammt aus den 1970er Jahren und längst nicht mehr zeitgemäß. Das neue Gebäude wird nicht viel größer, aber komplett aus Holz gebaut werden. Damit würde es sich besser in die „herrliche Landschaft“ einfügen, meint Dieter Pollack. Der Kiosk liegt künftig im Norden. Besucher kommen damit vom Parkplatz direkt auf ihn zu. Im Gebäude werden Umkleidekabinen untergebracht, barrierefreie Toiletten und eine Wickelmöglichkeit für Babys. Das Flachdach wird begrünt, und zur Seeseite ist eine neue Terrasse geplant, die teilweise überdacht ist und ins Ufer hineinragt. Ein Lifter wird drei Meter Höhenunterschied zur Straße hin überwinden.

Das neue Gebäude soll 365.000 Euro kosten. Der Bescheid über einen Zuschuss über 197.000 Euro der „Gemeindschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, kurz: GAK, liegt vor. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg steuert 72.000 Euro bei und die restlichen 90.000 Euro der Naturpark Diemelsee.