Olsberg/Antfeld. Es muss nicht gleich Chemie sein. In Olsberg rückt man dem Unkraut mit einer thermischen Lösung zu Leibe.

Dampfend sprüht das 95 Grad heiße Wasser aus den Düsen. Der Löwenzahn kapituliert sofort: Schon kurz nach der Behandlung lässt er die Blätter hängen. Der Baubetriebshof der Stadt Olsberg hat ein neues Gerät angeschafft: Mit der Heißwasseranlage kann der Bewuchs an Straßenrändern und Fußwegen ohne Gift entfernt werden. Das heiße Wasser wird über einen vorne am Fahrzeug montierten Aufsatz ausgebracht. Auch in den kleinsten Ritzen zwischen Pflastersteinen erwischt die Neuanschaffung unerwünschtes Grün – und das alles nur mit heißem Wasser.

Gut für die Umwelt

„Eine gute Sache – vor allem für die Umwelt. Ganz ohne Gift können wir für saubere Straßenränder und Wege sorgen. Damit ist die Stadt Olsberg Vorreiter“, betont Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer. Seit Anfang Juni ist das umweltfreundliche Gerät im Einsatz. Bernd Pape, der Leiter des Baubetriebshofs, erläutert: „Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv.“

1800 Liter Wasser fasst der Tank. Erhitzt wird das Wasser mit zwei Brennern. Mit niedrigem Druck wird das heiße Wasser auf die Pflanzen gesprüht. „Dadurch wird das Eiweiß in der Pflanze verbrüht – und die Pflanze stirbt ab“, so Bernd Pape. Die Vorteile: „Es wird komplett ohne Chemie gearbeitet. Und wir können das heiße Wasser sehr gezielt einset-zen.“

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Vielseitig einsetzbar

Die Heißwasseranlage ist durch ihre Vielseitigkeit für eine Vielzahl von Aufgaben einsetzbar. Mit einer Handlanze mit verschiedenen Aufsätzen können diverse Flächen, Treppen, Tretbecken oder Brunnenanlagen gereinigt werden. Aber es geht auch Kaugummis und Graffitis an den Kragen. Noch befinden sich die Mitarbeiter des Baubetriebshofs in der Erprobungsphase im Umgang mit der 60.000 Euro teuren Anlage.