Olsberg. Es tut sich was auf dem Gelände des früheren Olsberger Krankenhauses. Der Arbeitstitel „Gesundheit und Soziales“ nimmt deutlich Gestalt an.
Einen wichtigen Schritt hat der Olsberger Stadtrat in Richtung Grundstücks-Revitalisierung des früheren Olsberger Krankenhauses getan: Das Vergabeverfahren zum Bereich „Gesundheit und Soziales – eine neue Mitte im Quartier“ ist abgeschlossen. Einstimmig hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mit einer Bewerbergruppe in weitere Verhandlungen einzutreten. Das teilt die Stadt in einer Presse-Info mit.
Bietergemeinschaft erhält Zuschlag
Hintergrund: In dem Verfahren sollten potenzielle Vorhabenträger ihre Konzepte und Ideen für das rund 5.100 Quadratmeter große Baufeld „Gesundheit & Soziales“ entwickeln, das gleichzeitig den Kernbereich des rund 10.800 Quadratmeter großen Gesamtgrundstücks bildet. Zwei Bewerbergruppen haben seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres im Dialog mit der Stadtverwaltung ihre Ideen für das Areal entwickelt und schrittweise verfeinert.
Gemeinsam mit dem Architekten Markus Lampe vom Planungsbüro Wolters Partner hat schließlich eine zehnköpfige Auswahlkommission die Vorschläge untersucht und anhand einer Matrix mit 15 Auswahlkriterien bewertet. Neben einer Beurteilung des Nutzungskonzeptes sowie der städtebaulichen Einbindung und gestalterischen Umsetzung ist darin auch die Höhe des Kaufpreisangebotes für das Grundstück eingeflossen.
Einstimmiger Beschluss
In ihrer jüngsten Sitzung haben nun die Mitglieder des Stadtrates einstimmig beschlossen, der am besten bewerteten Bietergruppe den Vorzug für weitere Gespräche zu erteilen. Wie es die rechtlichen Grundsätze bei Immobilienangelegenheiten vorgeben, ist die Entscheidung in nicht-öffentlicher Sitzung erfolgt.
Den Zuschlag erhielt eine Bietergemeinschaft, die sich unter der Federführung des Berliner Projektentwicklers HCRE gemeinsam mit der Convivo-Unternehmensgruppe aus Bremen und Feddersen Architekten Berlin an der Ausschreibung beteiligt hatten.
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Das Konsortium präsentierte sein quartiersbezogenes Wohnkonzept „Mit’nanner“, das unterschiedliche Wohnformen kleinräumig vernetzt und mit verschiedenen Betreuungsangeboten und Zusatzleistungen ergänzt. Es beruht auf den Bausteinen Leben, Soziales und Betreuung.
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Die zentrale Lage in einem belebten Umfeld bietet optimale Rahmenbedingungen für ein seniorengerechten Wohnen, das ein Maximum an Betreuung bei größtmöglicher Wahrung der persönlichen Freiheit und Selbstständigkeit ermöglicht.
„Ziel soll es sein, für diese Lebensphase mit steigendem Unterstützungsbedarf ein geeignetes Wohnumfeld mit unseren Convivo Parks zu schaffen“, so Theresa Brüggemann von Convivo: „Haushaltsnahe Dienstleistungen, die Förderung von Gemeinschaft und gesellschaftliche Teilhabe gehören ebenso dazu wie pflegerische und medizinische Versorgung im direkten Umfeld.“
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Feddersen Architekten befassen sich seit über 30 Jahren mit generationengerechter Architektur, die die Themenkomplexe Inklusion, Pflege und neue Wohnformen umfasst.
Das Konzept, das nun weiter verfolgt werden soll, sieht auf dem Baufeld sowohl betreutes Wohnen für Senioren als auch ambulante Wohngruppen sowie eine Tagespflege vor. Eine Sozialstation mit ambulanten Pflegeangeboten, ein öffentliches Café und eine zentrale Küche für die Gesamteinrichtung runden das Konzept ab. Positiv bewertet wurde zudem die vorgesehene kompakte, geschlossene Bauweise mit einer Abfolge von Höfen und Plätzen – Markus Lampe: „Dies fügt sich sehr gut in die kleinteilige Umgebungsbebauung ein.“ Auch der historische Teil des Olsberger Krankenhauses könnte erhalten und in dieses Konzept integriert werden.
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Beide vorgelegte Konzepte seien von hoher Qualität, so der Architekt: „Es handelt sich bei beiden Bewerbungen um einen durchdachten Nutzungsmix und um ausgereifte Konzepte.“ Nun gelte es, mit der am besten bewerteten Bewerbergruppe die Verhandlungen zur baulichen Gestaltung, zum Planungsrecht und Regelungen zur Umsetzung und Sicherstellung des Nutzungs- und Betriebskonzeptes zu konkretisieren. Deshalb sei auch noch nicht möglich, verlässliche Aussagen zu zeitlichen Perspektiven rund um das Krankenhaus-Grundstück zu treffen, betont Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an.“