Brilon. Coronabedingt fällt die Feier zum 8.00 Stadtjubiläum Brilons aus. Das Museum Haus Hövener lädt darum zur Zeitreise ins Jahr 1995 ein.

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen aufs gesellschaftliche Leben. Keine Schützenfeste, keine Hansetage – und auch keine großen Feierlichkeiten zum 800. Stadtjubiläum in Brilon. Aus diesem Grund lädt das Museum Haus Hövener am Briloner Marktplatz zu einer Zeitreise in das Jahr 1995 ein. Denn: In dem Jahr feierte die Stadt Brilon ihr 775-jähriges Stadtjubiläum mit einem großen Festumzug. Ein paar Regenschauer konnten an diesem Tag die festlich-gute Laune der Umzugsteilnehmer und der vielen Besucher am Straßenrand nicht trüben. Es war ein rundherum gelungener Tag, an den sich viele Menschen gerne erinnern.

Auf über 150 Fotos aus dem Archiv des Museums Haus Hövener von August Isenberg ist dokumentiert, wie sich die Vereine der Stadt und aller Dörfer ins Zeug gelegt haben. Die Hoppecker waren mit ihren Symboltieren Bär und Ziege vertreten, während die Scharfenberger mit einem Besenbinderwagen stolz ihre Besen und geflochtenen Körbe präsentierten.

Rund um die Ausstellung

Zusätzlich zu der Bilderausstellung läuft im Eingangsbereich ein Film zum 750-jährigen Stadtjubiläum vor 50 Jahren.

Die Ausstellung ist unter Berücksichtigung der Corona-Vorschriften ab dem kommenden Sonntag immer von dienstags bis sonntags zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist kostenlos. Eine kleine Spende ist gerne gesehen.

Den ältesten Briloner, den Dinosaurier, stellten die Nehdener in dem Umzug vor. „Mönche und Nonnen“aus Altenbrilon haben eine originalgetreue Hubertuskapelle gebaut, Rösenbecker Burgfräuleins und Knappen waren mit der Burg Altenfils unterwegs und die Mitglieder der Marianischen Sodalität führten ein großes Modell der Nikolaikirche mit sich.

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125-jährige Karnevalstradition

Thülener „Bergleute“ stellten den Spatbergbau des Jahres 1903 vor, dazu ihre damals schon 125-jährige Karnevalstradition. In dem Zug waren zahlreiche Fußgruppen in historischer Kleidung unterwegs. Ein Hochzeitswagen mit einer Hochzeitsfestgesellschaft war dabei,ebenso eine Grundschulklasse mit ihrer Lehrerin aus Thülen. Historisch gekleidete Feuerwehrleute aus Rixen, Wülfte und Brilon waren mit Handdruckspritzen unterwegs. Nehdener Sandhasen sowie Frauen und Kinder aus Madfeld stellten das bäuerliche Leben mit allerlei Gerätschaften dar.

Zwischen all den bunten Gruppen sorgten die Spielmannszüge und Musikkapellen der Stadt und der Dörfer für den musikalischen Rahmen. Immer wieder waren Fuhrwerke von Pferden, Eseln, Ziegen, Fahrkühen oder Traktoren gezogen im Umzug. Auf Erntewagen saßen „die Bauern“, die einklassige Volksschule von Radlinghausen stellten Kinder mit ihrer Lehrerin auf einem Festwagen vor, und die Königskutsche aus Brilon war dabei.

Auch Schützen waren dabei

Messinghausen präsentierte sich mit einer Böllerkanone. Der Nachwuchs des Luftsportvereins blieb mit Sperrholzflugzeugen am Boden, und Briloner Handwerksmeisterstellten ihre Gewerke vor. Zwischen all dem waren die festlich gekleideten Frauen der kfd Brilon, fahrendes Volk, die Fußballer, Judosportler, Turner und andere unterwegs.

Die Schützen waren in unterschiedlichen Gruppen dabei. Entlang des Zugweges und auf dem Marktplatz applaudierten begeisterte Zuschauer. Damals hatte es einige Regenschauer gegeben. Im Museum Haus Hövener kann heute jeder gemütlich im Trockenen auf die Zeitreise in die Stadtgeschichte gehen.