Hochsauerlandkreis/Brilon. Die Zahl der Arbeitslosen ist im März nicht gestiegen. Das liegt aber allein am Stichtag der Erhebung. Der Agenturchef über Corona-Folgen im HSK.

Die Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt zeigt für den Monat März noch nicht die Auswirkungen durch das Coronavirus : Im Hochsauerlandkreis lag die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen im Berichtszeitraum bei 4,7 Prozent.

Vor einem Jahr beliefsie sich auf 4,6 Prozent. Dennoch: Die ersten Folgen der Corona-Krise sind in den Daten für den Hochsauerlandkreis deutlich ablesbar. Stichworte sind Kurzarbeit, die stark zunehmen wird und der Stellenmarkt, der bereits beginnt einzubrechen.

Kurzarbeit aktuell Thema Nummer eins bei den Unternehmen

„Wir alle durchleben gerade bewegte Zeiten. Die Corona-Krise hat unser Leben und unseren Alltag in großem Umfang verändert. Deshalb sieht auch unser Arbeitsmarktbericht dieses Mal anders aus als sonst.

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Die wirklichen Folgen für den Arbeitsmarkt können wir frühestens ab dem nächsten Monat bilanzieren, denn der Stichtag, also der Tag, an dem wir die Daten für den Berichtsmonat März erhoben haben,war der 12. März. Das war vier Tage, bevor die Ausbreitung des Virus und in der Folge die Maßnahmen der Politik die wirtschaftlichen Aktivitäten stark eingeschränkt haben. An diesem 12. März hatte die bis dahin einsetzende Frühjahrsbelebung die Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk um 236 Personen sinken lassen“, so Oliver Schmale,Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest.

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„Derzeit greifen sehr viele Betriebe auf Kurzarbeit zurück. Aktuell gehen wir davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter in der Spitze erheblich höherausfallen wird als vor 12 Jahren in der Finanzkrise. Eine stabile Datenbasis liegt uns für die Zahl der Kurzarbeiter nicht vor. Der einzige, erste Anhaltspunkt, den wir momentanhaben, sind die Anzeigen, die bei uns eingehen“, so Schmale.

Die Daten für den Altkreis Brilon

Im Bereich der Geschäftsstelle Olsberg, die für Brilon, Olsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg zuständig ist, lag die Zahl der Arbeitslosen bei 1050. Das sind vier weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,8 Prozent – gemeinsam mit Schmallenberg die niedrigste Quote im Kreis.

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In Marsberg waren Ende März 414 Menschen ohne Arbeit. Das sind 29 weniger als im Februar. Die Quote lag bei 5,7 Prozent.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie sind bei den Stellenzugängen zuerkennen. Insgesamt wurden in diesem Berichtsmonat 229 Arbeitsstellen (-20,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 202 Stellen (-18,5 Prozent) als im März des Vorjahres gemeldet worden. In den kommenden Monaten wird es Stellenmeldungen voraussichtlich nur aus den krisenrelevanten Branchen geben.

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Die Zahl der Arbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis bis zum 12. März 2020 gesunken. Insgesamt waren 6.154 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 160 Personen oder 2,5 Prozent weniger. Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen um 112 Personen bzw. 1,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag im Berichtsmonat bei 4,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich ebenfalls auf diesem Wert.