Brilon. Die Chefarztstelle der Gastroenterologie am Maria-Hilf Brilon ist neu besetzt. Was der Chefarzt plant und weshalb seine Abteilung wichtiger wird.

Das Maria Hilf-Krankenhaus in Brilon hat die im vergangenen Jahr durch den Wechsel von Dr. Uwe Reinhold ans Klinikum Stadt Soest vakante Chefarztstelle für den Bereich Gastroenterologie neu besetzt. Zum Monatsanfang und damit vier Wochen früher als geplant hat Gennadi Schüttke seine Tätigkeit am Schönschede aufgenommen.

Der 1971 in der Ukraine geborene Facharzt für Innere Medizin war seit 2017 als Leitender Chefarzt im Franziskus-Hospital Winterberg tätig.

Endoskopie-Einheit aus dem Hause Olympus

Von dort aus habe er natürlich die „medizinische Landschaft verfolgt" und dabei „auch das Briloner Krankenhaus im Blick“ gehabt, sagt er. Dessen Ausstattung habe ihn beeindruckt, sagt er. Die Endoskopie-Einheit aus dem Hause Olympus für die präzise Diagnostik des kompletten Verdauungsapparates von der Speiseröhre bis zum Dickdarm zum Beispiel stelle absolute Spitzentechnologie dar. Der Chefarzt rechnet damit, täglich in aller Regel drei Spiegelungen vornehmen zu können.

Neuer Chefarzt des Fachbereichs Gastroenterologie in der Abteilung für Innere Medizin des Briloner Krankenhauses: Gennadi Schüttke (rechts), hier mit dem Ärtzlichen Direktor Dr. Marc Garbrecht, Chefarzt der Inneren und der Kardiologie.
Neuer Chefarzt des Fachbereichs Gastroenterologie in der Abteilung für Innere Medizin des Briloner Krankenhauses: Gennadi Schüttke (rechts), hier mit dem Ärtzlichen Direktor Dr. Marc Garbrecht, Chefarzt der Inneren und der Kardiologie. © Jürgen Hendrichs | Jürgen Hendrichs

Vorsorge ernst nehmen

Im Gespräch mit der WP weist er auf die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen hin. Das werde immer noch sehr vernachlässigt, auch wenn das, so der Mediziner, wegen der vermeintlichen Unannehmlichkeiten „menschlich verständlich“ sei. Mittel- und langfristig werde der Bedarf seiner Ansicht nach gewaltig steigen – „darauf bereiten wir uns vor“.

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Das schlösse zum Beispiel die Erweiterung des derzeit aus drei Oberärzten bestehenden medizinischen Teams ein. Das gastroenterologische und proktologische Behandlungsspektrum umfasst unter anderem minimal invasive Beseitigung von Hämorrhoiden, die Ultraschalldiagnostik der Bauchorgane, der Gefäße und der Schilddrüse, die Spiegelung des Bronchialsystems, die spezielle Zertrümmerung von Steinen in Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge, die Beseitigung von Stenosen. In Winterberg hat Gennadi Schüttke jährlich mehr als 2000 endoskopische Untersuchungen und Behandlungen vorgenommen und die Abteilung, die 2005 als erstes Krankenhaus im HSK komplette Dünndarm-Untersuchungen mittels Doppelballon-Enteroskopie durchgeführt hat, ausgebaut.

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Seit 2001 im Hochsauerland

Seinen dortigen durch die Insolvenz des Franziskus-Hospitals und seinen Weggang mitbetroffenen Patienten steht er künftig nicht nur in Brilon, sondern – so die derzeitigen Planung – auch einmal wöchentlich im Medizinischen Versorgungszentrum St. Franziskus im Oversum-Komplex. Am Herzen liegt ihm ein guter Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten der Region.

Gastroenterologie

Die Gastroenterologie im Maria Hilf ist Teil der Inneren Abteilung, der mit der Kardiologie (Chefarzt Dr. Marc Garbrecht) und der Geriatrie, Diabetologie und Endokrinologie (Chefarzt Dr. Heinrich Kerkhoff) weitere Fachabteilungen angehören.

Neben den drei Chefärzten sind dort drei Oberärzte und elf Assistenzärzte tätig.

Zur Sicherstellung der 24-Stunden-Herzinfarkt-Bereitschaft besteht eine Kooperation mit der Kardiologischen Praxis Dres. Ruhr, Bremer und Willich.

Außerdem ist die Innere Abteilung des Briloner Krankenhauses mit ihren 22 Dialyse-Einheiten und einem Akutbehandlungsplatz Teil des kreisweit sieben Standorte betreibenden Nephrologischen Zentrums Sauerland.

Gennadi Schüttke ist seit 2009 Facharzt für Innere Medizin. 2012 kam er als Leitender Oberarzt für den Bereich Gastroenterologie ans St. Walburga-Krankenhaus Meschede zurück, wo er bereits ab 2001 als Assistenzarzt tätig gewesen war und wo er auch seine Gattin kennengelernt hat. Seitdem lebt er -- mittlerweile gehören auch drei Kinder zur Familie – in Meschede. Berufliche Stationen führten ihn zwischenzeitlich nach Hattingen und Dortmund.

Lockerung der Corona-Maßnahmen

Im Zuge der Lockerung der Corona-Maßnahmen hat auch die Patientenzahl im Maria Hilf-Krankenhaus wieder zugenommen. In der vergangenen Woche waren rund 140 Betten belegt.

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Die seit Anfang Juni wieder möglichen sogenannten elektiven, also planbaren Operationen, so der Ärztliche Direktor Dr. Marc Garbrecht, werden nach Dringlichkeit und ärztlicher Priorisierung vorgenommen. Das Sicherheitskonzept – dazu gehören eine getrennte Wegeführung, hygienische Maßnahmen und Covid 19-Tests vier Tage vor dem jeweiligen OP-Termin – gilt weiter.