Brilon. Die Gestaltung von Rahmenbedingungen für Unternehmen steht beim Neujahrsempfang des Wirtschafts-Clubs HSK in Brilon im Zentrum der Debatte.

„Aktive Gestaltung der Wirtschaftsbedingungen im Hochsauerland 2020“, das war das Thema des Wirtschafts-Clubs HSK beim Neujahrsempfang im Hotel am Wallgraben in Brilon mit über 160 Gästen. „Der HSK ist eine der stärksten Wirtschaftsregionen in Deutschland und die stärkste Touristikregion in NRW“, betonte Vorsitzender Eckhard Lohmann. Dazu gehörten gute Rahmenbedingen. Ein Punkt, der immer wieder zentral in diesem Zusammenhang genannt wird: Es muss mit der B7n bis Brilon weitergehen.

Der Wirtschafts-Club habe sich entschieden, ab sofort jedes Jahr symbolisch 1000 Euro an das Krankenhaus Brilon zu spenden, kündigte Lohmann an. 2020 feiere die weltweite Hansebewegung in Brilon – und auch diese wolle man unterstützen. Positiv sei auch ein Anstieg der Mitgliederzahl von 160 auf 211.

In seinen Grußworten sprach Landrat Dr. Karl Schneider die Großveranstaltungen in Winterberg an. „Sie repräsentieren das Sauerland gut. Die Bedeutung des Wintersports für die Region ist sehr groß.“

Tourismus wichtiger Faktor

Ebenso der Sommersport mit herausragenden Aktionen im Radsport und gut verzweigtem Radwegenetz . „Besonders stolz bin ich auf das neue Sauerlandmuseum in Arnsberg“, mit Tausenden Besuchern, die bis aus Hamburg anreisen. Man müsse alle Voraussetzungen dafür schaffen, dass die drittstärkste Industrieregion in Deutschland auch für die Jugend interessant bleibe. „Auch am Thema Bürokratie müssen wir gewaltig arbeiten und nicht nur das Papier schwarz machen.“ Das Wachstum im HSK „geht nicht mehr ganz so stark voran, aber der Arbeitsmarkt schreibt mit 108.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stabile Zahlen.“

Krankenhaus in Brilon muss an sich arbeiten

Wichtiges Thema seien auch die Krankenhäuser und „das Krankenhaus in Brilon muss gewaltig an sich arbeiten.“ Gut voran komme die Wirtschaft in Brilon, „Wirtschafts- und Steuerkraft sind mit unheimlich guten Zahlen erheblich angewachsen.“ Beim Thema Klima sei Hysterie fehl am Platz, „wir brauchen Lösungen“, so Schneider.

   Zum Thema „Aktive Gestaltung der Wirtschaftsbedingungen im HSK 2020“ lud der Erste Vorsitzende des Wirtschaft-Clubs, Eckhard Lohmann (5.v.re.), Landrat Dr. Karl Schneider (3.v.re.) und Bürgermeister Dr. Christof Bartsch (re.) als Gastredner  ein.  
   Zum Thema „Aktive Gestaltung der Wirtschaftsbedingungen im HSK 2020“ lud der Erste Vorsitzende des Wirtschaft-Clubs, Eckhard Lohmann (5.v.re.), Landrat Dr. Karl Schneider (3.v.re.) und Bürgermeister Dr. Christof Bartsch (re.) als Gastredner ein.   © Monika Wiegelmann

Bürgermeister Dr. Christof Bartsch erinnerte daran, dass Brilon im Jahr 2020 Vieles angehen und Vieles feiern wird. Wichtig sei auch das Miteinander von Wirtschaft und Markt. „Märkte erfüllen keinen Selbstzweck zu Gunsten von Einzelinteressen, sondern sollen dem Allgemeinwohl dienen, Wohlstand und sozialen Frieden gewährleisten. Dabei ist eine kluge Wirtschaftspolitik, die dem bewährten Motto folgt: ,Wettbewerb soweit wie möglich, Planung so weit wir nötig’ unerlässlich.“ Die Bedingungen in der heutigen Welt seien ganz andere als früher, aber die politische Aufgabe bleibe gleich: den Wohlstand sichern. Wirtschafts- und Arbeitnehmerfreundlichkeit nicht als Gegensätze zu sehen, sondern zu vereinen. Eine Wirtschaftspolitik, die ökonomische, soziale und ökologische Ziele zu neuem Fortschritt verknüpfe, stehe heute vor einer komplexen Aufgabe. „Das lässt sich nur mit einer Langfrist-Strategie erreichen, einem stabilen Mittelstand und starker Industrie“

Die Industrie holt Geld in die Stadt

„Ziel des von mir vor zwei Jahren auf den Weg gebrachten Masterplans Wirtschaft 2030 ist exakt eine Langfriststrategie zur zukunftssicheren Aufstellung des Wirtschaftsstandorts Brilon. Mit dem Ziel: „Lebenswerter Wirtschaftsstandort im Grünen“, in einem gesunden Mix aller Generationen.“ Der verstaubte Begriff „ländlicher Raum“ sei stigmatisierend. Man müsse die Wirtschaft als die zentrale Größe sehen, im Zusammenspiel aller Bereiche und Wirtschaftsförderung als zentrale Aufgabe um die Attraktivität für Fachkräfte zu steigern. Verwaltung und Politik müsse sich als Dienstleister für die Wirtschaft verstehen und dabei Sachorientierung in den Vordergrund stellen und nicht nach politischen Farben sortieren. „Erst Stadt und Dörfer, dann – mit langem Abstand – die Partei.“