Hochsauerlandkreis. Ordnungsämter im HSK verstärken ihr Personal zur Kontrolle der Coronavirus-Auflagen. In Brilon, Olsberg und Marsberg wird Härte gezeigt.

Bereits zwei „Corona-Platzverweise“ hat die Polizei in Brilon ausgesprochen. Am Freitagabend wurde die Polizei informiert, dass sich im Bereich des Schulzentrums an der Jakobuslinde mehrere junge Leute aufhielten – Verstoß gegen das Kontaktverbot.

Eine Streife traf auf drei Personen im Alter von 20 bis 23 Jahren, die dort in kleinem Kreis Alkohol tranken. Die Beamten stellten ihre Personalien fest und löste das Treffen auf. Anrufer melden bei der Polizei im Hochsauerlandkreis Verstöße gegen das Coronavirus-Kontaktverbot.

Auch interessant

Ein Graffiti bestehend aus dem Text „Stay Home“ – zu Deutsch: Bleib zu Hause.  Viele Jugendliche haben den Ernst der Lage erkannt. Die Angst vor dem Virus und seinen Folgen ist
Von Rita Maurer und Felicitas Hendrichs

Am frühen Sonntagabend gegen 19.45 Uhr machte ein Anrufer die Polizei auf eine Gruppe Jugendlicher aufmerksam, die in der Marktstraße unterwegs war. Als die Streife eintraf, stob die Gruppe auseinander. Einen 18-Jährigen konnten die Beamten nicht weit entfernt in der Petrusstraße, neben der Propsteikirche, aufspüren. Auch hier sprach die Streife einen Platzverweis aus.

Auch interessant

Mehr Kontrollen in Brilon angekündigt

Damit allein kommt jetzt niemand mehr davon. Mit den am Sonntag ausgesprochenen Beschränkungen der sozialen Kontakte zur Eindämmung des Coronavirus können bei Verstöße empfindliche Strafen verhängt werden. Jetzt, wo „die Vorgaben scharf gestellt“ sind, wie Brilons Bürgermeister Dr. Bartsch gegenüber der WP sagte, ist es Aufgabe der kommunalen Ordnungsämter, die Einhaltung des Versammlungsverbotes durchzusetzen. Dazu werden verstärkt Kontrollgänge und -fahrten unternommen, und zwar nicht nur tagsüber. Sollte dazu mehr Personal benötig werden, sagt Dr. Bartsch, werde er Mitarbeiter aus anderen Abteilungen mit heranziehen.

Auch interessant

Marsberg: Aus Finanzabteilung auf Ordnungsstreife

Das hat Marsbergs Bürgermeister Klaus Hülsenbeck bereits getan. Der städtische Vollstreckungsbeamte ist von der Finanzabteilung zum Ordnungsamt gewechselt. Seine angestammte Tätigkeit ruht derzeit: „Die Vollstreckungen sind ausgesetzt“, so der Bürgermeister. In den vergangenen Tagen habe das Ordnungsamt bereits verstärkt die Einhaltung der Auflagen zur Schließung von Geschäften und Lokalen kontrolliert. Bis auf einen Fall, bei dem die Sortimentsfrage strittig war, habe es keine Komplikationen gegeben.

Auch interessant

Olsberg kontrolliert beliebte Plätze

Auch die Stadt Olsberg ist dabei, die jetzt auf sie zukommenden Aufgaben zur Eindämmung des Coronavirus verwaltungsintern zu organisieren. Das Kontaktverbot sei dabei nur einer von vielen Aspekten, so der Pressespreche der Stadt, Jörg Fröhling. Die Kontrollen werde die Stadt „im Rahmen ihrer Personalressourcen und Aufgaben" vornehmen, und zwar „insbesondere natürlich an Stellen, die in gewöhnlichen Zeiten beliebte Treffpunkte in der Öffentlichkeit sind“. Fröhling: „Noch wichtiger ist aber selbstverständlich ein verantwortliches Verhalten jedes Einzelnen, was das Einhalten der bekannten Hygiene- und Abstandsregelungen angeht – zum einen, um sich selbst zu schützen, zum anderen aber vor allem, um Menschen vor einer Ansteckung zu bewahren, die zu den Risikogruppen zählen.“

Auch interessant

Bürger melden Polizei Verstöße

Polizeisprecher Holger Glaremin betont gegenüber der WP, dass es vorrangig Aufgabe der lokalen Ordnungsbehörde sei, die Einhaltung der Vorgaben zu kontrollieren. Bei der Polizei gingen jedoch jetzt schon vermehrt Anrufe ein, mit denen Bürger derartige Gruppen melden. „Dann", so Glaremin, „gehen wir konsequent dazwischen.“