Marsberg. Das St.-Marien-Hospital in Marsberg hat noch keinen intensivpflichtigen Corona-Patienten. Aber jetzt werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt.

Das St.-Marien-Hospital Marsberg (MHM) bereitet sich auf die Versorgung von Corona-Patienten vor. „Derzeit ist es noch ruhig, wir haben bislang keinen intensivpflichtigen Corona-Patienten zu versorgen. Das kann sich aber jederzeit ändern“, sagt Ralf Beyer, Chefarzt Unfallchirurgie/Orthopädie und Ärztlicher Direktor des MHM. Aus diesem Grund setzt das St.-Marien-Hospital derzeit verschiedene Maßnahmen um, um Corona-(Verdachts-)Patienten gut versorgen zu können.

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Im Ticker berichtet die Westfalenpost im Altkreis Brilon täglich über Neuigkeiten zum Coronavirus im östlichen HSK.
Von Jürgen Hendrichs, Jana Naima Schopper, Thomas Winterberg, Jutta Klute, Kevin Kretzler, Annette Dülme, Stefanie Bald, Laura Marie Dicke und Boris Schopper

Seitdem das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW angeordnet hatte, operative Behandlungen möglichst drastisch zu reduzieren, hat das MHM sogenannte Elektiveingriffe abgesagt: Das sind Operationen und medizinische Eingriffe, die für eine Verbesserung des Gesundheitszustandes nicht zwingend zeitnah erforderlich sind. Dieses Vorgehen gilt auch für elektive endoskopische Eingriffe und planbare Eingriffe des Gynäkologen Siegfried Stark, der als Belegarzt im MHM operiert.

Operationen werden verschoben

„Alle dringend notwendigen und unaufschiebbaren Operationen und Behandlungen werden selbstverständlich weiterhin durchgeführt. Angesichts der derzeitigen Situation sind wir jedoch gezwungen, die Mehrzahl der geplanten Eingriffe nach genauer Prüfung medizinisch-ethischer Kriterien abzusagen oder zu verschieben“, so Hausoberer und Regionalleiter Christoph Robrecht.

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Die geplanten Aufnahmen und Termine in den Ambulanzen werden heruntergefahren. Ebenso der Betrieb in den Facharztpraxen im Erdgeschoss und im zum Unternehmensverbund gehörenden MVZ Westheim. Betroffene Patienten werden über abgesagte Behandlungen und Sprechstundentermine aktiv informiert und müssen nicht nachfragen. Wer keine Information erhält, soll seinen Termin wie vereinbart wahrnehmen.

Mitarbeiter geben Fragen auf Antworten

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„Unsere Informationszentrale haben wir aufgestockt, zwei Mitarbeiterinnen geben Antworten auf Fragen“, betont Siegfried Rörig, Kaufmännischer Direktor des MHM. Parallel zu den Einschränkungen der Elektiveingriffe rüstet das Marienhospital im Hinblick auf Intensivkapazitäten auf – bezüglich der medizintechnischen Ausstattung als auch personell: „Wir schulen eine Vielzahl an Mitarbeitern aus der Pflege im Bereich der Intensivmedizin, so dass diese im Bedarfsfall kompetent aushelfen können“, so Beyer.

Zehn ärztliche Mitarbeiter des Marienhospitals Marsberg werden im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn speziell in Beatmungstherapie geschult.

Pflegeschüler unterstützen

Die Paderborner Schule für Gesundheitsberufe hat bereits seit Montag geschlossen, die Teams auf den Stationen bekommen weitere Unterstützung durch Schüler.

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Der Appell des Krankenhaushygienikers Dr. Armin Kuhlencord lautet weiterhin nachdrücklich: „Die Krankenhäuser sind nicht der richtige Ort, um einen Abstrich bei Corona-Verdachts-Patienten durchzuführen. Wir bitten alle Betroffenen, sich an das Gesundheitsamt in Meschede zu wenden oder aber an den Hausarzt. Der Hausarzt stellt eine Überweisung für einen Abstrich aus.“