Brilon. Brilon sagt die Hansetage ab. Das Risiko in der Corona-Krise ist zu groß. 111 Hansestädte aus 15 europäischen Ländern hatten ihr Kommen zugesagt.

Die Coronavirus-Krise zwingt die Stadt Brilon zu einer schmerzhaften Entscheidung: Die Stadt sagt die Hansetage ab. Das teilte die Stadt am Dienstagnachmittag mit. „Wir müssen uns dem Diktat des sich ausbreitenden Virus beugen.

Es wäre nichtverantwortbar, in einer solchen Zeit auf die Durchführung einer Großveranstaltung zu bestehen“, so Bürgermeister Dr. Christof Bartsch.

100.000 Besucher in Brilon erwartet

Zu den Hansetagen, die vom 4. bis 7. Juni stattfinden sollten wurden rund 100.000 Besucher erwartet. Die gesamte Innenstadt sollte zur Party-Zone werden. Das Engagement des Organisationsteams war groß. Dutzende Ehrenamtliche aus der Kernstadt und den Ortsteilen hatten Ideen gesammelt, angestoßen und bereits umgesetzt, um der Stadt, den Bürgern und den Gästen aus halb Europa im Jahr des 800. Bestehens der Stadt Brilon ein unvergessliches Fest zu schenken.

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„Wir alle, die sich bis zur letzten Minute für die Realisierung dieses großen Ereignisses in unserer Heimatstadt engagiert haben, bedauern die Absage der Hansetage sehr“, so Bartsch.

Zu Beginn der Corona-Krise hatten Stadt und Organisatoren gesagt, man wolle bis Ostern abwarten und dann entscheiden, ob die Hansetage stattfinden können. Jetzt zogen die Verantwortlichen bereits früher die Notbremse.

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Gesundheit hat höchste Priorität

„Die Gesundheit der Bevölkerung und unserer Gäste hat höchste Priorität. Und eine ausgelassene Feier passt momentan einfach nicht in die Zeit, selbst wenn die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion greifen würden“, so Bartsch weiter. Die Wahrscheinlichkeit, Anfang Juni eine derartige Veranstaltung durchführen zu dürfen, sei selbst bei positiver Sichtweise sehr gering.

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Es habe auch bereits erste Absagen aus skandinavischen und baltischen Ländern gegeben. die ein Ausreiseverbot haben. „Europa hat im Moment wenig Grund zum Feiern!“, so Bartsch. Bei „aller Bitterkeit“ sei es richtig, jetzt abzusagen, denn „alle Beteiligten brauchen die Verbindlichkeit und sollen nicht länger auf eine ohnehin unumgängliche Entscheidung warten, die wir natürlich in enger Abstimmung mit dem Präsidium und dem Vormann des Hansebunds getroffen haben.“