Brilon. Der Bauhof des HSK in Brilon soll für 1,5 Milo. Euro modernisiert werden. Dafür gibt es hygienische, arbeitsrechtliche und technische Gründe.

Die HSK-Straßenmeisterei in Brilon soll modernisiert und umgebaut werden. Die Gebäude an der Altenbürener Straße sind inzwischen ziemlich in die Jahre gekommen und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Kosten für den Umbau und die Sanierung des kreiseigenen Bauhofs belaufen sich auf rund 1,5 Mio. Euro.

Keine Trockenräume für die Arbeitskleidung vorhanden

„Die Sozial- und Sanitär-Räume sind aus hygienischen und arbeitsschutzrechtlichen Gründen nicht mehr zulässig und auch der technische Bereich entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen“, erklärt David Witteler, Leiter des HSK-Straßenbetriebsdienstes, warum die Maßnahmen dringend notwendig sind. Bei Wind und Wetter, Eis und Schnee sind die Bauhof-Mitarbeiter unterwegs. Dementsprechend ist die Arbeitskleidung oft sehr nass und dreckig. Doch einen richtigen Trockenraum gibt es für die Sachen nicht. Stattdessen werden Jacken, Hosen und Stiefel dann notdürftig in den Duschräumen deponiert und aufgehangen. Eine gute Lösung ist das sicher nicht. Zumal der Blick in die Sanitär- und Aufenthalts-Räume, die den Charme der 70er Jahre versprühen, deutlich macht, dass es Zeit für eine Sanierung ist.

Fahrzeuge sind zu groß für die Halle

Auch die technischen Räume entsprechen nicht mehr den Anforderungen. Thomas Ungermann, Fachdienstleiter Kreisstraßen, erklärt, wo das Problem liegt: „Wie bei der Feuerwehr auch ergibt sich ein Problem schon daraus, dass viele Fahrzeuge heute so groß sind, dass wir sie nicht mehr in die Werkstatt-Halle fahren können, denn die Tore sind nur 3,25 Meter hoch.“ Das heißt: Die großen Fahrzeuge müssen draußen repariert und gewaschen werden – und das bei jedem Wetter. Manchmal greifen die Bauhof-Mitarbeiter deshalb zu einem Trick, berichtet David Witteler: „Bei manchen Fahrzeugen reicht es, wenn wir die Luft aus den Reifen lassen damit zu in die Halle rein fahren können“, schmunzelt David Witteler.

Neue Werkstatthalle

Doch das ist sicher keine Dauerlösung. Deshalb soll auf der Fläche vor dem bisherigen Werkstattbereich ein Anbau entstehen. In diesem Gebäude wird es künftig auch eine Hebebühne, eine neue Waschhalle und einen modernen Schwerlastkran geben. Die bisherigen Werkstatträume sollen künftig als Lagerräume genutzt werden. Von hier aus soll außerdem ein Zugang zum Obergeschoss geschaffen werden, wo zurzeit die Schilder gelagert werden. Auch das wird eine Arbeitserleichterung bringen, erklärt Thomas Ungermann. Denn bislang müssen die Schilder mitsamt sperrigem Zubehör über das Treppenhaus des Nachbargebäudes transportiert werden.

Im HSK gibt es 421 Kilometer Kreisstraßen

Als flächenmäßig größter Kreis im Land NRW betreut der Kreis ein weit verzweigtes Kreisstraßennetz. Insgesamt ist der HSK für rund 421 Kilometer Kreisstraßen und rund 11 Kilometer Radwege zuständig. Bestandteil des Straßennetzes sind über 100 Brücken und mehr als 100 sonstige Stützbauwerke.

Dafür zuständig sind die beiden Kreisstraßenmeistereien in Brilon und Eslohe. Zum Bauhof Brilon gehört auch ein Stützpunkt in Winterberg.

Einfahrt muss verlegt werden

Umgebaut und modernisiert wird auch das mittlere Gebäude: Im Erdgeschoss sollen künftig die Lager-, Aufenthalts- und Trockenräume untergebracht werden. Im Obergeschoss werden die Sanitärräume eingerichtet. Modernisiert wird auch der früher als Wohnhaus genutzte Gebäudeteil. Hier sind Büro- und Schulungsräume und eine kleine Küche untergebracht, die saniert werden sollen. Geändert wird übrigens auch die Bauhof-Einfahrt. Sie muss verlegt werden, weil der Werkstatt-Anbau weit in den Bereich der bisherigen Zufahrt ragt.

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Umbaumaßnahme ist Thema im Kreistag

Die Bauhof-Gebäude am Ortseingang von Brilon stammen aus den 50er Jahren. Errichtet wurden sie 1957 vom Landschaftsverband Westfalen Lippe. 1981 hatte der Landschaftsverband die Briloner Niederlassung an den HSK verkauft. Investiert wurde bereits in ein neues Dach. Modern ist auch die Heizungsanlage, die mit eigenen Holzhack-Schnitzeln befeuert wird. Die Pläne für die nun anstehenden Sanierungs- und Umbaumaßnahmen hat das Architekturbüro „KraftArchitektur“ erstellt, nachdem der Kreistag im Dezember 2018, das Vorhaben auf den Weg gebracht hatte. Damals war man von Kosten in Höhe von rund 1,3 Milo. Euro ausgegangen. Inzwischen liegt die konkrete Feinplanung für das Projekt vor. Danach liegt die Gesamtinvestition nun bei 1.578.125 Euro. Sowohl der Kreisausschuss als auch der Kreistag werden sich in der Sitzung am Mittwoch, 19. Februar, mit der Thematik beschäftigen. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Baumaßnahmen im Laufe dieses Jahres begonnen und auch fertig gestellt werden.