Brilon. Fünf Katzen starben im Tierheim Brilon in den letzten drei Tagen. Das hat Auswirkungen auf den Betrieb. Es wurden eine Quarantäne initiiert.

Die Mitarbeiter des Tierheims Brilon haben momentan alle Hände voll zu tun. In den vergangenen drei Tagen (Stand Montagmittag) sind fünf Katzen verstorben. Die Tierheimleitung hat einen Verdacht, woran die Tiere gestorben sind. Sie bittet auch um Unterstützung aus der Bevölkerung.

Grund für die Todesfälle sei sehr wahrscheinlich eine Erkrankung der Tiere an der Katzenseuche. „Es gibt noch keine amtliche Bestätigung“ so Lena Becker, Leiterin des Tierheims. Die Seuche sei jedoch durch einen Kot-Test bei einem verstorbenen Tier festgestellt worden. Wichtig sei, dass Tierhalter nun keineswegs in Panik geraten, so Becker.

Tote Katze zum Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt gebracht

Da der Test positiv ausgefallen sei, habe mindestens eine Katze im Tierheim nachweislich die Katzenseuche gehabt. Daher liege der Verdacht nahe, dass auch die anderen vier Tiere an der Erkrankung gestorben seien, erklärt die Tierheim-Leiterin.

Finanzielle Belastung

Laut Becker sei der Ausbruch einer solchen Seuche für das Tierheim in Brilon eine extreme finanzielle Belastung. Antikörper-Injektionen und Kottests sowie das nötige Entsorgen der Kratzbäume und des Katzenstreus gehören in dieser Situation dazu. Geld- und Sachspenden würden daher momentan besonders gern angenommen.

Die Dauer der Quarantäne werde vermutlich vier bis sechs Wochen andauern. Weitere Untersuchungen und Tests laufen. Die Mitarbeiter des Tierheims halten die Öffentlichkeit unter www.tierheim-brilon.de auf dem Laufenden.

Bisher sei dies aber nicht bestätigt. Am Montag sei eine zweite verstorbene Katze zum Arnsberger Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt gebracht worden, um die Ursache des Todes feststellen zu lassen. „Die Tierärztin versucht heute Abend ein vorläufiges Ergebnis zu erfragen“, erzählt Becker am Montag.

Für Tiere mit schwachem Immunsystem besonders gefährlich

„Es besteht das Risiko, dass sich auch andere Katzen infiziert haben“, befürchtet sie. Besonders Tiere mit schwachem Immunsystem – wie Jungtiere, alte Tiere und durch eine Operation geschwächte Katzen – seien gefährdet. Hinzu komme, dass junge Katzen erst im Alter von acht Wochen geimpft werden können, weshalb einige der Tiere einem zusätzlichen Risiko ausgesetzt sind.

Trägheit, Schlappheit und blutiger Durchfall – Sehr hohe Todesrate

Die Katzenseuche äußere sich durch Symptome wie Trägheit, Schlappheit und blutigen Durchfall. Außerdem würden die Tiere nur noch liegen. Nach Ausbruch all dieser Symptome sei es kaum möglich, dem Tier zu helfen. Die Todesrate ist sehr hoch. „Wenn die Krankheit ausbricht, muss die Katze meist eingeschläfert werden“, so Becker. „Es ist natürlich schlimm“, zeigt sie sich von der Situation und den verstorbenen Tieren betroffen.

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Aus diesem Grund hat das Tierheim eine Quarantäne ausgerufen. Besucher und ehrenamtliche Helfer dürfen aktuell nicht mehr ins Tierheim gehen. Denn die Katzenseuche könnte weitergetragen werden und andere Tiere infizieren, die den hochansteckenden Virus ebenfalls weiter verbreiten. Lena Becker: „Wir haben einen Mitarbeiter, der nur noch auf der Quarantänestation mit den Jungtieren arbeitet.“ Dort sei auch eine Katzenmutter mit Jungen untergebracht. Schutzkleidung und ständiges Desinfizieren von Oberflächen dient als Präventivmaßnahme.

Am Montag sei die Tierärztin vor Ort, um mithilfe von Kotproben Schnelltests durchzuführen. „Aber auch dann kann man natürlich nicht zu 100 Prozent ausschließen, dass die Tiere infiziert sind“, sagt Becker. „Trotzdem hoffen wir natürlich, dass kein Test positiv ausfällt.“ Sonst müssten den Tieren schnellstmöglich Antikörper gespritzt werden.

Enge Zusammenarbeit mit Experten

25 Katzen sind aktuell im Briloner Tierheim untergebracht. Zwei Festangestellte und eine Teilzeitkraft kümmern sich um die Tiere, zu denen auch die voll besetzte Hundestation und ein Kaninchen gehören. Durch den Besucherstopp habe das kleine Team genug Zeit. „Wir haben alles im Griff. Wir sind mit dem Veterinäramt, der Tierärztin und dem Labor im Gespräch“, so Becker.

Katzenbesitzer sollten nicht in Panik geraten, versichert sie. „Zu Hause sind die Tiere im Normalfall geimpft.“ Das Briloner Tierheim habe bereits drei Mal mit dieser Krankheit zu tun gehabt – zuletzt im Sommer. Erkrankungen geschehen in Tierheimen regelmäßig. Daher wisse man, wie man handeln müsse.