Brilon/Hochsauerland. Drei Apartments sind in der Almer Schlossmühle entstanden. Auch jetzt zur Corona-Zeit sind solche Unterkünfte gefragt. Das sind die Gründe.

Die Apartments sind eingerichtet, die Betten bezogen und die Handtücher bereitgelegt. Eigentlich hätten die Gäste kommen können, doch die blieben aus. Denn anstelle kam Corona. Und damit musste Martin Steiner, Koch und Inhaber der Almer Schlossmühle den Plan, seine neuen Ferienwohnungen zu öffnen, erstmal auf Eis legen.

Drei kleine Apartments für Familien, Paare, Kurzurlauber, Firmenreisende oder jegliche andere Interessenten hat er in dem gleich neben dem Restaurant liegendem Backsteingebäude der denkmalgeschützen Schlossmühle errichtet. Mit den nun beschlossenen Lockerungen, darf Martin Steiner die Wohnungen endlich für Gäste öffnen.

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„Wir waren Ende Januar mit den Renovierungen fertig. Richtig eröffnen konnten wir dann nicht mehr“, erzählt Martin Steiner. Über ein Jahr lang hat der komplette Umbau samt Stellung und Bewilligung des Antrags, Brandschutzarbeiten und Renovierung gedauert. Zuvor lebte Martin Steiner selbst mit seiner Familie in dem Wohngebäude der Mühle, das um 1900 errichtet wurde. „Als die Kinder älter wurden, reichte der Platz irgendwann nicht mehr aus. Dann kam die Idee, Apartments für Gäste anzubieten“, sagt der Inhaber.

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Apartments mit Küche

Zwei der entstandenen Wohnungen sind für maximal vier Personen und eine für zwei Personen. Das Apartment „Entenstall“ verfügt sogar über eine vollwertige Küche, die beiden anderen haben eine kleine Küchenzeile mit Spülbecken, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Wichtig bei dem Umbau war Martin Steiner, dass der Charme des alten Gebäudes bestehen bleibt.

Drei Ferienapartments sind in der alten Schlossmühle entstanden. Die Zimmer sind alle neu renoviert und modern eingerichtet.
Drei Ferienapartments sind in der alten Schlossmühle entstanden. Die Zimmer sind alle neu renoviert und modern eingerichtet. © Privat

Das Angebot der Ferienwohnungen soll sich besonders an Familien oder Paare richten. Auch eine Kombination mit dem Restaurant ist geplant, wie Martin Steiner erklärt: „Paare können zum Beispiel am Abend bei uns Essen, dann im Apartment nebenan übernachten und am nächsten Tag noch ein ganzes 3-Gänge-Menü bei uns genießen“. Für solche Arrangements soll es dann auch bestimmte Sonderangebote geben.

Denkmalschutz und Ausbau

Der Denkmalschutz dient dem Schutz von Kulturdenkmälern und sorgt dafür, dass diese dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt, beeinträchtigt oder zerstört werden.

Die Sanierung eines denkmalgeschützen Gebäudes bedarf darum meist einer Genehmigung durch die Denkmalbehörde.

Für die Almer Schlossmühle musste ein Brandschutz-Konzept aufgestellt werden und der Dachboden wurde ausgebaut.

Auflagen können gut umgesetzt werden

Insgesamt sieht Martin Steiner der Zukunft positiv entgegen. Trotz der Monate, die er coronabedingt seine Wohnungen noch nicht anbieten konnte. Für die kommenden Wochen seien nämlich bereits einige Anfragen und Buchungen eingetroffen.

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„Familien, die zum Beispiel in der Großstadt wohnen, suchen jetzt ein wenig Erholung“, so Steiner, für die sei eine solche Wohnung genau das Richtige. Denn auch die Hygieneauflagen können dort gut umgesetzt werden: „Die Abstände zwischen den Apartments sind groß genug. Jeder hat den eigenen Bereich – Kontakte unter den Gästen sind da weitestgehend ausgeschlossen.“ An dem kommenden langen Wochenende über Pfingsten oder jetzt über Christi Himmelfahrt nutzen viele die Möglichkeit, endlich wieder aus den eigenen vier Wänden raus zu kommen.

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Aussichten für den Tourismus

Das weiß auch Rüdiger Strenger, Geschäftsführer von Tourismus Brilon. „Kurzurlaube, Camping, Ferienwohnungen – vorher haben sich die Leute eher zurückgehalten, doch jetzt mit den Lockerungen zieht die Nachfrage an“, sagt er. Zwar seien z. B über Pfingsten auch sonst immer viele Touristen im Sauerland, doch vor einigen Wochen war diese Nachfrage noch nicht wirklich klar. Welche Folgen sich für den Tourismus im Hochsauerland langfristig auf das Jahr gesehen ergeben werden, müsse man abwarten. „Entscheidend ist, wie sich die Fallzahlen entwickeln, wie groß das Angebot ist und was möglich ist“, so Strenger. Er geht davon aus, dass eine erhebliche Zahl an Deutschen in diesem Jahr nicht verreist oder nur kurze Urlaube innerhalb des Landes unternimmt.

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Besonders für den HSK sieht er es als wichtigen Vorteil, dass die Grenzen zu den Niederlanden geöffnet sind, denn von dort kommen die meisten Gäste. Schwer für den hiesigen Tourismus wird es nach seiner Auffassung, wenn auch das touristische Reisen in die Mittelmeerländer erlaubt ist, denn dann, so bedenkt Rüdiger Strenger, werden einige Deutsche doch noch einen Urlaub dort verbringen. Die Tourismusbranche im Hochsauerland, so nahm Strenger wahr, sei allerdings gut auf die Wiederöffnung vorbereitet und die Freude sei groß, sagt auch Martin Steiner.