Marsberg. Kamille statt Kamelle! 20 Landwirte aus dem Großraum Marsberg verteilen bei den närrischen Umzügen kleine Tütchen mit Saatgut.
Fast 20 Landwirte mit ihren Familien aus dem Stadtgebiet Marsberg und dem benachbarten Waldeck haben gemeinsam im Rahmen von „Land-schafft-Verbindung“ (LSV) in der alten Schule in Heddinghausen 50 Kilo Saatgut einer Blumenwiese- und Honigblumenmischung in kleine 10-Gramm-Tüten abgepackt. Bei den Karnevalsumzügen im Stadtgebiet Marsberg und in Volkmarsen sollen diese Tütchen an die Jecken am Straßenrand verteilt werden. Das Motto: „Gemeinsam für ein buntes Marsberg - sei auch du dabei und biete Insekten einen Lebensraum!“
Schon zehn Gramm reichen aus
Zehn Gramm reichen aus, um 2,5 Quadratmeter Garten zum Blühen zu bringen. Natürlich klappt’s auch in einer Blumenschale oder einem Balkonkasten. Blühflächen sind wertvolle Lebensräume, sie dienen als Nahrungs-, Rückzugs-, und Bruthabitate für Insekten. Blühflächen sind Quellflächen von Nützlingen zur biologischen Schädlingsbekämpfung, und sie bieten Rückzugs- und Bruträume für Vögel und Hasen.
Mit ihren Schleppern wollen die Landwirte an den Umzügen teilnehmen. Sie waren auch schon bei den großen Demonstrationen von Land-schafft-Verbindung in Bonn und Berlin dabei. Aus Wertschätzung gegenüber dem Lebensraum „Natur“ werden die Saattütchen nicht wie sonst üblich in Karnevalsumzügen - geworfen sondern persönlich während des Umzuges überreicht.
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Gesponsert wird die Aktion von der Raiffeisen-Waldeck/Marsberg, welche die Kosten für die Tüten, die Aufkleber und das Saatgut übernommen hat. Eine besondere Aktion ist in diesem Zusammenhang noch mit dem Städtischen Kindergarten Pfiffikus in Erlinghausen und der Grundschule Marsberg geplant:
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Das diesjährige Stadtschützenfest findet in Erlinghausen statt. Für das Schmücken des Dorfes und vor allem des Weges, den die Schützen gehen, ist geplant, das Dorf mit Sonnenblumen zu schmücken, die auf einem Acker frei ausgesät werden.
Um den Kindern den Bezug zwischen Säen, Wachsen und Ernten zu zeigen, werden die Kinder die Sonnenblumen aussäen. Unterstützt werden sie dabei von den örtlichen Landwirten unter dem inzwischen bekannten Motto von LSV „Land-schafft-Verbindung - wir bitten zu Tisch“, in diesem Fall wird der Tisch anschaulich und im wahrsten Wortsinn halt für die Bienen und Insekten bereitet. Das ganze Jahr über kann dann beobachtet werden, wie sich das Angesäte entwickelt.
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Den entscheidenden Impuls für diese Aktion gab ein Kind im Rahmen einer Hofbesichtigung. Das Kind hatte noch nie eine Himbeere an einem Strauch gesehen und fragte: „Kann ich die essen?“ Auch in den anderen Ortsteilen sind solche Aktionen mit den örtlichen Landwirten,den Schulen und Kindergärten geplant. Die Landwirte würden sich wünschen, „wenn viele der ausgeteilten Tütchen auch ausgesät werden und wir im Sommer bunte und blühende Stadtbilder erleben.“