Brilon. Weil momentan Drainagewasser fehlt, wartet der Ruhrverband mit der Schilfbepflanzung der großen Retensionsbodenfilter in Altenbüren an der B7.

Wer an der Baustelle vorbei fährt, sieht, dass fast alles fertig ist am „Retensionsbodenfilter“, den beiden großen Becken des Ruhrverbandes, direkt an der Altenbürener Straße. Noch aber fehlt in den Becken selbst die Schilfbepflanzung als Bestandteil des Filters, mit der eigentlich schon direkt nach den Sommerferien begonnen werden sollte. Noch ist nichts bepflanzt. Liegt dies an der langanhaltenden Trockenheit?

„Die Bepflanzung mit Schilf wäre sofort möglich. Da die Pflanzperiode aber noch ein längeres Zeitfenster ermöglicht, soll erst bepflanzt werden, wenn möglichst Drainagewasser vorhanden ist“, teilt Thomas Weber, Betriebsgruppenleiter Außenanlagen beim Ruhrverband, auf WP-Nachfrage mit. Dieses sollte eigentlich aus den oberhalb liegenden Wiesen geholt werden, aber die Trockenheit machte dem bisher einen Strich durch die Rechnung. Die Regenfälle der vergangenen Tage kamen den Verantwortlichen sehr entgegen und sie rechnen stark damit, dass weitere herbstliche Niederschläge für ordentlich Wasser in den Feldern sorgen werden.

„Wirtschaftlich vertretbare Lösung“

Ziel sei es weiter, Drainagewasser zu verwenden, so Weber: „Wenn das nicht zu realisieren ist, soll eine andere ökologisch und wirtschaftlich vertretbare Lösung umgesetzt werden.“ Leitungswasser ist aus diesen Gründen nicht gerade eine Alternative. Die beiden „Retensionsbodenfilter“ sollen bei starkem Regen dazu dienen, Abwasser- und Niederschlagswasser zu filtern.

Schilf ist ein Teil des Filters. Er sorgt dafür, dass der Filter durchlässig bleibt. Denn gefiltert wird, indem alles, was über den Stauraumkanals an überfälligem Wasser aufläuft, auf der schilfbewachsenen Oberfläche des Filters verteilt wird und nach unten sickert. Da er aber erst einmal wurzeln und angehen muss, kann der Filter erst im Herbst 2020 in Betrieb genommen werden.

Umbauten an Entwässerung Olsberg gehen voran

Der Ruhrverband arbeitet an den Stauraumüberläufen im Stadtgebiet Olsberg - hier ein Foto von der Arbeiten an der Knickhütte, Stand Juli.
Der Ruhrverband arbeitet an den Stauraumüberläufen im Stadtgebiet Olsberg - hier ein Foto von der Arbeiten an der Knickhütte, Stand Juli. © Joachim Aue

Auch in der Nachbarkommune ist der Ruhrverband bauleitend tätig: Im Stadtgebiet Olsberg werden an mehreren Stellen Stauraumkanäle (SK) umgebaut, unter anderem am „SK Knickhütte“, direkt gegenüber der Ruhraue zwischen Bigge und Antfeld.

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Grundlage hierzu ist die vom Ruhrverband aufgestellte Integrale Entwässerungsplanung im Stadtgebiet Olsberg. „Der Zeitplan wird eingehalten, zurzeit werden die Stauraumkanäle SK Knickhütte, SK Tiefbrunnen und SK Stadtzentrum umgebaut, wobei zum Teil auch die schlossertechnische Ausrüstung parallel ausgeführt wird“, erklärt Weber. Der Umbau soll einen positiven Effekt für das gesamte Kanalnetz haben.