Brilon. In Brilon-Gudenhagen steht das größte Freibad in NRW. Die Saison-Vorbereitungen laufen. Es gibt schon einen Termin. In Alme sieht es anders aus.
Vor einem Jahr wagten sich bereits wenige Tage nach den Eisheiligen die ersten Schwimmer ins gerade einmal zwölf Grad kühle Wasser. In diesem Jahr öffnet das Waldfreibad Gudenhagen später. „Vermutlich Ende Mai“, so Clemens Mund von der Medienabteilung der Stadt Brilon, werde es soweit sein – auch wenn das Land am Wochenende mit der Aktualisierung der Corona-Schutzverordnung die Öffnung der Freibäder bereits ab Mittwoch möglich macht. Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung wie alle Betreiber von Freibädern die der Verordnung angehängten Hygiene- und Infektionsschutzstandards durch. Und auf dem Freibadgelände ist auch noch einiges zu tun.
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Zwölf bis 14 Tage dauert es, das Waldfreibad zu füllen
Der Rasen ist gemäht, der Sandkasten unter dem Sonnensegel gefüllt, im Bereich des Eingangs legen Mitarbeiter des Bauhofs letzte Hand an.
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In einem kleinen Bogen sprudelt im Gegenlicht glitzerndes, klares Wasser aus einem aus dem Beton ragenden Schlauchstummel ins Nichtschwimmerbecken. Das ist noch weitgehend trocken. Das Wasser hat gerade erst den Bereich der Abtrennung erreicht. Etwa zwölf bis 14 Tage, weiß Mund, dauert es, das Waldfreibad zu füllen – je nach der natürlichen Unterstützung von oben. Rund 6.500 Quadratmeter groß ist die Wasserfläche, etwa 12.000 Kubikmeter fasst das Betonbecken. Damit gilt der Briloner „Badeteich“, wie ihn die Briloner liebevoll nennen, als das größte Freibad Nordrhein-Westfalens und eines der größten von ganz Deutschland.
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18.000 Quadratmeter groß ist die gesamte Anlage
Und auch rund um das Becken herum ist reichlich Platz. Knapp 18.000 Quadratmeter groß ist die gesamte Anlage, davon sind exakt 13.767 Quadratmeter als Fläche für Sport, Freizeit und Erholung ausgewiesen. Dabei handelt es sich um das Becken und die Liegewiesen. Laut Corona-Verordnung ist der Zutritt zu Freibädern „so zu regeln, dass nicht mehr Kundinnen und Kunden in das Freibad gelangen, als Plätze und Anlagen unter Wahrung der allgemeinen Abstandsregeln nutzbar sind“. Ersatzweise sei – als Faustregel – pro zehn Quadratmeter Fläche nicht mehr als ein Gast erlaubt.
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Die Stadt Brilon geht davon aus, dass sich dieser Maßstab auf die Liegewiese bezieht, so Clemens Mund zur WP. Details rund um die Saison-Eröffnung werden zurzeit intern ausgearbeitet. Dazu gehört das in der Corona-Schutzverordnung verpflichtend vorgeschriebene „anlagenbezogene Infektionsschutz- und Zugangskonzept“, das dem Kreisgesundheitsamt vorgelegt wird.
Corona-Vorschriften werden abgearbeitet
Ein Punkt ist die „organisatorische und räumliche“ Sicherstellung des 1,5-Meter-Abstandes, die schriftliche und vier Wochen aufzubewahrende Dokumentation, wann jeder Besucher das Bad betreten und verlassen hat, das Zurückweisung von Badewilligen mit Symptomen, die Aufstellung von ausreichenden Desinfektionsgeräten für die Hände und vieles mehr. Für den Betrieb des Kiosk gelten die auch für die Gastronomie festgelegten Einschränkungen. Insgesamt 16 Punkte geben die Richtlinien vor.
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Ob die Einhaltung dieser Regelungen einen erhöhten Personaleinsatz im Freibad erfordert, kann Clemens Mund noch nicht sagen: „Grundsätzlich sollte das mit dem vorhandenem Personal möglich sein.“ Bei Vollbetrieb nehmen drei Kräfte die Aufsicht wahr. Ob die Sprungbretter und die Rutsche benutzt werden können, werde derzeit noch geklärt.
Es eilt ja nicht. Bis die Stadtwerke das Freibad gefüllt haben, vergehen ein paar Tage. Dann müssen Filter- und Chlorierungsanlagen anlaufen und die Beprobung durch das Hygiene-Institut vorgenommen werden. Bis dahin sollte sich niemand auf den Facebook-Eintrag verlassen: Denn dort war das Bad am Wochenende geöffnet und die Wassertemperatur mit 22 Grad angegeben...
Die Situation im Badcelona Alme
Noch offen ist, ob das „Badcelona“ in Alme in diesem Jahr seinen Betrieb aufnehmen wird. In der vergangenen Woche hat der Vorsitzende des Betreiber- und des Fördervereins, Rüdiger Sürig, darüber mit der Stadt und auch dem Vorstand des Bürgerbäder-Netzwerks gesprochen.
Die Unsicherheiten und Auflagen seien sehr hoch, außerdem gehöre ein Großteil des ehrenamtlichen Helferteams, das den Freibadbetrieb aufrecht erhält, altersbedingt zur Risikogruppe. Ein normaler Betriebstag kostet in der Saison rund 200 Euro, unter Pandemie-Bedingungen müssten externe Kräfte eingestellt werden, das ginge nicht ohne einen städtischen Zuschuss, sagt Sürig.