Hochsauerlandkreis. 33.000 Schusswaffen gibt es im HSK. Bei Kontrollen stößt die Polizei auf erschreckende Mängel bei der Lagerung. Das sind die schlimmsten Verstöße

Über 33.000 erlaubnispflichtige Schusswaffen von über 5.500 Waffenbesitzern sind im HSK registriert. Allerdings: Rund 1000 Waffenbesitzer haben keinen Nachweis darüber erbracht, dass sie ihre Waffe sicher aufbewahren. Nach vermehrten Kontrollen berichtet die Polizei von teils schweren Verstößen bei der sicheren Aufbewahrung der Waffe.

Über Vereine fragte Polizei nach Waffenbesitzern

Zurückliegend hatte die Kreispolizeibehörde mehrfach über die Sportschützenvereine und Hegeringe auf die Vielzahl der noch fehlenden Aufbewahrungsnachweise hingewiesen.

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Trotzdem sind in den letzten Wochen Teams der Polizei im HSK unterwegs gewesen, um die Waffenbesitzer mit fehlendem Nachweis zu kontrollieren.

Stand Mittwoch, 23. Juni, wurden 300 Kontrollen durchgeführt. Was die Beamten entdeckten, reicht von skurril bis erschreckend. „Es wurde beispielsweise eine durchgeladene Pistole unter dem Kleiderschrank gefunden. Der Besitzer gab an, dass er sich so sicherer gefühlt habe“, berichtet Sebastian Held, Pressesprecher der Polizei HSK. Statt in besonders dafür ausgelegten Tresoren waren einige Waffen nur hinter Jacken in der Garderobe untergebracht, im Flur oder auf dem Dachboden gelagert.

Befürchtungen der Waffenbehörde bestätigt

Damit bestätigen sich die Befürchtungen der Waffenbehörde im HSK, die sich nicht zielgerichtet auf Amokläufe richten, sondern auf den Zugang von Waffen für Unbefugte – wie Kinder oder Teenager.

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Wer seine Waffe nicht sicher aufbewahrt, muss daher mit einem Bußgeld oder der Beschlagnahmung der Waffe rechnen.

Von den 300 Kontrollen war in 106 Fällen die Aufbewahrung allerdings rechtmäßig. 41 Waffenbesitzer gaben ihre Waffe und die Waffenbesitzkarte freiwillig ab, 44 Strafanzeigen wurden gestellt. In 109 Fällen besteht noch Klärungsbedarf durch die Waffenbehörde. 26 Kurzwaffen und 28 Langwaffen wurden durch die Polizei sichergestellt.

Hotline für Waffenbesitzer eingerichtet

Gemessen an der Einwohnerzahl gehört die Waffenbehörde der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis zu einer der Größten in NRW.

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Neben der entsprechenden Erlaubnis eine Waffe zu besitzen, ist die sichere Aufbewahrung ein wesentlicher Bestandteil. Unberechtigte dürfen keinen Zugriff auf die Waffen erhalten. Die Waffen sind immer in geeigneten Waffenschränken zu sichern.

Die Waffenbehörde schließt nicht aus, dass unter den fehlenden Nachweisen auch Fälle sind, bei denen die Besitzer bereits verstorben sind, die Waffen entsorgt wurden. Für solche Fälle hat die Waffenbehörde ab dem 2. Juni eine Hotline eingerichtet. Diese ist montags: 14 bis 15.30 Uhr, dienstags: 8 bis 12 Uhr und donnerstags: 14 bis 15.30 Uhr unter der 0291-94 1409 erreichbar.

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