Winterberg/Arnsberg. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nennt im WP-Gespräch das St. Franziskus-Hospital Winterberg unverzichtbar. Er hat klare Forderungen.
Am Rande der Übergabe der Förderbescheide an das Maria Hilf-Krankenhaus Brilon und das Klinikum Hochsauerland in Arnsberg war auch die Insolvenz des Winterberger St. Franziskus-Hospital ein Thema. Minister Laumann bezeichnete das Haus als „unverzichtbar“ für die Region: „Wir brauchen jetzt jemanden, der das Krankenhaus mit einer schwarzen Null betreiben kann.“ Das könne sowohl ein neues Management wie auch ein neuer Träger sein.
Auch interessant
Wie hoch das Land die Bedeutung des Winterberger Krankenhauses für den Sport- und Tourismusschwerpunkt rund um den Kahlen Asten hängt, sei dran zu erkennen, dass das Land dem Haus den Sicherstellungszuschlag zugesprochen hat, so dass Leistungen höher abgerechnet werden können. Diese Beihilfe können Krankenhäuser beanspruchen, wenn sie dadurch in die roten Zahlen geraten, dass sie die internistischen und chirurgische Grund- und Regelversorgung von Notfällen sicherstellen.
Das Winterberger Krankenhaus, so Minister Laumann, sei landesweit das einzige, das diesen Zuschlag fordert: „Wir können nur sagen, was wir wollen. Zahlen muss die Kasse.“ Die, so Laumann, sei zwar „sehr zugeknöpft“, aber sie hätten bezahlt. Die Höhe des Sicherstellungszuschlags handeln die Krankenkassen direkt mit dem Krankenhaus aus.
Minister verwundert über Träger
Das St. Franziskus-Hospital fordert diese Unterstützung sei 2016. Seitdem haben die Kassen nach Auskunft der AOK Nordwest Sicherstellungszuschläge in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro Richtung Kahler Asten geschickt. Obgleich es eine gerichtliche Auseinandersetzung um diesen Zuschlage gebe, seien auch für dieses Jahr rund 2 Millionen Euro gezahlt worden.
Auch interessant
Es verwundere, dass weder Banken noch die Kirche als Träger des Krankenhauses bereit seien, das St. Franziskus-Hospital kurzfristig finanziell weiter zu unterstützen. Es liege am Management, die Wirtschaftlichkeit durch geeignete Maßnahmen zu verbessern und nicht die defizitären Zustände fortzuschreiben.