Olsberg/Bigge. Der Erweiterungsplan der Elisabethklinik Bigge wird emotional diskutiert. Ist es richtig, einen Teil der Grundschule zu opfern? Es gibt Protest.

Wie sehr emotional und wichtig das Thema Schule ist, durfte Bürgermeister Wolfgang Fischer am Donnerstagnachmittag schon vor der Ratssitzung erleben: Dutzende Eltern, Kinder und Lehrer taten mit Schildern bei einer Demo ihre Meinung kund.

Und die lautet: Wir wollen nicht auf die Räume verzichten!

Proteste auch bei Facebook, WhatsApp und Co

Schon seit Dienstag Nachmittag hatten die sozialen Netzwerke nicht mehr stillgestanden, es gab abends noch eine Versammlung für alle betroffenen Eltern zum Thema Erweiterungspläne der Elisabeth-Klinik und Verkauf eines Teilgebäudes der Grundschule. Warum einen Status Quo aufgeben, damit bald dann vielleicht neu gebaut werden muss? So lautete eine der vielen Fragen, die ebenfalls über die What’s-App-Gruppen gestellt werden.

Die größten Kritikpunkte

Ein Hauptgrund: Gerade die unteren Räume der betroffenen Bildungswerkstatt werden gern und gut genutzt. Die Betreuung des Fördervereins, die berufstätigen Eltern ermöglicht, ihre Kinder hier bis mittags um 13.15 Uhr unterzubringen und im Anschluss auch die Offene Ganztagsschule (OGS) nutzen die 60 Quadratmeter im Erdgeschoss sehr intensiv.

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Ebenfalls gehen Kinder, die am JeKids-Programm (Jedem Kind ein Instrument) teilnehmen nach Schulschluss einfach über den Schulhof in die Bildungswerkstatt, wo sie über die Kreismusikschule, die dort Räume gemietet hat, unterrichtet werden. Außerdem befinden sich mehrere Jungs- und Mädchen-Toiletten im Erdgeschoss-Trakt des Gebäudes. Die breite Überdachung nutzen die Kinder wenn es stark regnet und auch der Förderverein schenkt hier zum Beispiel an St. Martin Glühwein und Kinderpunsch aus.

Bürgermeister will Wogen glätten

Bürgermeister Wolfgang Fischer hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, das Raumproblem sei lösbar, es gebe in den nach dem Verkauf verbleibenden Gebäuden genügend Platz, man müsse nur nach Lösungen suchen.„Warum also, Herr Bürgermeister, haben Sie uns nicht gehört, bevor eine so weitreichende Entscheidung getroffen werden soll? Warum gab es eine Infoveranstaltung erst zwei Tage bevor der Grundstücksverkauf wieder zur Debatte und am besten zum Entschluss steht?“ Auch diese Frage prägt die Kommunikation unter allen Schulbeteiligten.

Bürger haben große Befürchtungen

Am Donnerstag Nachmittag soll die Diskussion dazu, wie viel Raum in der Schule benötigt wird und wo sich zum Beispiel die Betreuung unterbringen lässt, jetzt doch öffentlich weitergeführt werden - als erweiterter Punkt in der Ratssitzung. Der Bürgermeister hatte immer wieder betont, es ließen sich Lösungen innerhalb der Räume finden. Die Eltern und auch der Förderverein haben jedoch größte Bedenken, dass diese Lösungen wirklich gleich gut sind wie das Bestehende.

Ebenfalls war durch die sozialen Netzwerke ein beschriftetes Foto kursiert, dass die Grundschule 2020 ohne das Teilgebäude zeigt und 2030 nur noch die Elisabethklinik.

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Die Sorgen sind groß, dass der Standort auf Dauer aufgegeben werden soll. Und letztlich ist das Ganze auch ein „Bigge-Olsberg-Thema“. Das Olsberger Zentrum ist nahezu fertig gestaltet. Die Bigger harren seit Jahren aus, dass auch in den Ortskern ihres Teilzentrums eine gute Struktur gebracht wir - alles schöner gemacht wird. Und da gehören die Themen Grundschule, Parkplätze und Erweiterung der Elisabethklinik unbedingt dazu.