Bigge. Restlos gefüllt war der Ratssaal beim Infoabend zu Erweiterungsplänen der Elisabeth-Klinik Bigge. Der Altbau der Grundschule soll dafür weichen.

Die Elisabethklinik und die Grundschule St. Martinus Bigge sind über die Jahre immer ein Stück mehr Nachbarn geworden. Die Klinik hat mehrfach angebaut, jetzt möchte sie ein Teilgebäude der Grundschule kaufen, abreißen, um nochmals zu erweitern. Ist irgendwann die Schule weg?

Dieses Thema, das vor allem bereits in sozialen Netzwerken für Aufregung sorgte, wurde am Dienstag, 4. Februar, bei einem Infoabend im Olsberger Ratssaal sehr transparent.

Der Raum war inclusive Empore bis auf den letzten Platz gefüllt, insgesamt 106 Besucher seien gekommen, so Bürgermeister Wolfgang Fischer. Er saß gemeinsam mit Frank Leber, Geschäftsführer der Elisabeth-Klinik, und Burkhard Stehling, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion, auf dem Podium. Kalli Fischer, Ortsvorsteher von Bigge moderierte.

Erweiterungspläne in Bigge grundsätzlich begrüßt

Es läuft gut, die Mitarbeiterzahl hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt und es kommen jede Menge Patienten: Die Elisabeth-Klinik will und muss aus Modernisierungsgründen erweitern - dies begrüßte wohl jeder Anwesende im Saal. Nur soll dafür der Altbau der Grundschule weichen – die Bildungswerkstatt am unteren Schulhof, in der sich neben Toiletten u.a. auch die Betreuung bis 13.15 Uhr des Fördervereins mit derzeit 34 Kinder befindet. Außerdem nutzt u.a. die HSK-Musikschule die Räumlichkeiten und in den oberen Etagen sind die Heimatbücherei des Stadtheimatbundes und eine Wohnung untergebracht. Und auch die OGS (Betreuung bis 16 Uhr) weicht gern hierhin aus.

Darum geht es schon seit Dezember 2019 um die Frage: Was genau will die Klinik und was wird auf Dauer aus der Schule in Bigge? Dass es zum Info-Abend kam, ist dem Drängen einiger Bigger CDU-Fraktionsvertreter zu verdanken, die Bürgermeister und Klinik-Chef überzeugen konnten, dass diese Themen-Konstellation – „ein Stück Schule weicht für zwei Krankenhaus-OPs“ – mit allen Vor- und Nachteilen dringend transparent gemacht werden muss.

CDU-Fraktion fordert Diskussion über Raumkonzept der Bigger Schule

Alles war bekannt geworden, nachdem das Thema im Dezember im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung auf der Agenda gestanden hatte. Der Titel mutete vielen Kommunalpolitikern, vor allem den Biggern, wie Tabula Rasa an: „Verkauf einer Teilfläche der Grundschule Bigge“.

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Die Fraktionen, allen voran die CDU-Fraktion des Bürgermeisters selbst, fühlten sich überrumpelt, es gab noch am gleichen Abend einen ausführlichen CDU-Antrag, alles noch einmal intern zu beraten und das Thema in die nächste Ratssitzung zu verlegen. Ein Argument aus dem Papier: „Bei einem Bauvorhaben auf städtischem Grundstück haben wir bisher öffentlich diskutiert und erst nach Einigung dann den Verkauf in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen.“

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Er müsse erst einen Beschluss für den Verkauf an die Elisabethklinik haben und dann würden vernünftige Lösungen für die Schule gesucht, das Raumangebot sei auch ohne das Teilgebäude ausreichend, betonte im Gegenzug der Bürgermeister. Grundstücksangelegenheiten müssten immer nichtöffentlich beschlossen werden. Am Donnerstag, 6. Februar, steht das Thema in der Ratssitzung darum wieder im nichtöffentlichen Teil auf der Agenda.