Hochsauerlandkreis/Brilon. Im Kampf gegen Corona entwickeln sechs Computer-Experten aus Brilon ein Programm, das hilft die Ausbreitung zu hemmen. Jetzt brauchen sie Hilfe.
Dominik Stahl aus Brilon hat sich einer Herausforderung gestellt: Der Kampf gegen Corona.
Zusammen mit zwei Arbeitskollegen und Freunden hat er am Hackathon der Bundesregierung #WirVsVirus teilgenommen, bei dem Problemlöser aus Tech- und Kreativbranche innerhalb von 48 Stunden Ideen zur Bekämpfung des Coronavirus oder zur Erleichterung des neuen Alltags einreichen konnten.
#WirVsVirus: Da will Dominik Stahl mitmachen
Es ist Freitag, Dominik Stahl sitzt im Homeoffice vor dem Rechner im Freitagsabschlussmeeting. Er arbeitet für die Centrotec Sustainable AG in Brilon. Noch während des Meetings kommt die Sprache auf den Hackathon der Bundesregierung. #WirVsVirus: Dominik Stahl will mitmachen. Einige Kollegen auch.
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Brainstorming via Telefonkonferenz und mit den Freundinnen
Am Abend starten er, Dorian Pietrykiewicz, Sebastian Jacobi und Adrian Pietrykiewicz eine Telefonkonferenz. Mit dabei die Freundinnen: Melissa und Jane.
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Sie nennen sich The Green Light. „Beim Hackathon gibt es eine Herausforderungsliste, die eingereicht wird“, erklärt Dominik Stahl. Bis Donnerstag hatten Bürgerinnen und Bürger sowie die Bundesministerien Zeit, ihre Anliegen einzureichen. Die betreffen das richtige soziale Distanzieren, Kreativität im Homeoffice oder das Vermeiden von überfüllten Geschäften um das Infektionsrisiko in Sachen Coronavirus gering zu halten.
Interaktive Karte zeigt an, wie voll der Supermarkt ist
Genau dazu ist Dominik Stahl und seinen Freunden die Idee gekommen. „Wir wollen eine interaktive Karte schaffen, die live anzeigt, wie überfüllt Supermärkte oder andere Geschäfte gerade sind“, sagt er. In einem Video auf Youtube wird das Ampelsystem erklärt.
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Auf einer Karte, ähnlich wie Google Maps, wird in rot, gelb und grün angezeigt, wie voll das betreffende Geschäft ist. Rot bedeutet, dass niemand mehr das Geschäft betreten sollte und das Infektionsrisiko hoch ist, da ein Abstand von zwei Metern nicht mehr eingehalten werden kann. Gelb zeigt eine moderate Besucheranzahl an – Besucher sollten vorsichtig sein. Zeigt die Karte auf dem Geschäft ein grünes Feld, kann der Besucher fast risikofrei einkaufen, da kaum Kunden im Geschäft sind.
Ladenbesitzer kann die Grenzen selbst bestimmen
„Der Ladenbesitzer kann sich also in unserem Ampelsystem mit seinem Geschäft registrieren und selbst die Grenze festlegen, wann sein Geschäft ihm zu voll erscheint.“ Nutzer können zudem einen Filter einstellen, in dem verschiedene Branchen angezeigt werden – ob Lebensmittelgeschäfte oder Apotheken. „Wir wollen damit den Geschäften helfen, ihre Mitarbeiter zu schützen und die Kundenströme zu steuern.
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Außerdem schützt unsere Karte auch den Kunden selbst, denn der kann auf die Ampel schauen und weiß, wann er am besten gefahrlos einkaufen kann“, sagt Dominik Stahl.
Das Wochenende Zuhause, aber sinnvoll verbracht
Er und seine Freunde haben nur ein Wochenende gebraucht, um den Prototyp des Programms zu entwickeln. Ein sehr langes, wie man auf ihrer Website sehen kann. Sie sehen müde aus, klingen aber stolz, wenn sie ihr Projekt vorstellen. „Wir haben also unser Wochenende Zuhause verbracht und trotzdem sinnvoll genutzt“, sagt Dominik Stahl zufrieden.
Eine Jury entscheidet, ob die Idee umgesetzt wird
Die Idee liegt nun bei den Initiatoren des Hackathons. Diese entscheiden über die Umsetzung der zahlreichen Projekte, die von rund 43.000 Menschen aus ganz Deutschland eingereicht wurden. Rund 2000 Ideen kamen zusammen. „Aber auch Unterstützung im Netz ist wichtig für uns“, sagt Dominik Stahl. So tragen die Likes, die das Youtube-Video des Projekts erntet, wesentlich dazu bei, ob die Idee der Briloner umgesetzt wird. „Also müssen jetzt alle mit einem Like für uns abstimmen“, lacht Dominik Stahl.
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Im Laufe der Woche entscheidet die Jury sowie die öffentliche Abstimmung darüber, welche Projekte in Zukunft gefördert werden.
Das Video, für das nun abgestimmt werden kann, ist hier zu finden.
Weiterentwicklung schon im Kopf
Die Truppe aus Brilon hat sich auch schon Gedanken darüber gemacht, wie der Prototyp weiterentwickelt werden könnte, sollte er in die Umsetzung gehen. So stelle Stand jetzt der Inhaber des Geschäfts noch händisch ein, wieviele Besucher gerade vor Ort seien. „Mit einem Sensor im Laden könnte man automatisch die Kunden zählen.“ Ein Status soll zudem die Verfügbarkeit von Waren anzeigen, wie beispielsweise ob noch Klopapier da ist. Die Karte könne vollständig in Google Maps integriert werden und einige Modelle könnten neue Stoßzeiten berechnen.
Dominik Stahl ist zuversichtlich. „Wir würden uns natürlich freuen, an dem Projekt weiterzuarbeiten. Der Hackathon ist nur der Anfang unserer Idee.“