Hochsauerland. Das DRK aus Brilon, Arnsberg und Meschede im HSK ist auf Krisen vorbereitet. Corona stellt die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen.

Alltagshelden gibt es zurzeit überall. Dazu gehören auch die zahlreichen Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes in den Kreisverbänden Brilon, Arnsberg und Meschede. Und dabei ist nicht nur von den vielen Pflegern und Erziehern in den Familieneinrichtungen und Seniorenheimen die Rede, sondern auch von weitmehr ehrenamtlichen Einsatzkräften, die vor Ort helfen oder im Hintergrund die Strippen ziehen.

Damit in der derzeitigen Ausnahmesituation alle Aufgaben koordiniert und geregelt werden, wurde ein spezieller Einsatzstab zusammengestellt, der als direkter Ansprechpartner und Koordinator fungiert. Im Gespräch mit der WP erzählen die beiden Leiter des Einsatzstabes, Markus Hufnagel und Bernd Hauk, welche Aufgaben das DRK im Hochsauerlandkreis übernimmt, wie der Einsatzstab arbeitet und sich entwickelt und wo es noch hakt.

Der Einsatzstab ist für die Kreisverbände Meschede, Arnsberg und Brilon zuständig und bündelt alle Aufgaben. „Wir arbeiten mit einer eigens dafür entwickelten Software, über die wir Kontakt halten und planen. Diese Software ist genau für solche Situationen gedacht“, erklärt Markus Hufnagel. In der Theorie ist das DRK nämlich auf Ausnahme- und Krisensituationen vorbereitet – wie die aktuelle Lage dann aussieht sei jedoch eine andere, individuelle Frage, auf die sich immer neu eingestellt werden muss, so die Leiter der Einsatzstabs. Gleich zu Beginn der Krise setzten die beiden sich zusammen und holten weitere Helfer mit in den Stab.

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„Wir brauchten jemanden für die Koordination der Helfer, jemanden für das Material, jemanden für die Pressearbeit und noch mehr“, sagt Bernd Hauk. Schnell wurde ein Team zusammengestellt, dass jetzt alle Aufgaben zusammenhält, plant und Ansprechpartner für Krisenstäbe oder den Landesverband ist.

Corona-Infektionsfahrten und Transportfahrten

Zu den Aufgaben, die das DRK im HSK in der Corona-Pandemie übernimmt, gehören vor allem Infektionsfahrten mit Corona-Patienten oder Verdachtsfällen, Transportfahrten für Infektionsschutzmaterial und das Aufrechthalten von Schnelleinsatzgruppen. „Dreimal die Woche fahren Helfer nach Düsseldorf und transportieren Schutzmaterial vom Land hier in den HSK, von dort aus wird das Material in den Kreisen weiter verteilt.

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Mit den Infektionsfahrten unterstützen wir den Rettungsdienst vor Ort“, erklärt Markus Hufnagel. Gleichzeitig wird das normale Tagesgeschäft am Laufen gehalten. Heißt, die Arbeit in Senioreneinrichtungen und Kindertagesstätten, das Bereitstellen von Fahrzeugen und Material für Einsatzfälle und die Weiterbildungen der DRK-Mitglieder. „Alle Ehrenamtlichen sind qualifiziert und gut ausgebildet. Doch nicht speziell auf diese Lage. Über Online-Kurse und Leitlinien wird jeder weiter auf die Aufgaben vorbereitet“, sagt Hufnagel.

Dank an DRK-Helfer

Der Einsatzstab dankt den ehrenamtlichen Helfern: „Da wird nichts hinterfragt, sondern einfach gemacht. Die Unterstützung unter den Kreisverbänden ist groß. Wir hoffen, dass die Lage sich weiter entspannt, wir sind aber auf alles vorbereitet.“

Täglich zahlreiche ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Aktuell haben sich der Einsatzstab und alle ehrenamtlichen Helfer der drei Kreisverbände gut eingespielt, die Lage habe sich entspannt, sodass auch die Arbeit an sich ruhiger geworden ist. „Jeden Tag sind knapp 13 Helfer gleichzeitig im Dienst. Wer, wechselt jeden Tag. Es gibt noch viele, die helfen wollen, doch so viel ist nicht zu tun, sodass nicht alle eingesetzt werden müssen. Da sind wir recht froh drüber“, erzählen Markus Hufnagel und Bernd Hauk. Damit auch der Kontakt und das Kameradschaftsgefühl innerhalb der Ortsvereine nicht verloren geht, da Dienstabende und Treffen zurzeit nicht stattfinden dürfen, sind bereist einige auf Videokonferenzen umgestiegen. Gerade die Jugendrotkreuzgemeinschaften würden sich digital treffen, um das Gemeinschaftsleben aufrechtzuhalten.

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Unterstützung von Senioren

An anderen Stellen hakt es jedoch noch mit der Digitalisierung, beispielsweise im Bereich Seniorenarbeit. „Im Bereich Pflege und Sozialleben gibt es in den Kreisen ja auch unsere Seniorencafés. Da müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die Senioren, die aktuell niemanden haben, wieder am Sozialleben teilhaben lassen können“, so die Einsatzstableiter.

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Ein weiteres Problem ist der Ausfall von Sanitätsdiensten, Erste-Hilfe- oder Weiterbildungskursen. „Damit fallen für die Ortsvereine Einnahmen weg, die sonst für Material, Ausrüstung und Ausbildung der Helfer wichtig sind“, sagt Markus Hufnagel.