Erlinghausen. Die Typisierungsaktion in Hoppecke musste wegen Corona abgesagt werden. Für Heinz-Peter Ahshauer aus Marsberg-Erlinghausen gibt es aber Hoffnung.
Eine gute Nachricht in schweren Corona-Zeiten: Für den an Blutkrebs erkrankten Heinz-Peter Ahshauer aus Marsberg-Erlinghausen ist ein Knochenmarkspender gefunden worden und somit Hoffnung auf Gesundung und ein neues Leben.
Vor drei Wochen sollte im Rahmen einer großangelegten Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Hoppecke im Rahmen eines Baby- und Kinderbasars ein Stammzellspender gefunden werden.
Die Aktion war schon im Vorfeld von den Organisationsteam und der ganzen Dorfgemeinschaft Hoppecke anberaumt worden, um für die beiden ebenfalls an Leukämie erkrankten Katharina Schmidt aus Brilon Wald und Florian Hellwig aus Deifeld Stammzellspender zu finden. Wie berichtet, wurden die bereits vorher schon gefunden, weil sich irgendwann Menschen als Stammzellspender haben registrieren lassen.
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Große Typisierungsaktion in Medebach
Im Januar hatten sich bei einer großangelegten Typisierungsaktion in Medebach 2685 Menschen registrieren lassen. Insgesamt waren 180.000 Euro an Geldspenden eingegangen. In Hoppecke wollte man trotzdem an der Typisierungsaktion festhalten, auch oder gerade um anderen an Leukämie erkrankten Menschen eine Chance auf einen passenden Stammzellspender zu geben.
Seit Weihnachten an Leukämie erkrankt
Heinz-Peter Ahshauer (62) bekam an Weihnachten die furchtbare Diagnose. Die Familie und die Dorfgemeinschaft Erlinghausen um Ortsbürgermeister Thomas Schröder klinkten sich mit riesengroßem Engagement in die Aktion in Hoppecke ein.
Online-Registrierung
Auch wenn wegen des Coronavirus nun erst einmal alle geplanten Aktionen zur Registrierung verschoben werden müssen, kann jeder trotzdem helfen, in dem er sich unter https://www.dkms.de/das-sauerland-gegen-blutkrebs registrieren lässt.
Die Registrierung geht einfach und schnell: Über den Link kann sich jeder Interessierte unkompliziert online ein Registrierungsset nach Hause bestellen. Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder potenzielle Neuspender selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und per Brief an das DKMS-Labor in Dresden senden.
Im DKMS Life Science Lab werden dann die individuellen HLA-Merkmale (auch: Gewebemerkmale) des Spenders analysiert, die eine Registrierung in der DKMS sowie eine Aufnahme in internationale Suchregister möglich machen.
Wegen des Corona-Virus war die allerdings abgesagt worden. Die spendewilligen Menschen konnten dennoch helfen. Die DKMS hatten zu einer Online-Typisierungsaktion aufgerufen. 144 Menschen hatte sich in den vergangenen drei Wochen daran beteiligt und ein Set bestellt. Pamela Kölbl von der DKMS geht nicht davon aus, wie sie im Gespräch mit der WP sagt, dass der passende Stammzellspender für Heinz-Peter Ahshauer darunter war. „Bis die Spenden alle durchuntersucht sind, das dauert länger als drei Wochen.“ Sie denkt, dass der Mensch mit den passenden Stammzellen in einer der vorherigen Typisierungsaktion gefunden wurde. Kölbl. „Ich weiß es aber nicht.“ Vielleicht sei er auch in einer anderen Knochenmarkspenderdatei registriert gewesen. Außerdem dürfe er aus Datenschutzgründen nicht genannt werden.
144 Teilnehmer bei Online-Typisierungsaktion
Dass sich „nur“ 144 Menschen bei der Online-Aktion bisher haben registrieren lassen, nennt sie zwar „wenig“, aber dennoch seien es „144 weitere Lebenschancen“.
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Sie führt das zum einen darauf zurück, dass sich aus der Umgebung schon sehr viele bei vorherigen Aktionen haben typisieren lassen und zum anderen auf die Corona-Pandemie. „Bei allen unseren Aktionen haben wir ebenfalls einen Rückgang verzeichnet.“ Auch Pamela Klöbl arbeitet momentan vom Homeoffice aus und möchte noch einmal dazu aufrufen, sich an der Online-Aktionen der DKMS zu beteiligen.
Heinz-Peter Ahshauer bedankt sich bei Dorfgemeinschaft
Heinz-Peter Ahshauer, seine Familie und die ganze Dorfgemeinschaft aus Erlinghausen jedenfalls sind erleichtert und glücklich, dass ein passender Knochenmarkspender gefunden werden konnte. „An all die lieben Menschen, die in dieser für alle schweren Zeit auch an mich gedacht haben, ich weiß dies sehr zu schätzen“, möchte Heinz-Peter Ahshauer seine Dankbarkeit in Worte fassen. „Ich kann nicht genug Danke sagen, für die Anteilnahme und tatkräftige Unterstützung. Es wurde auch ein Spender für mich gefunden, der bereit ist, mein Leben zu spenden. Der Weg, den ich jetzt vor mit habe, ist noch ein langer, aber die Hoffnung ist groß und ich bin guter Dinge.“ Es sei gut, „zu wissen, dass die Familie und auch die Dorfgemeinschaft(en) zusammen halten. In guten Zeiten sowie vor allem auch in schlechten Zeiten.“
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