Olsberg. Am Weltwassertag erklärt das heimische Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser, wieso Corona mit Viren dem Trinkwasser nicht schaden kann.
Es ist die Zeit einer ernsten Herausforderung, in welche in diesem Jahr der Welttag des Wassers am heutigen Tag fällt: Das neuartige Corona-Virus breitet sich aus und stellt die Gesellschaft, aber auch jeden Einzelnen vor zahlreiche Fragen. Eine davon können die Trinkwasserversorger in Deutschland aber schon jetzt beantworten: Trinkwasser, das nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt wird, ist optimal gegen alle Viren - auch Corona-Viren - geschützt.
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Das hat das Umweltbundesamt in einer aktuellen Stellungnahme bekräftigt. Aus Sicht von Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer des heimischen Kommunalunternehmens Hochsauerlandwasser GmbH (HSW), ist das erfreulich - aber keineswegs überraschend. Denn Trinkwasser muss den extrem strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen, „damit es uneingeschränkt als Lebensmittel genutzt werden kann“, so der HSW-Geschäftsführer.
Multibarrierenprinzip gilt
Bei der Trinkwasseraufbereitung gilt das so genannte „Multibarrierenprinzip“. „Stoffen, die nicht ins Trinkwasser gehören, werden in der Aufbereitung verschiedene Barrieren entgegengesetzt“, erläutert Robert Dietrich. Zum Beispiel im Wasserwerk Hennesee: Hier durchläuft das Rohwasser aus der Hennetalsperre auf dem Weg zum Kunden nach der Zugabe eines Flockungsmittels zunächst eine Ultramembranfiltration.
„Sie macht es möglich, auch kleinste Partikel aus dem Rohwasser zu entfernen, darunter vor allem Keime, Bakterien, Parasiten und eben Viren, falls sie im Rohwasser überhaupt vorhanden sein sollten“, erklärt Robert Dietrich. Als nächste Aufbereitungsschritte folgen eine Sauerstoffanreicherung sowie eine Entsäuerung mittels Natronlauge. In der nun folgenden Mehrschichtfiltration passiert das Wasser verschiedene Schichten von Filtermaterial, auf die dann eine Aktivkohlefiltration folgt. Eine Sicherheitsdesinfektion mit Chlordioxid markiert den Abschluss der Wasserbehandlung.
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Insbesondere die Ultramembranfiltration ist für Partikel wie Viren eine nicht passierbare Hürde. Technisch wirke diese Art der Filtration wie ein extrem feines Sieb, das mit Druck durch-laufen wird, so der HSW-Geschäftsführer: Die Membranen sind poröse, künstlich hergestellte Kunststoffröhrchen mit Poren, die in ihrem Durchmesser exakt bestimmt sind.
Viren werden in Barrieren eliminiert
Eine Ultramembranfiltration gibt es in allen drei Wasserwerken der HSW: Mengesohl, Stockhausen und Hennesee. „Die bisherigen Kenntnisse aus Praxiserfahrungen und Forschungsergebnissen weisen darauf hin, dass Viren durch dieses Multibarrieren-System effektiv und effizient eliminiert werden“, resümiert auch das Umweltbundesamt. Eine Übertragung des Coronavirus über die öffentliche Trinkwasserversorgung sei deshalb nach derzeitigem Kenntnisstand höchst unwahrscheinlich.
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Auch betriebsorganisatorisch und personell hat sich die HSW für die kommenden Wochen und Monate gerüstet: Das heimische Kommunalunternehmen hat eine Reserve an Aufbereitungsmaterialien angelegt und auch personelle Maßnahmen ergriffen, die eine dauerhafte Versorgung der Kundinnen und Kunden mit dem „Lebensmittel Nr. 1“ sicherstellt. Robert Dietrich: „Niemand muss Sorge haben, dass irgendwann mal kein Trinkwasser aus dem Hahn kommt.“ Das Gleiche gilt für den Abwasserbereich in der Stadt Olsberg und der Gemeinde Bestwig, wo die HSW Betriebsführerin der kommunalen Abwasserwerke ist: „Eine funktionierende und hygienisch einwandfreie Abwasserentsorgung ist in jedem Fall gewährleistet.“