Hochsauerlandkreis/Winterberg. Mundschutz ausverkauft! Die Sorge vor dem Coronavirus hat im Sauerland die Nachfrage nach Mundschutz erhöht. Das machen jetzt die Apotheken.

Es gibt Lieferengpässe beim Mundschutz. Das hat Jürgen Schäfer aus Winterberg, Sprecher der Apotheker im Hochsauerland, auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. „Wir hatten ungewöhnlich viele Anfragen und ich musste ein paar Tage warten, bis der Großhändler liefern konnte“, so Schäfer. Grund für die Nachfrage ist die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus.

Befremdlicher Anblick

„Der Anblick von Menschen mit einem Mundschutz ist schon etwas befremdlich. Aber ich kann die Sorge zumindest bei denen verstehen, die zu einer Risikogruppe gehören und daher stärker gefährdet sind“, sagt Schäfer mit Blick auf das Coronavirus. Zu den Risikogruppen gehören Menschen, die ohnehin ein angeschlagenes Immunsystem haben. Die hochgradig gefährdet sind, weil sie – z.B. bei Krebserkrankungen – Medikamente einnehmen, die das Immunsystem verändern.

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Und auch Menschen, die altersbedingt geschwächt und anfällig sind. „Wer sich aus diesem Personenkreis in eine größere Menschenansammlung begibt, ist sicher gut beraten, einen Mundschutz zu tragen.“ Schäfer denkt dabei aber nicht an eine dünne Papierschicht an einem dünnen Fädchen und Biegedraht, sondern schon an einen Filter mit hoher Durchlässigkeitsdichte. Und die kosten je nach Ausführung zwischen fünf und zehn Euro.

Hygiene ist das A und O

Der Fachmann möchte es nicht näher bewerten, ob der neue Virenstamm letztendlich nicht genauso gefährlich ist wie eine echte Influenza auch. Unterschied: Gegen die kann man sich impfen lassen. „Ansonsten möchte ich generell dazu raten, in puncto Hygiene besonders aufmerksam zu sein.“ Das Niesen in die Armbeuge statt in die Hand sei nur ein Beispiel. „Denn durch die umher wirbelnden Tröpfchen kann sich das Virus sehr schnell verbreiten.“ Außerdem rät der Apotheker zur Hände-Desinfektion. „Wir haben bei uns in der Apotheke jetzt ein zweites Gerät dafür aufgestellt. Jeder sollte sich angewöhnen, mehrmals am Tag ein Desinfektionsgel zu nutzen.“ Die Nachfrage nach solchen gebrauchsfertigen Gels sei aber nicht spürbar gestiegen. „Die bekommt man klar bei uns in den Apotheken, aber die werden auch mittlerweile in Drogerie- oder Supermärkten angeboten.“

Das empfehlen das Robert-Koch-Institut und die WHO

Jürgen Schäfer und sein Team tragen trotz der aktuellen Situation rund um das Coronavirus in der Apotheke keinen Mundschutz. „Ich denke, wir zählen nicht zur Gruppe der besonders gefährdeten und geschwächten Menschen.“

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Da Coronaviren durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden, empfehlen auch das Robert-Koch-Institut und die Weltgesundheitsorganisation folgende Maßnahmen gegen eine Ansteckung: gute Handhygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten halten. Und diese Schutzmaßnahmen gelten nicht nur als Vorbeugung gegen das Coronavirus, sondern auch als Schutz vor Erkältung und Grippe.