Brilon/Meerhof. Eine Windkraft-Ruine im Großwindpark bei Marsberg im HSK verrottet. Sie sollte zwangsversteigert werden. Doch daraus wird jetzt nichts.

Die für den kommenden Mittwoch, 24. Juni, am Amtsgericht Brilon angesetzte Zwangsversteigerung eines mit einem Windrad bebauten Grundstücks bei Meerhof findet nicht statt. Die Gläubigerin, eine Bank aus Bayern, hat das Verfahren einstweilen eingestellt, der Termin ist deshalb kurzfristig aufgehoben worden.

Windrad wurde im Jahr 2000 errichtet

Es handelt es sich um ein 3005 Quadratmeter großes Grundstück in dem Windpark bei Meerhof.

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Das 2000 darauf errichtete Windrad ist bereits seit 2013 außer Betrieb. Wegen der hohen Rückbaukosten für die Entfernung des 65 Meter hohen Mastens und vor allem des rund 130 Kubikmeter großen Betonfundaments war die Gutachterin auf einen Verkehrswert von null Euro gekommen: Aufwendungen von rund 72.000 Euro stand ein etwaiger Verwertungs- und Bodenwert von insgesamt etwa 38.000 Euro gegenüber.

Eigentümer ist unauffindbar

Eigentümer des Grundstücks ist ein heute 55 Jahre alter, aus Salzkotten stammender Mann, der sich ab der Jahrtausendwende als Windkraft-Pionier damals bundesweit einen Namen gemacht hat und den die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität Bielefeld jahrelang wegen diverser Betrugsvorwürfe rund um millionenschwere Windkraft-Engagements vergebens suchte.

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Der 55-Jährige ist zwar in der Schweiz gemeldet, aber offenbar unauffindbar. Jedenfalls musste auch das Amtsgericht Brilon den Zwangsversteigerungstermin öffentlich zustellen, und auch der Hochsauerlandkreis hat bisher seinen Aufenthaltsort nicht ermitteln können, um ihm eine Rechnung über 32.000 Euro für die Demontage der Rotoren zu präsentieren. Die hatte der Kreis im Wege der Ersatzvornahmen veranlasst. Die nicht mehr betriebene Anlage verrottete, die Rotorblätter drohten abzustürzen.

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