Hochsauerlandkreis/Brilon. Viele Unternehmen im Sauerland spüren negative Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das zeigt eine Blitzumfrage der IHK Arnsberg.

Das Coronavirus beeinflusst auch die Wirtschaft im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest. Nach einer Blitzumfrage der IHK Arnsberg unter 750 Unternehmen meldet fast jeder dritte Betrieb unmittelbare Auswirkungen des Virus. Zulieferengpässe, Absatzschwierigkeiten, Ausbleiben von Gästen oder Messeabsagen – die Effekte des aus China stammenden Coronavirus sind vielfältig.

Geschäftsprozesse schon jetzt empfindlich gestört

Gemein ist ihnen, dass sie die Geschäftsprozesse schon jetzt empfindlich stören. Dabei geht es mittlerweile nicht nur um die unmittelbare Vernetzung mit China. Die Ausbreitung des Virus beispielsweise in Italien wirkt ebenfalls bis an den Hellweg und ins Sauerland. Und längst betrifft es auch Unternehmen, die nicht international agieren. Handel, Dienstleister, Industrie – keine Branche bleibt unberührt. Aktuell zeigt sich insbesondere die Reisebranche sehr betroffen. Wo die Folgen nicht direkt spürbar sind, gibt es zumindest viel Verunsicherung.

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„Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter unserer Unternehmen sind in großer Sorge über die weiteren Entwicklungen“, sagt IHK-Präsident Andreas Rother. Er ergänzt: „Solche Verunsicherungen hemmen die Wirtschaft ungemein.“ Binnen weniger Stunden beteiligten sich hunderte von Unternehmen an der Online-Befragung der IHK. „Die enorme Resonanz zeigt, wie sehr das Corona-Virus und seine Folgen die Unternehmen umtreibt“, betont Andreas Rother.

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Beim Blick nach vorn befürchten die meisten der befragten Unternehmen (57 %) Engpässe bei den Zulieferungen. „Ein kleines Bauteil, das vielleicht aus China oder einer anderen belasteten Region nicht mehr oder nicht mehr termingerecht angeliefert wird, kann zu immensen Behinderungen in der industriellen Fertigung führen“, so Andreas Rother. Aber auch die Einzelhändler kann es treffen, wenn die Lieferung von Verkaufswaren wie Kleidung oder Elektronikartikeln ausbleibt.

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Fast jedes zweite Unternehmen erwartet Beschränkungen von Geschäftsreisen, 34 Prozent das Ausbleiben von Gästen und Delegationen und 31 Prozent Absatzprobleme. 103 Unternehmen, das sind 15 Prozent der Befragten, befürchten zudem Ausfälle in eigenen ausländischen Produktionsstätten. Aus Brilon unterhält unter anderem die Firma Hoppecke ein Werk in Wuhan. Grundsätzlich gehen die Unternehmen von Stornierungen in allen Richtungen aus.

Viele erwarten, dass sich die Krankenstände erhöhen und dass weitreichende Quarantäneverordnungen die Arbeitsbedingungen erschweren werden.

Über die reale Gefahr für die Volksgesundheit nicht einig

Doch über die reale Gefahr für die Volksgesundheit sind sich die Unternehmen nicht einig. So sehen viele die befürchteten Effekte nur mittelbar im Zusammenhang mit der tatsächlichen gesundheitlichen Gefährdung durch das Virus stehend. Für sie liegt die Ursache für die erwarteten Verwerfungen vor allem in einer entstehenden Hysterie. „Die aktuelle Entwicklung rund um Corona kann der Konjunktur empfindlich schaden“, sagt Präsident Rother. Mit ihm befürchten das auch 52 Prozent der befragten Unternehmen.

Die IHK Arnsberg bietet Informationen zur Corona-Krise unter www.ihk-arnsberg.de/corona.