Gudenhagen-Petersborn. Ein Mitarbeiter soll pornografische Bilder von Bewohnerinnen des Christophorus-Haus bei Brilon angefertigt haben. Das sagt der HSK dazu.
Nachdem gestern die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Heimmitarbeiter im Christophorus-Pflegeheim in Gudenhagen bei Brilon bekannt geworden sind, hat sich nun der Hochsauerlandkreis zu dem Fall geäußert.
Als Prüfbehörde informiert worden
„Wir als Prüfbehörde sind vom Träger des Heims informiert worden“, gibt Martin Reuther, Pressesprecher des HSK an. Nun liege der Fall bei der Staatsanwaltschaft- „Wir müssen einen Bericht an die Bezirksregierung schicken. Das ist schon erfolgt.“
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Die WTG-Aufsicht (ehemals Heimaufsicht) ist Ansprechpartner rund um das Wohn- und Teilhabegesetz und zuständig für Betreuungseinrichtungen. Vorrangige Aufgabe der WTG-Behörde sei es, dafür zu sorgen, dass die Würde, die Rechte, die Interessen und Bedürfnisse Bewohner in den Angeboten gewahrt blieben, heißt es auf der Website des Hochsauerlandkreises. „Gesetzlich soll jede Pflegeeinrichtung ein Mal jährlich kontrolliert werden. Die Prüfungen sind nicht angekündigt. Darüber hinaus finden anlassbezogen unangekündigte Kontrollen statt“, so Martin Reuther. Die Ergebnisse werden offen im Internet kommuniziert. So sind beim Christophorus-Haus in allen Kategorien keine bis nur geringfügige Mängel festgestellt worden.
Ein Pfleger hat intime Fotos angefertigt
Am Wochenende war bekannt geworden, dass ein Pfleger in der Christophorus-Einrichtung pornografische Bilder von pflegebedürftigen Menschen angefertigt hat.
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Ob er sich sexuell an den Bewohnerinnen vergangen hat, sei bisher unklar wie Pressesprecher der Polizei im HSK, Holger Glaremin, betont. Ein Datenträger mit Material sei aber bei der Durchsuchung des Hauses sichergestellt worden. Die Ermittlungen dauern noch an. Staatsanwalt Thomas Poggel bestätigte, dass ein Verfahren vorliegt. Der Mann sei vorläufig festgenommen worden, jetzt aber wieder – nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft – auf freiem Fuß.
Das Unternehmen zeigt sich betroffen
„Dieser Verdachtsfall macht uns als Unternehmen sehr betroffen“, sagt Jens Büker, Sprecher der Charleston-Holding. Die Gruppe betreibt bundesweit 46 Einrichtungen der stationären Pflege. Ende 2017 hatte Charleston die sechs Einrichtungen der Christophorus-Gruppe übernommen. Am 1. Mai habe ein Mitarbeitender der Heimleitung „entsprechende Informationen zur Verfügung gestellt“, darauf habe man unverzüglich Anzeige erstattet. Der beschuldigte Mitarbeiter sei bereits mehrere Jahre im Christophorus-Haus in der Pflege tätig und bisher unauffällig gewesen.
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