Brilon. . Die Gebäude an der Altenbürener Straße in Brilon stammen aus den 50er Jahren. In den nächsten beiden Jahren sollen 1,3 Mio Euro investiert werden.

Jetzt stehen sie vor der Tür, die Wochen und Monate, in denen Mann und Material am meisten gefordert werden. Der Winter. Heute soll es in den Höhenlagen losgehen, sagt der Wetterbericht. Schnee ist angesagt. Für 210 Kilometer Straßen sind David Witteler und seine Mannschaft zuständig.

Ihre Zentrale liegt an der Altenbürener Straße, unmittelbar am Ortseingang von Brilon: der Bauhof des Hochsauerlandkreises. 60 Jahre hat der mittlerweile auf dem Buckel. Im kommenden Jahr will ihn der HSK auf Vordermann bringen. Die Baumaßnahme ist auf zwei Jahre veranschlagt.

Rund 1,3 Millionen Euro stellt der Kreis für Umbau und Sanierung in den Etat ein - die „bisher größte Einzelmaßnahme überhaupt“, sagt Klaus Vonstein, bis Anfang Dezember beim HSK als Fachdienstleiter für die Kreisstraßen verantwortlich.

Fahrzeuge passen nicht mehr in die Halle

Die Einsatzkräfte des Bauhofs haben das gleiche Problem wie viele Feuerwehren. Ihre Fahrzeuge wurden im Lauf der Zeit immer größere, die Garagen, Waschhallen und Werkstätten nicht. „Manchmal lassen wir Luft aus den Reifen ab, um den letzten Zentimeter rauszuholen“, sagt der Chef, David Witteler..

3,25 m stehen für die Durchfahrt zur Verfügung, mehr nicht. Absplitterungen im Putz oberhalb des Tores zeigen, dass sich der eine oder andere Fahrer da schon mal verschätzt hat.

Dabei ist gerade im Winter nach den harten Einsatztouren Fahrzeugpflege angesagt. Da müsse man, sagt Witteler, die Wagen mit dem Hochdruckreiniger „richtig abblasen“ - „Sonst läuft nichts mehr.“ Bei klirrenden Minusgraden im Freien wahrlich kein Vergnügen.

Neue Fenster

Die neue Waschhalle wird auf die Grünfläche neben der Einfahrt gebaut. Der Trakt - die Grundfläche beträgt 14 mal 14 Meter - erhält auch einen Bürorraum sowie ein kleines Materiallager. Die neue Werkstatt, 10 mal 14 Meter groß, wird links neben die jetzige gebaut. Dort befindet sich derzeit noch eine betagte Betonrampe.

In der bisherigen Wasch- und Werkhalle, erläutert Berthold Kraft, beim Hochsauerlandkreis für das Hochbau-Management zuständig, sollen künftig die Bullys abgetaut werden; außerdem sei der Platz zum Lagern von Reifen und Material vorgesehen.

Größter Einzelposten in dem Sanierungspaket ist mit 385.000 Euro der Bau der neuen Waschhalle inklusive der Nebenräume. Für den Abrisse der Rampe und die neue Werkstatthalle sind 247.000 Euro veranschlagt. Fast eine halbe Million Euro fließen in die Sanierung der Sozialbereiche in dem Altbau sowie die dort notwendige Erneuerung der Fenster und der Fassade. Dazu erwartet der Kreis einen Zuschuss aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz in Höhe von 135.000 Euro.

Rund 1000 Tonnen Salz gebunkert

Bereits seit 2010 versorgt eine Holzhackschnitzelanlage den Bauhof mit Wärme. Darin wird ausschließlich das sogenannte Straßenbegleitgrün verfeuert, also jener Baum- und Strauchschnitt, der bei den alljährlichen Pflege- und Sicherungsmaßnahmen anfällt. Davon fallen im Schnitt 250 bis 300 cbm im Jahr an. Früher, sagt David Witteler, habe man im Jahr etwa 15.000 bis 16.000 Liter Heizöl gebraucht. Jetzt ist der Bauhof autark.

17 Mitarbeiter

Errichtet hat den Bauhof im Jahr 1957 der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, aus dem 2001 der Landesbetrieb Straßenbau NRW - heute: Straßen.NRW - hervorging. Bereits 1981 hatte der Landschaftsverband seine Briloner Niederlassung an der Altenbürener Straße an den Hochsauerlandkreis veräußert. Der neue Standort des Straßen.NRW-Bauhofs befindet sich im Industriegebiet am Nehdener Weg, Im Kissen.

17 Mitarbeiter sind bei der Kreisstraßenmeisterei Brilon beschäftigt, vier davon im Stützpunkt Winterberg. Das Einsatzgebiet ist in sechs Winterdienstbezirke eingeteilt, auf die ein Streckennetz von 30 bis 45 km entfallen.

421 km Kreisstraßen im HSK

Der HSK unterhält insgesamt 421 km Kreisstraßen, 11 km Radwege, mehr als 100 Brücken und eine ebenso große Anzahl weiterer Stützbauwerke.

Dafür zuständig sind die beiden Kreisstraßenmeistereien in Brilon und Eslohe. Der Bauhof Brilon unterhält in Winterberg einen Stützpunk.

Die Kreisstraßenmeisterei Brilon ist für den Altkreis Brilon sowie Teile von Bestwig und Schmallenberg zuständig.

Der Aufgabenbereich der Kreisstraßenmeisterei umfasst die Streckenkontrolle, die Straßenunterhaltung, den Winterdienst, die Baumpflege und den Werkstattbereich.

Ab 2 Uhr nachts gibt es eine Rufbereitschaft. Sechs Räumfahrzeuge stehen zur Verfügung, zwei eigene und vier von Lohnunternehmen. Knapp 1000 Tonnen Streusalz sind, verteilt auf drei Lager, gebunkert; je 450 Tonnen in Brilon und Winterberg, der Rest in Obermarsberg. Kreisweit liegt der durchschnittliche Jahresverbrauchs bei etwa 3000 Tonnen.

Wenn die Räum- und Streukommandos unterwegs ist, spielt moderne Technik mit. Ein GPS-gestütztes Telematik-System zum Beispiel registriert, wenn ein Räum- und Streufahrzeug durch eine Ortschaft fährt. Dann wird dieser Teil des Einsatzes der betreffenden Kommune in Rechnung gestellt.

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