Hochsauerlandkreis. Seit Wochen vermeldet der HSK-Krisenstab Corona-Infektionszahlen und Todesfälle. So ist die aktuelle Lage im Hochsauerlandkreis und den Städten.

Die Zahl der Menschen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus geheilt sind, übersteigt seit drei Tagen im Hochsauerlandkreis die aktuell nachgewiesenen Erkrankungen. Die Infektionskurve flacht auch langsam ab.

Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, werden die kommenden Wochen zeigen, wenn die teilweise Öffnung des sozialen Lebens wieder zu mehr Kontakten untereinander führt.

Zahlen für alle Städte im HSK

Der Krisenstab des Hochsauerlandkreises musste am Freitag einen weiteren Sterbefall vermelden, der im Zusammenhang mit einer Infektion mit den neuartigen Coronaviren steht. Eine 75-jährige Frau aus Medebach ist am Donnerstag, 16. April, in einem Krankenhaus außerhalb des HSK gestorben. Sie hatte mehrere Vorerkrankungen. Damit gibt es kreisweit zwölf Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

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Die aktuellen Erkranktenzahlen aus den Städten und Gemeinden teilen sich wie folgt auf, es erfolgt keine Angabe (k.A.) bei Infizierten unter zehn Personen:

Arnsberg (25 aktuelle Infektionen) / (71 Corona-Fälle insgesamt) / 1 Todesfall

Bestwig (7 aktuelle Infektionen) / (9 Corona-Fälle insgesamt) / 0 Todesfälle

Brilon (13 aktuelle Infektionen) /(22 Corona-Fälle insgesamt) / 1 Todesfall

Eslohe (14 aktuelle Infektionen) / (37 Corona-Fälle insgesamt) / 0 Todesfälle

Hallenberg (2 aktuelle Infektionen) / (3 Corona-Fälle insgesamt) / 0 Todesfall

Marsberg (4 aktuelle Infektionen) /(10 Corona-Fälle insgesamt) / 1 Todesfall

Medebach (1 aktuelle Infektion) /( 4 Corona-Fälle insgesamt) / 1 Todesfälle

Meschede (56 aktuelle Infektionen) / (82 Corona-Fälle insgesamt) / 2 Todesfälle

Olsberg (7 aktuelle Infektionen) / (15 Corona-Fälle insgesamt) / 0 Todesfälle

Schmallenberg (64 aktuelle Infektionen) / (165 Corona-Fälle insgesamt) / 4 Todesfälle

Sundern (6 aktuelle Infektionen) / (58 Corona-Fälle insgesamt) / 1 Todesfall

Winterberg (33 aktuelle Infektionen) / (60 Corona-Fälle insgesamt) / 1 Todesfall

Die statistischen Zahlen lauten für Freitag, 17. April, 9 Uhr, wie folgt: Aktuell gibt es kreisweit 292 genesene Menschen und 232 Erkrankte sowie zwölf Tote. Die Zahl der Genesenen übersteigt seit drei Tagen mit steigender Tendenz die der Erkrankten inzwischen deutlich. Von den Erkrankten werden 19 stationär behandelt. Drei Patienten liegen aus Intensivstationen.

Die Zahl aller bestätigten Erkrankten – die Summe aus genesenen Patienten, aktuell Erkrankten und den Todesfällen – beträgt damit 536.

Kontaktverbot

Die Polizei kündigt auch an diesem Wochenende an in enger Kooperation mit den Ordnungsämtern im HSK gegen Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung vorzugehen. „Wenn Beamten im Rahmen einer Streife etwas auffällt, greift sie ein. Wenn der Polizei Verstöße gemeldet werden, gehen die Beamten den Hinweisen nach“, so Polizeisprecher Holger Glaremin. Am Osterwochenende hatte die Polizei eine Reihe von Corona-Einsätzen. Unter anderem war in Brilon eine Gartenparty mit Lagerfeuer aufgelöst worden.

Ein Verstoß gegen das Kontaktverbot kann sehr teuer werden: Zur Umsetzung des Kontaktverbots hat die Landesregierung einen Straf- und Bußgeldkatalog veröffentlicht. Grundlage ist das Infektionsschutzgesetz. Öffentliche Ansammlungen von mehr als zwei Personen können mit einem Bußgeld von 200 Euro pro Person geahndet werden. Versammeln sich mehr als zehn Personen liegt sogar eine Straftat vor. Sie wird mit Geldstrafe oder sogar einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet.

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Ein weiteres Beispiel: Grillen oder Picknicken kostet 250 Euro pro beteiligter Person.

Appell an Motorradfahrer

Die Polizei im Hochsauerlandkreis hatte vor dem Osterwochenende vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eindringlich gebeten, auf Ausflüge - insbesondere mit Motorrädern - zu verzichten.

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Touren mit dem Motorrad seien zwar nicht verboten, sie widersprächen aber auf Grund des gesteigerten Infektionsrisikos wegen des Coronavirus dem Geist der Corona-Schutzverordnung. Schon allein das Verletzungsrisiko spräche gegen solche Touren. Vier schwer verletzte Menschen und ein Todesopfer. Diesen Appell erneuert die Kreispolizei vor dem Wochenende: „Es ist in der jetzigen Zeit einfach besser, vernünftiger und solidarischer zu Hause zu bleiben“, sagt Polizeisprecher Holger Glaremin der Westfalenpost. Denn die Krankenhäuser in der Region sollen ihre Kapazitäten auf den Kampf gegen das Coronavirus fokussieren können. Die Oster-Unfallbilanz im HSK war vor diesem Hintergrund umso erschreckender: Zwischen Winterberg und Hallenberg verstarb ein Motorradfahrer und eine Autofahrerin wurde schwer verletzt. In Brilon wurden zwei Motorradfahrer schwer verletzt und in Marsberg musste ein weiterer Motorradfahrer schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Dennoch geht die Polizei davon aus, dass erneut einige Motorradfahrer den Weg ins Sauerland antreten – darunter auch einige Raser. Die Taktik der Polizei: Am Wochenende wird es verstärkt Geschwindigkeitskontrollen im Hochsauerlandkreiskreis geben. „Trotz Corona gehen wir konsequent gegen Raser auf unseren Straßen vor. Die Polizei ist ohne Einschränkung handlungsfähig“, sagt Glaremin.