Hochsauerlandkreis. Erste Grippefälle sind beim Hochsauerlandkreis bekannt geworden. Wie die Zahlen aussehen und in welchen Fällen sich eine Impfung noch lohnen kann

Die Grippewelle hat auch den Hochsauerlandkreis erreicht. Kein Wunder bei kalten Tagen, vollen Bussen und Bahnen. Wenn dazu das Immunsystem geschwächt ist, haben die Viren leichtes Spiel. Das zeigen auch die ersten Zahlen aus dem aktuellen Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut in Berlin. Im Hochsauerlandkreis steigen die zahlen ebenfalls.

„Die Zahlen sind bisher noch moderat. Insgesamt gibt es in dieser Saison 12 Fälle, die gemeldet wurden“, sagt Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Gesundheitsamts im Hochsauerlandkreis. „Die Zahlen müssen aber mit Bedacht gesehen werden“, sagt der Pressesprecher des Hochsauerlandkreises Martin Reuther, „viele Ärzte gehen diagnostisch nicht genug in die Tiefe, um zu sagen, dass es sich um eine richtige Grippe handelt.“ Außerdem besteht auch keine Meldepflicht für die Influenza. Somit dürften die Zahlen höher ausfallen als bekannt ist.

Grippe wird noch Wochen im Hochsauerlandkreis sein

Ein Ende der Grippewelle ist noch nicht in Sicht. „Die Welle wird sich noch etliche Wochen hinziehen“, sagt RKI-Expertin Silke Buda. Dafür ist für Dr. Kleeschulte bereits der Höhepunkt in Sichtweite. „Das ist jedes Jahr zur Karnevalszeit und kurz danach. Da verzeichnen wir immer einen deutlichen Anstieg an Grippefällen durch den engen Kontakt der Personen untereinander.“

Die Viren, die sich bei niedrigen Temperaturen und trockener Luft besonders wohl zu fühlen scheinen, werden Hunderttausenden Menschen in den kommenden Monaten hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bescheren. Und obwohl eine Influenza in den meisten Fällen ohne Folgen ausklingt, sterben doch jedes Jahr in Deutschland Menschen. „Dass die Grippe aber alleine Schuld an den Todesfällen ist, ist eine absolute Rarität. Meist sind andere chronische Grunderkrankungen vorhanden“, erklärt Kleeschulte.

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Impfungen noch möglich

Sich noch impfen zu lassen, sei seiner Meinung nach noch möglich. Dies geht nicht nur zu Beginn der Grippezeit, sondern auch in deren Verlauf. Empfohlen wird die Grippe-Impfung unter anderem Menschen ab 60, chronisch Kranken, Schwangeren sowie Ärzten oder Pflegekräften. Kleeschulte rät, sich mit einem Arzt über die Notwendigkeit auszutauschen.

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In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass der Impfschutz nicht optimal funktionierte, weil sich die Erreger immer weiter wandeln und der Impfstoff dann nicht mehr passt.

Laut Dr. Peter Kleeschulte ist es nicht schwer, eine Influenza zu erkennen und von einer gewöhnlichen Erkältung zu unterscheiden. „Eine richtige Grippe haut sie wortwörtlich um. Damit liegen sie einige Tage nur im Bett“, sagt der Experte. Er sagt, dass Betroffene sich wirklich krank fühlen und stark eingeschränkt sind. „Eine Grippe ist eine schwere Krankheit“, stellt Dr. Kleeschulte klar.