Hochsauerlandkreis. Die Polizei im HSK ist jetzt auch mit Bodycams unterwegs. Grund dafür: Die Aggressivität gegenüber Polizeibeamten nimmt auch hier zu.
Die Aggressivität gegenüber Polizeibeamten im HSK nimmt zu. Wurden im Jahr 2016 kreisweit noch 66 Fälle erfasst, liegt die Zahl seit 2017 konstant bei über 100. Darunter fallen insbesondere Beleidigungen, Widerstände und tätliche Angriffe. Um so etwas im Ernstfall dokumentieren zu können, kommen diese Kameras zum Einsatz, die am Körper getragen werden können.
Modernisierung schreitet voran
Damit werden die Modernisierungsmaßnahmen der Polizei NRW auch im Sauerland fortgesetzt. „Nachdem im Jahr 2019 bereits die neuen Streifenwagen und die Außentragehüllen im Sauerland eingetroffen sind, können die Beamten jetzt auch auf Bodycams und Smartphones zurückgreifen“, so Sebastian Held von der Polizeipressestelle Mit den Geräten, die an den Uniformen befestigt sind, können die Streifenpolizisten auf Knopfdruck heikle Einsatzsituationen auf Video aufzeichnen. Die Kameras können kritische Situationen entschärfen und schützen Polizistinnen und Polizisten vor Übergriffen und falschen Anschuldigungen. Das Tragen der Bodycams ist freiwillig.
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Ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt in den Kreispolizeibehörden Duisburg, Düsseldorf, Köln, Wuppertal und Siegen-Wittgenstein hatte die deeskalierende Wirkung der Kameras bestätigt. Die Aufnahmen der Bodycams werden in den Behörden auf lokale Rechner übertragen und dabei von der Kamera gelöscht. Sie bleiben 14 Tage auf dem Sicherungsrechner und können zur Gefahrenabwehr oder zur Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten als Beweismittel genutzt werden.
NRW-weit 9000 Bodycams
Die Speicherung und mögliche Auswertung erfolgt auf den höchsten Sicherheitsstandards des Datenschutzes. Die Kamera vom Typ „Axon Body 2“ ist laut Herstellerangaben sturz- und wetterfest und verfügt über eine Speicherkapazität von 64 GB. Die Akkulaufzeit ist ausreichend lang, um auch eine längere Schicht problemlos zu überstehen.
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Insgesamt hat das Land NRW 9.000 Bodycams bestellt. Schon seit einigen Wochen steht den Polizistinnen und Polizisten im Sauerland darüberhinaus auch ein Smartphone zur Verfügung, das den Beamten den Zugrif auf drei polizeispezifische Programme ermöglicht. Dabei handelt es sich um einen Messenger zur Kommunikation untereinander, um eine Auskunftsapp, die einen Abgleich mit dem polizeilichen Datenbestand ermöglicht und einen Dokumentenscanner für Personalausweise, Führerscheine oder Kfz-Kennzeichen.
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Mit Apps vor Ort arbeiten
Außerdem stehen den Beamten diverse weitere Apps, wie Email, Presseportal oder die Warnapp NiNA zur Verfügung. Die Anwendungen stehen in der ständigen Weiterentwicklung, um die Digitalisierung der Polizei weiter voran zu treiben. Personenbezogene Daten werden nicht auf den Geräten gespeichert. Verschlüsselte Übertragungen und ein zertifiziertes Rechenzentrum der Polizei garantieren die Sicherheit der Daten. Hinzu kommen Fernadministration und Fernlöschen sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Insgesamt investiert Nordrhein-Westfalen bis 2022 rund 50 Millionen Euro in die mobile Kommunikation der Polizei.