Marsberg. Rund 120 Teilnehmer sind heute Mittag durch die Marsberger Innenstadt gelaufen und haben für mehr Klimaschutz demonstriert.

Die erste Klima-Demo in Marsberg legte gestern am späten Mittag für 15 Minuten den Verkehr lahm in der Hauptstraße. Rund 120 Kinder, Jugendliche, erwachsene Männer und Frauen demonstrierten für eine saubere Umwelt und mehr Klimaschutz, hielten selbstgeschriebene Transparente in die Luft und verschafften sich Gehört mit Trillerpfeifen und im Sprechchor: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, riefen sie Parolen, wie sie gestern landesweit zu hören waren.

Die Passanten blieben am Straßenrand stehen. „Finde ich richtig, dass die jetzt auch hier auf die Straße gehen für eine bessere Umwelt“, nickt eine ältere Dame zustimmend .Ab 13 Uhr kamen nach und nach immer mehr Demonstranten in der Casparistraße zusammen. „Wir sind jung und brauchen die Welt“ hat Johanna Dören (19 ) aus Marsberg auf ihr Pappschild geschrieben. Sie studiert in Paderborn und hat auch dort schon an einer Klima-Demo teilgenommen. Für sie war es klar, wie sie zur WP sagt, dass sie jetzt auch hier in ihrer Heimatstadt mit auf die Straße geht.

Rund 120 Demonstranten

Johanna Köchling (20) aus Marsberg hat sich der Demo angeschlossen, „damit die vier Jahreszeiten nicht umkomponiert werden müssen“, wie auf ihrem Transparent zu lesen ist. Sie studiert in Konstanz und hat sich dort auch schon an Klima-Demos beteiligt. Mit einer ganz düsteren Prognose polarisiert Daniel Luckey (27) aus Beringhausen. Auf seinem Transparent ist zu lesen: „Urlaub im Sauerland im Jahr 2100: angenehme 60 Grad Celsius“.

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Aufgerufen zu der ersten Klima-Demo in Marsberg hatte Reinhard Heithorst, Klimaschützer aus Leitmar, gemeinsam mit der Schülervertretung des Carolus-Magnus-Gymnasiums Marsberg. Der Beginn der Demo wurde extra direkt nach Schulschluss gelegt, so dass kein Schüler Unterricht versäumte und teilnehmen konnte.

Kreative Gruppen

Unter den Demonstranten ist auch Johannes Schröder aus Bredelar, Vorstandsmitglied im Verein für Natur- und Vogelschutz im HSK. „Ich finde es gut, dass sich die Jugend hier so für den Klimaschutz engagiert“, sagt er. „Es wäre schön, wenn sich vor Ort eine kreative Gruppe entwickeln würde, die sich für Energieeinsparungen und dergleichen stark machen würde.“ So wie in Leitmar. Dort hat Reinhard Heithorst, der seit vielen Jahren immer im Frühjahr Kröten und Lurchen über die Landstraße zu ihren Laichgewässern trägt, eine Gruppe ins Leben gerufen. „Wir treffen uns einmal im Monat, dienstags in lockerer Runde, und überlegen, was jeder einzelne machen kann, um die Umwelt zu schützen.“

Eine solche Klimaschutzgruppe möchte er für Marsberg insgesamt gründen. Zum Abschluss der Demo legt er eine Liste auf dem Kirchplatz aus, in der sich jeder eintragen kann, der daran Interesse hat.

Auch in anderen Städten des HSK hatte es bereits Klimaschutz-Demos gegeben.