Brilon. Exklusiv und urgemütlich sind die Zimmer im neuen Hotel Buiterling in Brilon. Es wird am 17. Januar eröffnet, wir haben uns schon mal umgeschaut.
Und der Name ist: „Buiterling Hotel“. So genau wird es auf dem Schild stehen, das nächste Woche am neuem Innenstadt-Hotel in Brilon direkt in der Bahnhofstraße angebracht wird. Die zehn Zimmer sind fertig und - so viel vorab - mit so viel Liebe zum Detail und für den Altbau eingerichtet, dass man sich in jedem einfach gern sofort ins frisch gemachte Boxspring-Bett legen würde.
An diesem Freitag, eine Woche vor der Eröffnung am 17. Januar, ist das Treppenhaus noch nicht begehbar, weil frisch lackiert, aber dafür funktioniert der Aufzug. Daniela Fiedler gibt in stoischer Ruhe einmal hier dem Handwerker eine Antwort, dort der Architektin und geht nebenbei auch noch ans Telefon, um Buchungen für das neue Hotel anzunehmen.
Zehn ganz besondere Zimmer im „Hotel Buiterling“
Da gibt es schon richtig viele Anfragen. „Wir sind bei Booking angemeldet und besonders zum Skispringen in Willingen Anfang Februar stark nachgefragt“, sagt Fiedler. Aber es sind auch Menschen wie sie selbst - Buiterlinge - die nun im Sauerland wohnen und Zimmer etwa für den Besuch von Freunden suchen.
Fiedler selbst ist ein „Buiterling“, eine Zugezogene, denn sie kommt aus Essen, hat lange Zeit auch in Köln und im Ausland (u.a. Australien) gelebt und fühlt sich seit elf Jahren in Brilon wohl, wo ihr Mann herkommt und das sie mit zwei Kindern (10) als Kleinstadt lieben gelernt hat. Dass die gelernte Werbekauffrau nun ihr eigenes Boutique-Hotel hier eröffnet, ist wieder ein Stück mehr Ankommen. „Ich bin immer schon ein visueller Mensch gewesen. Hier konnte ich das gemeinsam mit den Architekten und Raumausstattern ausleben.“
Schon viel Nachfrage
Gut ein Jahr ist es her, dass vor Weihnachten 2018 die Bauarbeiten mit dem Keller begannen. Für die Toiletten wurde er ein Stück tiefer gelegt. Hier können Skier, Fahrräder, Wanderschuhe abgestellt werden. Und ein Schmuckstück mit direktem Zugang zur Bahnhofstraße wartet noch auf seine Bestimmung: der ehemalige Musikladen Schlüter. „Ich habe mich noch nicht entschieden, was hier rein kommt, es muss auf jeden Fall zum Hotel passen“, sagt Daniela Fiedler. Jetzt steht erst mal die Eröffnung an - und das alles passiert am 17. Januar in den drei oberen Etagen. Und dort geht unser exklusiver Rundgang nun weiter.
Boutique-Hotel
Der Begriff „Boutique“ bedeutet, bezogen auf Hotels, dass diese eher wenige Zimmer, Individualität, besonderen Service bieten. Dafür wird Daniela künftig mit ihren drei Mitarbeiterinnen, die aus der Hotelbranche kommen, sorgen.
Das Haus in der Bahnhofstraße hat 1912 der ehemalige Chefarzt am Briloner Krankenhaus, Dr. Dorls, gebaut. In der obersten Etage, wo jetzt zwei Einzel- und ein Doppelzimmer sind, waren zum Beispiel die Bediensteten untergebracht.
„Charmant, einzigartig & zentral“, damit wirbt das Hotel. Es spricht Gäste an, die nicht nur übernachten, sondern sich etwas richtig Schönes gönnen wollen. Liebe zum Detail, Liebe zur Region all dies spiegelt sich im Konzept wieder. Erste Überraschung: Rein ins Hotel geht es nicht über die Treppe durch den ehemaligen Apothekeneingang. „Sobald die Beschilderung am Dienstag da ist, werden alle sehen können, dass es rechts ums Haus herum geht und dann barrierefrei von hinten ins Gebäude. Hier haben wir auch drei Parkplätze zum Ein- und Ausladen oder für Gäste, die nicht so gut zu Fuß sind“, sagt die 45-Jährige.
Wer eintritt, der steht direkt im einladenden Holz-Treppenhaus, geht am Aufzug vorbei und rechts in den Rezeptions- und Arbeitsraum mit großem Tresen, die goldene Klingel liegt schon bereit. Aus der Rezeption heraus geht es in den Frühstücksraum. Dort, wo sonst die Arzneien auf ihre Käufer warteten soll nun ein besonderes, regionales Frühstück serviert werden und in der Lobby können die Gäste mit Blick auf die Bahnhofstraße verweilen. Ganz besonders: Neben dem heimeligen Kamin befindet sich eine Lese-Ecke vor einer Tapete mit einer alten Handzeichnung des Künstlers Hemming vom Briloner Markt.
Zwei Zimmer im Erdgeschoss
Mit den Zimmern geht es gleich im Erdgeschoss los: Barrierefrei das eine, mit einem begehbaren Kleiderschrank das andere. „Wir haben uns wirklich jeden Raum angeguckt, um zu sehen, wie wir ihn ideal einrichten können“, sagt Daniela Fiedler. So entstand der begehbare Kleiderschrank, weil sich die Ecke des Raums mit kleinem Fenster dazu anbot. Auch ist dieser Bereich im Erdgeschoss getrennt abschließbar. Familien etwa, aber auch Freundinnen können aus diesen beiden Zimmern eines machen. Überhaupt setzt die 45-Jährige auf Flexibilität, in einigen Räumen gibt es auch noch einen Sessel, der sich zum Schlafsofa für eine Person umfunktionieren lässt.
Zum Konzept gehört hochwertige Körperpflege ebenso wie Betten aus Naturmaterialien. Besonders ist auch die Dachterrasse im zweiten Obergeschoss, die alle nutzen können, der Kühlschrank mit kalten Getränken gleich um die Ecke. Von 95 bis 115 Euro kosten die Zimmer, die es in drei Kategorien zu buchen gibt.
Über Silvester und auch an ein, zwei anderen Tagen hat die Familie mit Freunden persönlich getestet, wie es sich im Hotel schläft. „Das war gut, wir haben jedes Mal noch etwas entdeckt, was wir machen können und auch, wie gut man in den Betten schläft“, sagt Daniela Fiedler.
Absolutes Highlight natürlich und von außen am Gebäude schon prägnant zu entdecken: das Turmzimmer mit kleinem Erker. Nicht zu verachten ist aber auch das Einzelzimmer darüber, denn dort ist das Bett direkt in die Turmnische eingelassen. Ob alte Relikte aus dem ehemaligen Wohnhaus des Briloner Chefarztes, freigelegte Balken, offene kleine Dachfenster in besonderen Formen oder aber die schwedischen Lampen in Tropfen-Form in jedem Raum, ob groß oder klein, jedes Zimmer hat einen eigenen Namen und mindestens eine Besonderheit.
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Und Haus Hövener wird sich bald über noch mehr Gäste freuen: Vom „Museumszimmer“ aus schaut man direkt auf den Dino und den Garten des Briloner Stadtmuseums.