Hochsauerlandkreis/Winterberg. Mit 137 km/h erreicht Sabine am Kahlen Asten exakt die Windgeschwindigkeit wie Mega-Sturm Kyrill. Weshalb die Schäden viel geringer ausfallen.
Zug- und Flugausfälle, Autobahnsperrung, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, geschlossene Schulen und zahlreiche Feuerwehreinsätze – Orkantief Sabine hat in der Nacht von Sonntag auf Montag einige Schäden angerichtet. Die Schadensbilanz fällt allerdings deutlich geringer aus als bei Jahrhundert-Orkan Kyrill, der im Januar 2007 ganze Wälder verwüstete und allein in Deutschland Schäden in Milliardenhöhe verursachte.
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Viele Wälder im Sauerland sind noch heute geprägt von den Auswirkungen, die Kyrill hinterlassen hat.
Zwei Gründe weshalb Sabine nicht mit Kyrill zu vergleichen ist
Dabei wurde mit 137 km/h am Kahlen Asten - mit 841,9 Meter der zweithöchste Berg in Nordrhein-Westfalen - exakt die maximale Windgeschwindigkeit gemessen, mit der auch Kyrill über den Berg bei Winterberg gezogen war.
Weshalb richtete Sabine dann nicht ähnliche Schäden an wie Kyrill?
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„Das hat zwei Gründe“, sagt Wetterexperte Julian Pape vom Wetterportal Sauerland. Zum einen erreichte Sabine in Tal- und Ortslagen meist weniger als 100 km/h. „Hier liegt ein deutlicher Unterschied zu Kyrill. Damals wurden vielfach Orkanböen bis ins Flachland gemessen.“
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Außerdem hielten diese Orkanböen über mehrere Stunden an. Bei Kyrill dauerten diese extremen Windgeschwindigkeitenam 18. und 19. Januar 2007 flächendeckend bis zu 20 Stunden an, bei Sturmtief Sabine waren es dagegen „nur“ drei bis vier Stunden. „Wenn ein Orkan Bäume über so viele Stunden bearbeitet, wie es bei Kyrill der Fall war, geben sie irgendwann nach.“
Es geht zunächst stürmisch weiter
Mit den hohen Windgeschwindigkeiten ist es nach dem Durchzug von Sturm Sabine allerdings noch nicht vorbei. „Es bleibt bis zum Dienstag weiterhin sehr stürmisch“, sagt Julian Pape.
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„Nach einer geringfügigen Beruhigung über Tag nimmt der Wind im Bereich eines Randtiefs zum Abend sogar nochmals zu und erreicht auf den Bergen nochmals orkanartige Böen um 110 km/h. Daher bleibt die Unwetterwarnung bis zum Dienstag weiterhin bestehen.“ Daher sei auch damit zu rechnen, dass Bäume umstürzen – allerdings auch weiterhin nur vereinzelt und nicht flächendeckend wie bei Kyrill.