Brilon. Fitnesstrainer Steve Brenke nimmt beim Gründungswettbewerb „Boost Award“ teil und hofft auf 50.000 Euro. Die möchte er für einen Trend nutzen.

Größer, höher, weiter, schneller. Steve Brenke optimiert gerne seinen Körper und bringt ihn an seine Grenzen mit seinem Training. Doch für sein nächstes Großprojekt möchte es der Natural Bodybuilder und leitende Angestellte eines Discount-Fitnessstudios in Brilon gerne klein angehen.

„Ich möchte eine Örtlichkeit schaffen, wo im kleinen Rahmen eine Highlight-Ausstattung zur Verfügung steht, um Kunden zu trainieren. Daher würde ich gerne ein Mikrostudio eröffnen“, sagt der 37-Jährige. Dabei handelt es sich um Nischeneinrichtungen mit einer kleineren Trainingsfläche. Sie bilden einen Mittelweg zwischen Personal Training und Fitnessstudio.

Exklusive Boutique statt Kaufhaus

In der Regel sind diese unter 200 Quadratmeter klein und möchten eher exklusive Boutique als Kaufhaus für alle sein. Im Gegensatz zu den großen Fitnessketten, die auf die Masse zielen, bieten sie immer öfter Betreuung durch einen Personal Trainer, der sich eins zu eins kümmert oder Work-outs in der Gruppe anbietet. Fast alle haben sich auf ein bestimmtes Angebot spezialisiert, etwa EMS (Training mit pulsierendem Strom), Crossfit (Hardcore-Work-out bis an die eigenen Grenzen), Cycling, Yoga oder Pilates. „Das ist ein wachsender Markt“, weiß Brenke, „dort gibt es verschiedene Trainingsmöglichkeiten und für diesen exklusiven Rahmen braucht es auch keine riesige Anlage. Diese Nische ist hier noch nicht abgegriffen.“ Ein umfangreiches Widerstandstraining lässt sich laut dem Fachmann auch problemlos auf einer kleineren Fläche ausüben.

Abstimmung im Internet

Wer Steve Brenke mit seiner Stimme unterstützen möchte, kann dies im Internet machen unter www.boostaward.de

Bis zum 1. Dezember läuft die Abstimmung noch, ehe der Gewinner am 15. Dezember in München unter den verbliebenen fünf Kandidaten ausgemacht wird.

Derzeit ist Brenke auf Platz 5.

Laut einer Studie des Deutschen Sportstudio Verbandes verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr ein absolutes Hoch. 11,09 Millionen Menschen in Deutschland waren Mitglied in einem Fitnessstudio - ein Plus gegenüber dem Vorjahresrekord von 4,5 Prozent. Der Wunsch nach einem eigenen Studio ist also nicht ganz abwegig und der Gedanke reift in Brenke schon lange. Seit sich der gebürtige Arnsberger seine Brötchen als Fitnesstrainer verdient, nimmt das Studio vor seinen Augen konkretere Formen an. Dabei helfen ihm auch die Besuche anderer Studios, um zu sehen, was ihm gefällt und was sich verbessern ließe.

Förderung in Sicht

Um sich den Traum eines eigenen Mikrostudios erfüllen zu können, setzt Steve Brenke auf Unterstützung und nimmt am Fitnessstudio-Gründerwettbewerb „Boost Award“ teil. Dort kann Brenke eine Förderung von 50.000 Euro gewinnen. Dafür gilt es zunächst in einer Abstimmung unter den Top fünf der insgesamt zehn Bewerber zu kommen. Anschließend müssen sich die verbliebenen Kandidaten in München einer Jury stellen, die die Beweggründe genau unter die Lupe nimmt.

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Gedanken über diese finale Runde oder gar den Gewinn der Förderung macht sich Brenke jetzt aber noch nicht. „Erst wenn ich wirklich als Gewinner feststehe, mache ich mir darüber Gedanken, wie es weitergehen kann. Das ist sonst nur eine unnötige mentale Belastung.“

Unklarer Standort

Wo genau das neue Studio stehen könnte, weiß der 37-Jährige noch nicht. Für Brenke wären Räumlichkeiten in Olsberg, Marsberg oder mehr denkbar. Dafür legt er auch seine Karriere im Natural Bodybuilding für ein paar Jahre auf Eis. Zuletzt wurde er Vizemeister bei der deutschen Meisterschaft im Schwergewicht. Zeitlich lässt sich das nicht mehr vereinbaren. Brenke: „Ich habe überlegt, bei Olympia in Las Vegas in diesem Jahr teilzunehmen, aber die Zeit reicht einfach nicht. Ich kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen.“