Brilon. Der Briloner Kunstverein hat einen Wettbewerb zum Thema Wald ausgeschrieben. Was das mit dem Klimawandel zu tun hat.

Der Wald ist ein Naturraum und Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Er ist ein Ort der Erholung und steckt voller Energie, die sich nicht messen lässt, die wir aber nach einem Waldspaziergang spüren. Der Wald ist tief in unserer Kultur verwurzelt, um ihn weben sich seit jeher Märchen und Sagen.

Waldsterben zwingt zum Umdenken

Aber der Klimawandel und Waldsterben zwingen dazu, unser Verhältnis zur Natur und zum Wald neu zu überdenken. „Wald im Wandel“ hieß daher auch das Thema einer Ausschreibung des Kunstvereins Brilon e.V. für die Teilnahme am 5. Offenen Atelier am Rothaarsteig, mit der Verleihung des Kunstpreises des Hochsauerlandes.

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Der Kunstverein hat, in Kooperation mit „Brilon natürlich“ (Initiative der BWT-Brilon), Künstler und Künstlerinnen dazu eingeladen, eine Woche im Wald zu arbeiten und mit ihren Werken eine eigene Aussage zum Wald im Wandel zu schaffen.

Künstler zeigen verschiedene Herangehensweisen

Die Künstler sollen mit ihren Arbeiten darauf aufmerksam machen, was der Wald für uns sein kann und was uns verloren geht, wenn das Waldsterben weitergeht. 18 Bewerberinnen und Bewerber warten jetzt gespannt darauf, wer von ihnen nominiert wurde. Aus den eingereichten Entwürfen und Beschreibungen der geplanten Objekte wählte eine fachkundige Jury im Kolpinghaus sechs Künstlerinnen und Künstler aus, ohne deren Namen zu wissen, um eine anonyme Beurteilung zu gewährleisten.

Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler:
Lisa Schwermer-Funke mit „Den Wald vor lauter Bäumen - Eine intermediale Annäherung“ (Malerei und Tonträger), erhielt als einzige sechs Stimmen. Die junge Frau lebt und arbeitet in Kassel. „Sie ist im Sauerland oft vertreten. Man wird noch oft von ihr hören“, fanden die Juroren.
Patrick Fauch mit „Wald im Wandel“ (Umsetzung drucktechnisch vor Ort)
Viola Große mit „Wald im Wandel“ (malen, Pleinair-Bilder schaffen)
Nadine Elda Rosani mit „Der Spaziergang. Alles wie immer“ (Holzskulpturen)
Marina Vollmer (Koffer, Spaten, Scherben, Garn)
Ralf Witthaus mit „trocken“ (Baumformen, Rasen)
Ehrenteilnehmer wird Johannes Dröge (89) „Das Gespräch“ (Zweiteilige Skulptur aus Robinie).Vor dem Hintergrund, dass der Sundener Johannes Dröge, als einer der ältesten Bildhauer des Sauerlandes die künstlerische Landschaft hier geprägt hat, wählte die Jury ihn zum Ehrenteilnehmer.

Arbeiten in der Natur für alle zugänglich

Die Künstler werden vom 24. bis 30. August an der Hiebammen Hütte im idyllischen Tal an der Hillbringse arbeiten. Hüttenwirt Jürgen Lüke stellt ein 150 Quadratmeter großes Flex-Zelt mit Allwetterdach zur Verfügung.

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Er hat dazu ein Hygienekonzept erstellt und genehmigen lassen. Die Öffentlichkeit kann den Künstlern bei der Entstehung ihrer Kunstwerke zuschauen. „Leider dürfen wir dieses Jahr durch die Corona-Krise keine Schulklassen empfangen“, bedauerte Gertrud Schüle, Vorsitzende des Kunstvereins. „Aber wir freuen uns, dass wir mit der Kunst starten können. Veranstaltungen an der Hiebammenhütte sind durchführbar, weil sie an der frischen Luft sind.“

Publikumspreis von der Sparkasse ausgelobt

Landrat Dr. Schneider dankte dem Kunstverein und BWT Brilon für das Engagement um die Kunst. Auch Prof. Dr. Buschkühle freute sich auf das Programm mit zweidimensionaler Technik, installativen Arbeiten und Dialogen bis hin zur Malerei und alten Techniken. Die nominierten Künstlerinnen und Künstler erhalten eine Aufwandspauschale von 500 Euro. Die BWT Brilon übernimmt die Übernachtungskosten und Hüttenwirt Lüke sorgt für Verpflegung. Für die beste Arbeit verleiht bei der Finissage am 30. August Schirmherr Dr. Schneider den mit 1000 Euro-dotierten Kunstpreis des HSK. Die Sparkasse Hochsauerland Brilon stiftet einen Publikumspreis von 500 Euro.

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