Olsberg. Anna Schulte-Holterhöfer saß 31 Jahre lang im Hit in Meschede an der Kasse. Jetzt erfüllte sie sich einen Traum – und übernimmt Miss Marple.

Wer Miss Marple nur für eine Romanfigur von Agatha Christie gehalten hat, sieht sich schnell eines Besseren belehrt, wenn er dem gleichnamigen Geschäft von Anna Schulte-Holterhöfer einen Besuch abgestattet hat.

Die ehemalige Verkäuferin hat kürzlich im Hause Bathen an der Ruhrstraße 7 am Olsberger Markt den Laden von der Floristin Margit Strack übernommen. Damit hat sie sich einen langgehegten Traum nach Selbständigkeit erfüllt, nachdem sie 31 Jahre als Kassiererin im Hit-Markt in Meschede tätig war.

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Schon vorher habe sie mit ihrer Schwester regelmäßig Weihnachtsmärkte und ähnliche Veranstaltungen mit einem Stand mit Dekomaterial besucht und so eine gewisse Unabhängigkeit schätzen gelernt.

Grundstück in einem Naturschutzgebiet geschenkt

Als sie dann von Freunden aus Bigge gehört habe, dass Margit Strack nach mehr als einem Jahrzehnt aus gesundheitlichen Gründen eine Nachfolgerin für ihr Geschäft für Wohnaccessoires suchte, habe sie unverzüglich Kontakt mit ihr aufgenommen. „Das war genau das Richtige“, so die Kauffrau aus Eslohe-Reiste.

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Bei der Übergabe schenkte Margit Strack der neuen Inhaberin, die bei Bedarf von ihrem Mann Michael und ihrer Schwester Petra unterstützt wird, auch ein kleines Grundstück in einem Naturschutzgebiet Glencoe Wood in Schottland. Anne Schulte-Holterhöfer lachend: „Nur ein ,Eßbreit’, wie der Sauerländer sagt, von einem Quadratfuß (ca. 30 mal 30 cm), aber immerhin“. Nachdem Anne Schulte-Holterhöfer nun Eigentümerin eines Grundstücks in Schottland ist, darf sie sich nach dortigem Recht mit Adelstitel schmücken und Lady nennen. Margit Strack: „Den Titel habe ich auch, den kann mir keiner mehr nehmen“.

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Mit „ländlich, british mit Charme und Witz“ bleibt Lady Anne Holterhöfer der Linie ihrer Vorgängerin Lady treu. Die Angebotspalette umfasst dekorative Lampen, Tischwäsche, und kuschelige Wolldecken ebenso wie Figuren, Bilder und den dazugehörigen vielleicht rustikalem Rahmen oder einen antiken Spiegel. Auch eine kleine Auswahl an Steingussfiguren, Postkarten und Kleinmöbel sowie jede Menge Kreatives laden zum Stöbern ein.

Corona sorgt für Verzögerung

Eigentlich wollte Anne-Schulte-Holterhöfer ihr „Miss Marple“ im Rahmen des Hasenfestes der Fachwelt Olsberg am 5. April offiziell eröffnen. Doch da hatte das Coronavirus mit all seinen Auswirkungen etwas gegen. So konnte sie erst am 20. April, als die Maßnahmen für kleinere Geschäfte ein wenig gelockert wurden, die ersten Kunden begrüßen.

„Die Eröffnungsfete wird auf jeden Fall nachgeholt und wenn es erst im nächsten Jahr bei einem verkaufsoffenen Sonntag der Fachwelt ist“, so Ehemann Michael. Schließlich wolle man sich mi seiner ganzen Bandbreite den Kunden aus Olsberg und Umgebung präsentieren.