Olsberg. Die Höhe vom Mount Everest zu bewältigen, ist das Ziel der Everesting-Challenge. Darum macht Olsberger Jannis Baumann mit und so lange fährt er.
„Teuflisch einfach aber doch brutal schwer“, so wird die Everesting Challenge von den Machern beschrieben. Ein weltweiter Wettkampf bei dem es darum geht auf einer festgelegten Bergstrecke eben so viele Höhenmeter wie der Mount Everest hoch ist zu überwinden. Insgesamt sind das ganze 8.848 Meter. Und das zu Fuß, mit dem Rad oder virtuell auf dem Heimtrainer.
Für den Normalbürger klingt das nach einer schier unmöglichen und nervenaufreibenden Herausforderung – nicht aber für den 22-jährigen Olsberger Jannis Baumann. Der begeisterte Rennrad- und Mountainbikefahrer nutzte die aktuelle freie Zeit, um sich intensiv auf die Challenge vorzubereiten. Gestern war es dann endlich so weit: innerhalb von circa elf Stunden meisterte er den Wettkampf auf seinem Mountainbike und ist jetzt Teil der Everesting Hall of Fame.
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Um sechs Uhr morgens angefangen
Schon um sechs Uhr morgens stand der gelernte Tischler bereit und motiviert an der Straße „Lange Trift“ in Olsberg-Gevelinghausen. Den Berg am Ende der Straße hat er sich für die Challenge aussucht. Denn die Regeln besagen, dass die kompletten Höhenmetern nur auf einer festgelegten Strecke absolviert werden dürfen. Heißt, er musste den Berg von knapp 900 Metern, bei einer Steigung von elf bis zwölf Prozent, insgesamt circa 90 Mal rauf und runter fahren, um die 8.848 Höhenmeter zu erreichen.
Challenge bestanden
Die exakte Fahrtzeit ohne Pausen betrug 10 ½ Stunden.
„Am Ende war es schon anstrengend. Morgen möchte ich das nicht nochmal machen. Aber jetzt bin ich erleichtert“, sagte Jannis Baumann als er am späten Nachmittag die Challenge erfolgreich bestand.
Außerdem musste alles in einem Zug absolviert werden, Pausen zum Essen und Trinken waren natürlich erlaubt. „Ich wollte mich ein wenig ausprobieren und gucken, was geht“, erzählte Jannis Baumann zu seiner Intention hinter dem Ganzen. Bereits um kurz vor 11 Uhr passierte er die Strecke 40 Mal. „Zwischendurch ist es etwas langweilig, macht aber auch echt Spaß“, sagte er. Zu diesem Zeitpunkt fiel ihm das Rauf- und Runterfahren sehr leicht – der junge Rennfahrer war kein bisschen außer Puste.
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Über 10.000 Kilometer in einem Jahr gefahren
Und das ist kein Wunder, denn Jannis Baumann war perfekt vorbereitet, wie seine Mutter Silke Baumann erzählte: „Durchschnittlich fährt er 10.000 Kilometer auf dem Rad im Jahr. Dieses Jahr ist er bis dato schon circa 9.000 Kilometer geradelt, zur Vorbereitung.“ Sie unterstützte ihren Sohn gestern den ganzen Tag über, brachte Wasser und Essen. „Er teste sich gerne aus, fährt manchmal am Tag bis zu 300 Kilometer“, verriet Silke Baumann.
Wirklich intensiv fährt er seit zwei Jahren Rennrad und Mountainbike, doch bereits davor war es ein großes Hobby. Wettrennen seien jedoch nicht ganz sein Fall, lieber fährt er alleine oder mit anderen Radfahrern ohne großen Leistungsdruck oder Unfallrisiko. Zu denen kam es nämlich schon bei Wettkämpfen, zwar ohne große Verletzungen, doch was blieb ist die schlechte Erinnerung.
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Tracking über Radcomputer
Im Winter hielt sich Jannis Baumann im Keller fit, glücklicher ist er jedoch jetzt wieder, unter freiem Himmel fahren zu können. Die Idee an der Everest Challenge mitzumachen, geisterte schon länger in seinem Kopf herum – dank der aktuellen Situation fand er nun die Zeit dafür. „Ich habe mit circa elf/zwölf Stunden geplant“, schilderte er, somit sei er ungefähr am Nachmittag fertig. Wie viel er bereits gefahren ist, sah er über einen Fahrradcomputer mit Kilometer-, Höhenmeter- und Watt-Anzeige an seinem Mountainbike.
Auch die Schnelligkeit kontrollierte er: „Ich achte darauf, nicht zu schnell und nicht zu langsam rauf zu fahren“. Bei der Bergabfahrt konnte der 22-Jährige etwas entspannen und sich rollen lassen. Die Aufzeichnung am Radcomputer wird außerdem über eine App übertragen und ist später der Beweis dafür, dass er die Everesting Challenge gemeistert hat.
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Insgesamt über 160 Kilometer hat Jannis Baumann am Ende des Tages dafür auf dem Buckel. Da bleibt nur noch eins zu sagen: Respekt!