Niedersfeld. Die Kumpels Jeffrey Meurs und Patrick Logsch machen sich selbstständig. Am See wollen sie „ein Lebensgefühl verkaufen.“ Am Freitag geht es los.
„Wann öffnet denn die Wakeboard-Anlage?“ Der Himmel ist am Donnerstag Abend (2.7.) verhangen, aber die beiden jungen Burschen haben es eilig, ins Wasser zu kommen. „Freitag um 11 Uhr“, verspricht Jeffrey Meurs. Die beiden Jungs ziehen gut gelaunt weiter. „Das geht den ganzen Tag schon so“, freut sich Jungunternehmer Meurs. Auch auf Facebook hat sein Projekt „High Five“ schon eine Menge Freunde.
Meurs, Spross einer nicht ganz unbekannten Winterberger Hoteliersfamilie, macht sich zusammen mit seinem besten Freund Patrick Logsch am Hillebachsee selbständig. Er übernimmt er das kleine Lokal, Logsch die Wasserskianlage. „Formell bin ich Geschäftsführer und Patrick Angestellter. Aber wir machen das zusammen.“
Die Schlüssel haben sie seit Dienstag Abend (30.6.). Blieben zwei Tage und drei Nächte, um alles für die Eröffnung vorzubereiten. Für die Planungen haben sich beide allerdings etwas mehr Zeit genommen. „Als wir vor vier Jahren hier zusammen gejobbt haben, haben wir abends schon auf der Terrasse gesessen, auf den See geguckt und uns gedacht: Wie wird das, wenn wir das mal kaufen?“, erinnert sich Jeffrey Meurs.
Auch interessant
Damals war er 20 Jahre alt, gerade mit der Schule fertig, hatte seit seinem 15. Lebensjahr Erfahrung mit der Arbeit in der Gastronomie gesammelt und deshalb „keine Lust, als Azubi wieder für wenig Geld bei Null anzufangen.“ Also reiste und jobbte er sich erstmal mehrere Jahre lang um die ganze Welt. Mit Mitte 20 wieder zurück in Winterberg, gingen im vergangenen Winter die ernsthaften Überlegungen über die berufliche Zukunft los. „Das Ziel war immer: selbständig machen. Und dann ist Patrick und mir diese Chance praktisch vor die Füße gefallen.“
Das gastronomische Angebot
Öffnungszeiten
Am ersten Wochenende (3. bis 5. Juli) sind noch keine Features für Wakeboarder im Wasser, die Anlage ist aber geöffnet.
Von Montag bis Freitag kommender Woche (6. bis 10. Juli) ist die Anlage noch einmal geschlossen wegen Feinarbeiten. Ab dem Wochenende 11./12. Juli ist wieder alles geöffnet und auch die Features stehen wieder zur Verfügung.
Die Öffnungszeiten sind dann den Sommer über von 10 Uhr bis Sonnenuntergang.
Was erwartet Gäste in dem kleinen Lokal? „Ein sauberes Ambiente, guter Service und konstante Öffnungszeiten von 10 Uhr bis Sonnenuntergang.“ Kurz nach der Eröffnung gibt es kulinarisch erstmal einfache Genüsse: Pommes, Würstchen und Flammkuchen. „Ganz am Anfang geht es jetzt darum, aufzumachen und loszulegen. Da backen wir kleine Brötchen.“
Für die kommende Saison 2021 aber haben die beiden weitergehende Pläne. Ein kleines Surfercafé mit Musik und einem Mix aus internationalem und gesundem Essen soll es werden. Streetfood, Salate, auch mit einem vegetarischen und veganen Angebot. „Wir wollen mit dem ,High Five’ ein entspanntes, aber sportliches Lebensgefühl verkaufen und auch selbst eine gute Zeit haben“, sagen beide. „Pommes“, versprechen sie, „gibt es aber auch dann noch.“
Viel zu tun am Abend vor dem Start
Am Vorabend der Eröffnung ist noch eine Menge zu tun. Werkzeug auf den Tischen, Leitern an der Wand, Familienmitglieder und Freunde wimmeln herum, drehen Schrauben ein, hängen Lampen auf, sortieren Preisschilder. „Wir sind bestimmt bis in die Nacht hier“, vermutet Meurs. „Die zwei letzten Features müssen auch noch aus dem Wasser.“
Denn am ersten Wochenende wird auf dem See ohne die weißen Kunststoffhürden gefahren, auf denen erfahrene Wakeboarder sonst ihr Können zeigen dürfen. „Die Features kommen ab dem folgenden Wochenende wieder rein“, verspricht Patrick Logsch. Er hat viel Erfahrung mit der Anlage, arbeitet seit Jahren dort als Hebler. „Oder Operator“, lacht er. „Klingt besser als Wasserseilzugbediener.“
Auch interessant
Auch wenn eine Party zur Eröffnung aufgrund der Coronakrise ausfallen muss, die beiden jungen Selbständigen blicken gut gelaunt in ihre berufliche Zukunft am idyllischen Hillebachsee. „Wir haben auf jeden Fall sehr viel Lust auf all das hier.“