Hochsauerland. Erster Corona-Fall im HSK: Veranstaltungen mit mehr als 1000 Leuten werden abgesagt. Kreis hat eine eigene Hotline geschaltet.
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Im Hochsauerlandkreis gibt es seit gestern den ersten bestätigten Fall einer Coronavirus-Infektion. Am Mittag hatte die Pressestelle des HSK die Nachricht veröffentlicht. Es handelt sich um einen Mann aus dem Stadtgebiet Sundern, der in Ischgl in Ski-Urlaub war. Bei seiner Abreise am Samstag hatte der Mann erfahren, dass es in dem Hotel einen Corona-Fall gab. Als sich bei ihm zu Hause verdächtige Symptome einstellten, informierte er das Gesundheitsamt.
Kleiner Krisenstab tagt
Der Mann befindet sich in Quarantäne. Bislang, so der Kreis, habe das Gesundheitsamt acht weitere Personen ermittelt, für die ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet wurde. Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, bestätigte, dass eine Krankenhausbehandlung bei dem betroffenen Mann derzeit nicht erforderlich ist. „Wir haben nun das Ziel, eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, führt Dr. Kleeschulte weiter aus. Beim Kreis in Meschede wurde inzwischen der kleine Krisenstab des HSK einberufen, um das weitere Vorgehen zu beraten.
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„Bislang hatte sich werktäglich das interne Lagezentrum bestehend aus Gesundheitsamt, Rettungsdienst und Pressestelle über den aktuellen Stand ausgetauscht. Wesentlicher Unterschied ist jetzt der, dass wir die Hotline hochgefahren haben, die mit geschulten Leuten aus dem Gesundheitsamt besetzt ist und dass der organisatorische Aufwand größer wird“, sagt Sprecher Martin Reuther. Montags bis donnerstags von 9 bis 14.30 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr ist die Hotline 0291 942202 erreichbar.
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„An der Hotline tauchen viele Fragen auf. Das geht von besorgten Bürgern mit einem Kratzen im Hals bis zum Veranstalter, der ein Konzert plant“, sagt Reuther. Auch trotz des ersten nachgewiesenen Corona-Falls im HSK könne der Kreis nur Empfehlungen aussprechen, sagte Reuther am frühen Nachmittag.
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Er wünsche sich eigentlich, dass das Land einen verbindlichen Erlass über den Umgang mit Großveranstaltungen herausgebe. Das taten Ministerpräsident Laschet und Gesundheitsminister Laumann wenige Minuten später in einer öffentlichen Erklärung. Bei den Behörden, die für die Umsetzung zuständig sind, lag der Erlass aber zu dem Zeitpunkt noch nicht vor.
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Behörden noch nicht informiert
Demnach sollen jetzt die örtlichen Behörden Veranstaltungen mit mehr als 1000 zu erwartenden Besucherinnen und Besuchern bis auf Weiteres grundsätzlich absagen. „Bei Veranstaltungen mit weniger als 1000 zu erwartenden Besucherinnen und Besuchern ist – wie bisher – eine individuelle Einschätzung der örtlichen Behörden der Veranstaltung erforderlich, ob und welche infektionshygienischen Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind. Dabei sind die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts zu beachten“, heißt es in dem Erlass aus Düsseldorf.
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Im gesamten Kreisgebiet werden unterdessen immer mehr Veranstaltungen abgesagt.